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Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 25.01.2023 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 25.01.2023 .
Wedehorner Mühlenweg
Unsere Wanderung führt uns auf den Wedehorner Mühlenweg und damit in den Süden von Bremen. Genauer gesagt zur Stadt Bassum. Denn um die Stadt herum gibt es die Bassumer Rundwanderwege. Und die wollen wir erkunden. Aufgrund des Wetters und der Jahreszeit entscheiden wir uns für die Mühlenrunde bei Wedehorn.
Wedehorn – vergessenes Idyll
Wedehorn ist seit 1974 eine von sechzehn Ortschaften der Stadt Bassum. Hier leben rund 180 Einwohner lt. Wikipedia. Es ist also sehr überschaubar. Der Ort liegt fern des grossen Verkehrs. In Wedehorn gibt es keine Strassennamen, sondern nur Hausnummern. Danach müssen sich die Einwohner, Postboten, Lieferanten und Besucher richten. Die höchste Erhebung hier ist mit 87 Metern der künstlich aufgeschüttete Müllberg Bassumer Utkiek. Ziemlich überschaubar also alles hier. 2011 konnten die Wedehorner hier das 800jährige Jubiläum des Ortes feiern.
Trotz aller Tristesse: die Landschaft hier ist schön. Zwar waren hier sicher die Feldwege eher asphaltiert als die Strassen im Ort. Aber es gibt sie noch die kleinen Naturschönheiten. Auf dem Wedehorner Mühlenweg können wir sie erkunden. Und das wirklich auch auf tollen Wegen. Manchmal frage ich mich, ob diese Feldwege extra für den Wanderweg angelegt wurden. Denn selbst im Januar ist das Gras auf diesen Abschnitten kurz und der Weg ist nicht von Landmaschinen zerfahren. Es macht richtig Spass hier zu wandern.
Von jeher ist der Ort landwirtschaftlich geprägt. Jedoch scheint hier der Erhalt der historischen Bausubstanz eine Priorität zu haben. Ein Heimatverein kümmert sich um die Traditionspflege. Wenn Wedehorn verschlafen wirkt, mag das alles zutreffen. Mir jedoch gefallen solche Oasen der Ruhe.
Unsere Wanderung auf dem Wedehorner Mühlenweg
Der Wedehorner Mühlenweg startet am Göpel in Wedehorn. Ein Göpel war früher ein Arbeitsgebäude für die Landwirtschaft und wurde auch Rosswerk genannt. Heute ist der Göpel ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft. Hinweis: Oftmals wird hier am Göpel ein Wanderparkplatz angegeben. Der Parkplatz an der Feuerwehr ist jedoch nur für die Feuerwehrleute vorgesehen. Die Wanderung führt uns durch den nördlichen Ort. Vorbei kommen wir an einigen alten Heuerlingshäusern. Hier wohnten kleine Bauern und Arbeiter, die sich beim Bauern die Pacht (Heuer) für ihr kleines Häuschen verdienten.
Bald führt unser Weg am Rand eines kleinen Wäldchens entlang. Wir haben trotz des trüben Wetters einen malerischen Blick über die Felder zur Niederung des Klosterbaches. Vorbei an einigen kleinen Teichanlagen geht es weiter entlang von Feldern und Wiesen wieder in Richtung Wedehorn. Nun sehen wir auch bereits die Windmühle Wedehorn, nach der die Tour ihren Namen bekam. Leider ist die Mühle selbst nicht Bestandteil der Tour. Wir entschliessen uns dennoch für einen kurzen Abstecher entlang der Kreisstrasse zur Mühle. Diese wurde 1878 errichtet. Die Windmühle ist in Privateigentum. Leider ist nur eine Aussenbesichtigung möglich. Schade, bei einem so interessanten technischem Denkmal.
Exkurs: Die Wedehorner Windmühle wurde 1878 als Ergänzung eines landwirtschaftlichen Betriebes um das Müllereigewerbe errichtet. Bis zum Anfang der 1930er Jahre versorgte die Mühle auch den Ort Wedehorn mit Strom. Auch ein Sägewerk gab es damals. 1981 ging die Mühle in private Hände über. Die Wohnnutzung war zu diesem Zeitpunkt die einzige Möglichkeit dieses landschaftstypische Bauwerk vor dem Abriss zu retten.
Weiter geht unsere Tour am Rand der Verbindungsstrasse nach Twistringen. Hier bietet ein kombinierter Fuss- und Radweg etwas Schutz vor dem Strassenverkehr. Am nächsten Feldweg können wir jedoch wieder in die Feldflur einbiegen. Jetzt besteht die Möglichkeit nach rechts abzubiegen und so die kleine Mühlenweg-Runde zu laufen. Diese hat eine Länge von 6,8 Kilometer.
Wir nehmen aber weitere 3 Kilometer in Angriff, denn der gesamte Mühlenweg ist nicht minder interessant. Denn wir wandern entlang des Naturschutzgebiet Schlattbeeke. Dieses NSG stellt einen Seitental des Klosterbaches unter Naturschutz. Besonders schützenswert sind hier die periodisch wasserführenden Wasserzüge mit seinen Bruch- und Auenwäldern der Auen und Quellbereiche. Jedoch bemerkt man auch hier den anhaltend schlechten Einfluss der Landwirtschaft. Wenigstens ist das Wasser noch so klar, dass wir den Geestsand sehen können, über welchen der Bach fliesst.
2018 wurde das NSG Schlattbeeke mit dem Naturschutzgebiet Geestmoor-Klosterbachtal zusammengelegt. Teilflächen werden dennoch weiterhin landwirtschaftlich genutzt. Dennoch haben wir Gelegenheit, einige Reiher zu beobachten. Im NSG des Klosterbachtales wandern wir weiter durch einen Buchenwald und durch die Wiesenlandschaft. Immer wieder können wir einige Naturbeobachtungen – vornehmlich Vögel – machen. Schliesslich kommen wir wieder an unserem Startpunkt in der Nähe vom Göpel an.
Fotoimpressionen vom Wedehorner Mühlenweg
Unsere Videoimpression der Wanderung
Informationen zur Wanderung
Dauer gesamt: 3:05 Stunden
Distanz: 10,8 Kilometer
Höhenunterschied: 30 Meter
Für die Wanderung gibt es zwei Möglichkeiten: der kleine Mühlenweg hat eine Länge von 6,8 Kilometer, der Gesamtweg 9,8 Kilometer. Wir sind den gesamten Weg gewandert.
Link zur Tour mit Trackdownload
mit freundlicher Unterstützung von Komoot *
Startpunkt:
Wedehorn, Göpel
Highlights unserer Tour:
- Wedehorner Forst
- Windmühle Wedehorn
- Heuerlingshäuser
- Schlattbeeke und Klosterbach