Waldesruher Kulturbilder

Der Zyklus Waldesruher Kulturbilder  zählt zu den umfangreichsten Werken aus der Malerei, mit der die Geschichte des Ortes Waldesruh illustriert wird.

Im Laufe der Jahrhunderte haben mehrere Maler jeweils Szenen aus dem Waldesruher Leben gemalt, teils beauftragt durch den Ortschaftsrat von Waldesruh, teils als Geschenke für die Waldesruher Bürger.

Bekannt aus diesem Zyklus sind 25 Bilder, von denen jedoch einige als verschollen gelten.

Standorte im ganzen Ort

Das ganze beschauliche Örtchen Waldesruh ist in dieser Hinsicht ein grosses Museum. Denn das Besondere an diesem Zyklus ist, dass die Gemälde nicht nur an einem Ort ausgestellt sind. Vielmehr sind sie in verschiedenen öffentlichen und auch privaten Gebäuden des Ortes zu finden.

Teilweise wurden sie auch dem Kreismuseum zur Sicherung und Ausstellung leihweise übergeben.

Die Gemälde im Einzelnen

Der Zyklus setzt sich aus folgenden Gemälden zusammen:

  • Gemälde 01 – Bauernfamilie zum Markte ziehend

Gemälde 02 – Ausritt zur Jagd

Standort: Untere Rathaushalle

Entstehung: ca 1520

restauriert: 2014

Beschreibung: An der Jagd nahmen im Mittelalter auch die Edelfrauen teil.

Wie heute auf dem Sozius des Motorrades saßen die jungen Frauen hinter dem Reiter im Damensattel zu Pferde. Der Jäger mit der Hundemeute und die Schar der Treiber begleiteten die Jagdgesellschaft. Mit Pfeil und Speer erlegte man vor Erfindung der Handfeuerwaffen das Wild, vor allem damals den wilden Eber.

Ein unbekannter Künstler zeichnete dieses Gemälde als Auftragsarbeit für einen Fürsten, der durch den Waldesruher Landesherren zu einer herrschaftlichen Jagd eingeladen wurde. Als Dank für den Jagderfolg schenkte jener Fürst das Gemälde dem Waldesruher Ortsschaftsrat.

(Quelle /  Bild: Deutsche Kulturbilder – Cigaretten-Bilderdienst Hamburg-Bahrenfeld 1934)

  • Gemälde 03 – Rathausdiele (verschollen)
  • Gemälde 04 – Bauernkirmes (verschollen)

05 - Bild 46 - Hirschjagd

Gemälde 05 – Hirschjagd

Standort: Untere Rathaushalle

Entstehung: 1936

restauriert: —

Beschreibung: Heute macht man sich kaum noch einen Begriff vom früheren Wildreichtum der großen Wälder. Da Weidwerk war daher schon im Mittelalter bevorzugte Aufgabe der Ritter und hohen Herren, auch der Geistlichkeit.

Die Jagd war aber nicht nur eine Liebhaberei, sondern notwendig zur Schonung der Forsten und Äcker. Vor der Erfindung der Schusswaffen jagte man mit Speer, Armbrust und Bogen.

Diese Gemälde war ein Geschenk von Herrn Raffke senior, welcher sich 1936 für den Kauf des Grundstücks in der Straße im Hagental bedankte. Heute befinden sich dort die Mietwohnungen von Bauern Raffke.

(Quelle /  Bild: Deutsche Kulturbilder – Cigaretten-Bilderdienst Hamburg-Bahrenfeld 1934)

  • Gemälde 06 – Vogelfang
  • Gemälde 07 – Falkenjagd
  • Gemälde 08 – Sauhatz
  • Gemälde 09 – Fischen und Angeln
  • Gemälde 10 – Bärenjagd (verschollen)
  • Gemälde 11 – Jagdschloss mit Trophäen
  • Gemälde 12 – Bauer am Pflug
  • Gemälde 13 – Halali
  • Gemälde 14 – Hasenbeize
  • Gemälde 15 – Besuch im Kuhstall
  • Gemälde 16 – Wochenmarkt
  • Gemälde 17 – Bekassinenjagd
  • Gemälde 18 – Kasperletheater
  • Gemälde 19 – Kremserfahrt
  • Gemälde 20 – Sonntagsjäger
  • Gemälde 21 – Weberstube

22 - Bild 257 - HerrgottsschnitzerGemälde 22: Herrgottsschnitzer

Standort: Spielzeugwarenmanufaktur

Entstehung: ca 1800

restauriert: 2015

Beschreibung: Die Holzschnitzerei ist ein Stück bodenständiger deutscher Volkskunst. Vom schlichten Zweckgerät für Haus, Garten und Feld bis zur freien künstlerischen Bildschnitzerei reichte die Schnitzkunst. In heutigen Zeiten industrieller Massenproduktion sind die handgeschnitzten Werke kleine Kostbarkeiten. Neben der Herstellung von Spielzeugwaren und Dekorationsartikeln schnitzen die Waldesruher auch heute noch für die Ausgestaltung von Kirchen und für Sammler.

Zur Ausgestaltung des restaurierten Zunfthauses der Spielzweugwarenmacher (heute Sitz der Spielzeugwarenmanufaktur) ließen die Spielzeugmacher dieses Gemälde anfertigen.

(Quelle /  Bild: Deutsche Kulturbilder – Cigaretten-Bilderdienst Hamburg-Bahrenfeld 1934)

Waldesruher Kulturbilder

  • Gemälde 23 – Weihnachtsbescherung

Standort: Spielzeugwarenmanufaktur

Entstehung: 1920

restauriert: 2015

Beschreibung: Weihnachten als Fest der Familie war auch immer schon ein Fest des Schenkens. Die alte hölzerne Baumpyramide mit brennenden Kerzen wurde im 19. Jahrhundert vom immergrünen Tannenbaum verdrängt. Die damit verbundene Christbescherung macht Weihnachten zu einem eigentlichen Kinderfest. Oftmals liegen unter dem auch als Gabenbaum bekannten Weihnachtsbaum Spielzeuge als Geschenke. In dieser Tradition sehen sich auch die Arbeiter in der Waldesruher Spielzeugwarenmanufaktur, welche liebevoll noch heute die schönsten Holzspielsachen wie anno dazumal herstellen.

Zur Ausgestaltung des 2015 restaurierten Zunfthauses der Spielzweugwarenmacher (heute Sitz der Spielzeugwarenmanufaktur) ließen die Spielzeugmacher dieses Gemälde anfertigen.

(Quelle /  Bild: Deutsche Kulturbilder – Cigaretten-Bilderdienst Hamburg-Bahrenfeld 1934)

  • Gemälde 24 – Porträt Kaiser Wilhelm (verschollen)
  • Gemälde 25 – Touristik

Für das Auffinden der als verschollen geltenden Kunstwerke sind hohe Belohnungen ausgesetzt.

Geschichten um die Waldesruher Kulturbilder

Diese Seite wurde am 14. Juni 2021 aktualisiert.