Weihnachtsfütterung für die Waldtiere
Auch in diesem Jahr organisiert Förster Grünrock wieder eine Weihnachtsfütterung für die Waldtiere. Während die Väter und Mütter bereits vielleicht zu Hause den Weihnachtsbaum schmücken, wandern die Kinder zusammen mit dem Förster hinaus in den Wald.
Weihnachtsfütterung für die Waldtiere
Gemeinsam mit den Kindern aus Waldesruh geht er am frühen Morgen hinaus in den Wald den Natternstieg hoch. Die Kinder bemühen sich leise zu sein, damit sie die Waldtiere nicht erschrecken.
In ihren Taschen haben die Jungen und Mädchen Tüten mit Sonnenblumenkernen, welche sie im Herbst von den Sonnenblumen aus den Gärten gesammelt haben. Oder selbst getrocknete Rosinen von den Weinreben, die hinter dem Haus wachsen. Oder selbst gesammelte Nüsse und Bucheckern. In ihren Rucksäcken stecken frisches Heu, Äpfel, Mohrrüben und andere Leckereien. Das alles bringen sie hinaus in den Wald, um den Waldtieren eine Freude zu machen.
Zwar benötigen die Tiere aufgrund der milden Wetterlage keine solche Fütterung. Trotz allem ist es für die Kinder aus Waldesruh immer ein Erlebnis und mittlerweile eine schöne Tradition geworden. Förster Grünrock weiß auch jedes Mal etwas spannendes zu erzählen. Und immer wieder sehen und erfahren die Kinder Neues. Dieses Mal wandern sie alle in Richtung des Nationalparkhauses. Hier hat der Förster eine kleine Lichtung ausgewählt, auf der die Kinder ihre Gaben zur Weihnachtsfütterung übergeben können. Die Waldarbeiter von Förster Grünrock sind bereits gestern mit einem Fuhrwagen voller duftendem Heu hinausgefahren und eine Futterraufe aufgestellt.
Der Anstieg am Ramberg lässt die Kinder schnaufen und so legen sie erst einmal eine kleine Pause ein. Jetzt tippen sie, welche Tiere sie wohl heute zu sehen bekommen. Wird es Hirsch Heinrich sein oder Hadrian, den alten Keiler mit seiner Familie? Oder gar den Luchs, den bisher nur der Förster gesehen hat?
Winterfütterung der Waldtiere
Nachdem sie sich erholt haben, ziehen die Kinder und der Förster weiter. Endlich sind sie an der Futterstelle angekommen. Von den Tieren ist jedoch nichts zu sehen. Nur einige Vögel springen an den Futterstellen herum.
Leise füllen die Kinder mit roten Wangen ihre Geschenke in die Raufe. In die kleinen Holzfächer, die überall angebracht sind, füllen sie die Nüsse, Kerne und Rosinen hinein. Rings um die Lichtung binden die Kinder mit einem Bindfaden Äpfel und Mohrrüben in die Büsche. Forschtrat Tobi entdeckt dabei schon die ersten Rehe, die sich vorsichtig noch im Gebüsch halten. Liebevoll dekorieren die Kinder unter Mithilfe von Förster Grünrock die Fressplätze.
Nachdem die Rucksäcke leer sind und alles Futter verteilt wurde, ziehen sich die Kinder und der Förster leise in den Wald zurück. Hier sitzen sie nun und warten. Dabei müssen sie aber ganz leise sein!
Alle wagen kaum zu atmen. Vorsichtig treten ein paar Rehe auf die kleine Lichtung. Immer wieder äugen sie nach rechts und nach links. Anscheinend ist alles in Ordnung. Kaum sind die Rehe an der Futterraufe, kommen auch schon das Dam– und das Rotwild. „Die haben sicher auch schon gewartet,“ flüstert ganz leise Susi Bendig. Leise und vorsichtig deutet der Förster nach links. Von den Kindern unbemerkt hat sich eine Gruppe Wildschweine an einen Haufen Äpfel herangeschlichen. Nur das Knacken der Äpfel in den Äsern des Schwarzwildes ist zu hören. Die Kinder haben leuchtende Augen und vor lauter Eifer rote Wangen.
Egal wo sie hinschauen auf die kleine Lichtung, immer gibt es etwas neues zu entdecken! Da hoppelt ein Hase aus den Büschen. Auf dem Dach der Futterraufe wartet ein Eichelhäher auf eine günstige Gelegenheit um den Rothirschen eine Eichel zu stibietzen. Sogar einen Fuchs sehen die Kinder für einen Moment. Der ein oder andere bedauert es sicherlich schon, keinen Brocken Fleisch mitgenommen zu haben.
Ein Eichhörnchen kommt die Futterraufe hinaufgeklettert. Fast hätten die Kinder es übersehen. Das putzige rote Tierchen mit den schwarzen Knopfaugen und dem buschigen Schwanz interessiert sich für die Nüsse aus Tante Rukollas Garten. Schon sitzt es mitten drin und knabbert sich die erste Nuss auf. Sichtlich schmeckt es ihm.
Spannende Naturerlebnisse
Doch was ist das? Erschreckt schaut das Eichhörnchen auf und blickt in Richtung Wald. Schnell schnappt es sich noch eine Nuss und weg ist es! Und nun hören die Kinder auch ein Schnaufen und Brechen.
„Das ist Hadrian“ flüstert Forschtrat Tobi ganz aufgeregt und bemüht sich ruhig zu bleiben. „Ich höre es an den Geräuschen, das können nur die Wildschweine sein!“ Und er hat recht. In diesem Augenblick tritt der alte Keiler aus dem Wald und trabt langsam auf die Futterstelle zu. Bei ihm sind seine Bachen und auch der fast erwachsene Nachwuchs aus diesem Jahr. 28 Wildschweine zählen die Kinder.
Die Wildschweine lassen sich die bereitgelegten Eicheln und Kastanien schmecken. Einige der jungen Wildschweine versuchen sogar an die in den Büschen aufgehängten Äpfeln zu kommen. Bei einigen klappt es und sobald ein Apfel herab fällt, streiten sich die kleinen darum.
Auf einmal muss der Forschtrat ganz laut niesen. Die Wildschweine stellen ihre Teller, die Ohren, auf und Hadrain lässt ein kurzes Schnaufen hören. Innerhalb weniger Sekunden sind alle Wildschweine wieder im Wald verschwunden.
Forschtrat Tobi wird rot und murmelt ein kurzes „Entschuldigung!“ Doch die Kinder und Förster Grünrock lachen nur und Susi Bendig meint zu ihm: „Das dir so etwas passiert … „
Die Kinder sind so in ihre Beobachtungen vertieft, daß sie gar nicht merken, wie die Zeit vergeht. Vom Ort her schlägt die Kirchturmuhr 15 Uhr. Der Förster drängt zum Aufbruch, sollen doch alle Kinder pünktlich zu Hause sein. Alle treten leise und langsam den Heimweg an. Da fliegt der Eichelhäher kurz auf und lässt seinen Warnschrei ertönen. Doch die anderen Tiere schauen nur kurz auf. Vor Förster Grünrock und den Kindern brauchen sie sich nicht zu fürchten!
Überblick

Auch in diesem Jahr organisiert Förster Grünrock wieder eine Weihnachtsbescherung für die Waldtiere.
Geschrieben von Edgar Ente
Dieser Beitrag wurde zuletzt am 20.12.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 22.12.2014 .