Diese Seite wurde am 8. Dezember 2021 aktualisiert.
Enzyclopedia Waldesruh
Encyclopedia Waldesruh – das Nachschlagewerk über Waldesruh
Mit der Rückkehr von Edgar Ente nach Waldesruh erlebte der damals fast vergessene Ort eine Renaissance. Einen großen Anteil daran hatte die Berichterstattung des gebürtigen Waldesruhers. Nicht nur, dass er den Waldesruher Tagesboten herausbringt – Edgar Ente sammelt seit seiner Ankunft in Waldesruh jede Information über den Ort, der Waldesruher Natur und den Waldesruhern selber.
Er wühlt sich förmlich durch staubige Antiquariate und langweilige Archive der Gegend, um Licht in die Geschichte seiner Heimat zu bringen. Als Ergebnis seiner Forschungen gibt er die Enzyclopedia Waldesruh heraus, dem zur Zeit umfangreichesten Nachschlagewerk über Waldesruh. Exklusiv für alle Leser des Waldesruher Tagesboten gibt es alle Berichte hier auf der Internetpräsenz zu lesen.
01. Lage und Landschaft
Lage
Die Lage des beschaulichen Örtchens Waldesruh ist nicht einfach auf der Landkarte zu finden. Vielleicht ist auch dies einer der Gründe, warum es sich bis dato noch so ursprünglich präsentieren kann.
Waldesruh befindet sich im nördlichen Teil des Harzgebirges, direkt an der Grenze zwischen dem ehemaligen Fürstentum Anhalt und dem Land Preussen. Vor fünfundzwanzig Jahren grenzte hier die DDR an die BRD und heute treffen sich die Länder Sachsen-Anhalt und Niedersachsen in der Nähe des Ortes. Diese Grenzlage bedingt ebenfalls die Abgeschiedenheit und Ursprünglichkeit.
Der Ort befindet sich in einem Talkessel unweit des Mühlenbaches. Bis vor kurzem führte nur eine Stichstraße vom Norden herkommend zum Ort. Diese wurde mit der Neuentdeckung dieses Fleckens zu einer Durchgangsstraße ausgebaut.
Im westlichen Teil, kurz hinter der Rukollamühle, beginnt der Nachbarort Wilhelmsbrunn. Im Süden grenzt der Ort Waldrode, durch Berge getrennt und im Osten, auch hinter Bergen, die Gemeinde Friedrichsrode an die Gemarkungsgrenzen von Waldesruh.
Richtung Norden erreicht man über die Straße in knapp 60 km die ehemalige Kreisstadt Quedlinburg.
Landschaft
Die Ortschaft ist eingebettet in einem Talkessel, welcher von hügeliger, baumbestandener Landschaft umgeben ist. Eine Landstraße führt vom Norden her kommend als Stichstraße in den Ort.
Vom Norden nach Westen fliesst der sogenannte Mühlenbach am Ortsrand vorbei. Im Süden befindet sich das Gleis der kleinen Regionalbahn, welche auch durch die Gemarkung führt. Die Streckenführung erfolgt teils am Hang entlang, teils durch Tunnelanlagen unter den Bergen hindurch. Seit kurzem ist mit einem weiteren Gleis für eine Anbindung an den überregionalen Bahnverkehr gesorgt.
Die ausgedehnten Mischwälder mit ihren Hanglagen bieten Gelegenheiten zum ausgedehnten, ungestörten Wanderungen und Naturbeobachtungen. Der Mühlenbach biete durch seine Natürlichkeit ein Paradies für Angler und Badende. Lediglich im Bereich der alten Rukolla-Mühle wurde er etwas ausgebaut, um den Betrieb der Wassermühle zu gewährleisten.
Ausserhalb des eigentlichen Ortskerns stehen nur vereinzelte wenige Häuser, so dass man nicht von einer Zersiedlung der Landschaft reden kann.
Der Ort
Der eigentliche Ortskern befindet sich in süd-östlicher Lage vor dem Gleis der Regionalbahn. An diesen schliesst sich in westlicher Richtung ein Verladegleis an, welches gleichzeitig Standort und Produktionsstätte des Sägewerkes ist. Hier werden die Produkte des Werkes auf die Regionalbahn verladen und in die weitere Umgebung abtransportiert.
An Gebäuden erwähnenswert sind das ehrwürdige Rathaus im Fachwerkstil und die alte Rukollamühle. Weiterhin existiert im Ort das alte Gasthaus des Bärenwirtes, der schon Kaiser Wilhelm I. als Übernachtungsmöglichkeit diente. Das Gasthaus ist der Treffpunkt im Ort, an dem Neuigkeiten ausgetauscht werden. Die Post wird hier ebenso angeliefert und im kleinen integrierten Laden können die Einwohner die Dinge besorgen, die sie sich nicht selbst beschaffen können.
Mehrere Einfamilienhäuser wurden in letzter Zeit modernisiert und sind vor allem ausserhalb des Ortskernes zu finden.
Der Ortschaftsrat setzt sich sehr für die Ausweitung des Tourismusgeschäftes ein, um die Lebensbedingungen der Einwohner durch das Geld der Touristen zu verbessern.
Oberste Prämisse bei allen Entscheidungen ist jedoch die Beibehaltung der eigenen Identität und Unversehrtheit des Ortes. Massentourismus wird abgelehnt und man versucht, die Ziele auf sanftem Wege zu erreichen. Ausdruck dessen ist ein entwickeltes Wanderwegenetz zu den Sehenswürdigkeiten der Gemarkung.
02. Geologie
Die Geologie des Gebietes um Waldesruh ist nach neueren Untersuchungen äusserst vielgestaltig.
Die im Norden der Gemarkung befindlichen Gesteins-formationen, der Mühlenberg mit dem anschließenden Ramberg, aber auch der Schierberg bestehen aus Granitgestein. Im Bereich der Rabenklippen zeigt dieses Gestein seine größte Verwitterung.
Am südlichen Hang des Mühlenberges wurde dieses Granitgestein oberirdisch abgebaut. Zeuge dieses Abbaus ist der alte offen gelassene Steinbruch. Hier kann man auch heute noch allerhand Fossilien finden. Als eine Attraktion für Touristen sind in diesem Steinbruch aufgefundene Dinosaurierspuren zu sehen.
Im Steinbruch befindet sich weiterhin der Eingang zur Drachenglashöhle, eines wahrscheinlich aus einer Magmablase entstandenen Hohlraumes. In dieser Höhle wurde im Mittelalter aus einer kleinen Goldader etwas Gold abgebaut. Weiterhin sind in der Drachenglashöhle wunderschöne Kristallbildungen zu besichtigen.
Der südwestlich des Ortes gelegene Schierberg und die angrenzenden Gesteinsformationen bestehen überwiegend aus Sandstein.
Im Süden des Ortes und südwestlich des Ortes werden wieder Gesteinsformationen durch Granitgestein gefunden. In diesem Bereich wurde der Wald in früheren Jahrhunderten gerodet. Auf den satten und tiefgründigen Schwarzerdeböden wird eine kleine Landwirtschaft betrieben.
Der Ort verfügt über keine nennenswerten Bodenschätze. Die Bestockung der einzelnen Standorte ist kleinflächig von den jeweiligen Mikrogegebenheiten abhängig. Es dominiert im Allgemeinen ein Rotbuchen-Traubeneichen-Mischwald.
04. Naturausstattung
Biotope, Flora und Fauna
Aufgrund der Lage und der Topografie besitzt der beschauliche Ort Waldesruh und seine Umgebung eine Vielzahl an natürlichen Lebensräumen mit reichhaltiger Naturaustattung.
Der Reichtum an Tier- und Pflanzenarten und die abwechslungsreichen kleinen Lebensräume waren einer der Gründe, warum große Teile der Gemarkung als Nationalpark Waldesruher Höhenzüge und als Geopark Waldesruher Höhen ausgewiesen sind.
Große Teile der Ortsgemarkung werden von reichhaltigen Waldbeständen bedeckt. Daneben existieren kleinflächige Waldwiesen und Trocken und Halbtrockenrasen. Der alte offen gelassene Steinbruch bietet ebenfalls viele Rückzugsmöglichkeiten an.
Es dominiert ein artenreicher Buchen-Eichen-Mischwald. Als Hauptbaumarten sind Stiel- und Traubeneiche, Rotbuche, Bergahorn und Hainbuche zu nennen. Vielerlei Büsche und noch mehr Stauden, Kräuter und andere Gewächse, Farne und Pilze bedecken den Boden.
Neben dem häufigen Rot- und Rehwild sind auch Damwild, Schwarzwild und Muffelwild in den Wäldern anzutreffen. Raubwild wie der seltene Luchs, die Wildkatze, aber auch Dachs , Marder und Fuchs streifen durch die Gebüsche. Auch die Kleinsäuger sind recht zahlreich vertreten. Als eine der Besonderheiten sei die Wiederentdeckung der Waldesruher Kurzohrmaus genannt.
Ebenso Artenreich ist die Vogelwelt: neben dem seltenen Schwarzstorch brüten viele Greifvogelarten, der Weißstorch und der Uhu im Gebiet. Eine artenreiche Singvogelwelt erschließt sich dem aufmerksamen Hörer.
Der Mühlenbach ist neben seltenen Vögeln wie die Wasseramsel oder dem Eisvogel auch die Heimstatt vieler Fischarten. Hier seien nur Bachforelle, Hecht, Flussbarsch und das Bachneunauge zu nennen.
Neben fast allen heimischen Reptilien- und Amphibienarten kann hier auch noch die Europäische Sumpfschildkröte nachgewiesen werden. Hunderte von Insektenarten bevölkern alle Arten von Lebensräumen.
05. Geschichte
Geschichte des Ortes Waldesruh
Die Anfänge der Ortschaft Waldesruh gehen wahrscheinlich auf eine kleine Köhleransiedlung zurück, in der einige Köhler schon um das Jahr 800 herum die umliegenden Wälder dazu nutzten, um Holzkohle herzustellen. Dies legen zumindestens archäologische Untersuchungen nahe, die im Rahmen des von Erich Mielke geplanten und gebauten Jagdhauses durchgeführt wurden.
Erste urkundliche Erwähnung des Ortes war das Jahr 936. Der damalige Kaiser Otto I. bescheinigte in einer Urkunde an das damalige Reichsstift Quedlinburg die Schenkung des Fleckens Waldesruhe mitsamt zugehörigen Köhlerfamilien.
Im Jahre 1523 bescheinigt der Stadtrat von Quedlinburg dem damaligen Müller Sabenius den Erhalt von 10 Zentnern „feinestem gemahelen Mehle von Bucheckern für die bürgermeisterliche Tafel“.
Kaiser Wilhelm I. berichtet in seinen Aufzeichnungen 1863 von der „offenen und herzlichen Aufnahme durch die Leute in Waldesruh“.
Selbst in späteren Jahren ist vom Ort Waldesruh nur sehr selten die Rede. Belegt sind Aufzeichnungen und Planungen von Reichsjägermeister Göring und vom Minister für Staatssicherheit der DDR Erich Mielke.
Aufschluß über die weitere Geschichte des Ortes können sonst nur dem Bärenwirt vorliegende Kirchenbücher geben, an deren Erforschung zur Zeit gearbeitet wird.
Bedeutende Persönlichkeiten
Trotz der abgeschiedenen Lage unseres beschaulichen Örtchens verweilten einige wenige, mehr oder minder bedeutende Persönlichkeiten in Waldesruh. Besonders Kaiser Wilhelm I. ist hier herauszuheben.
Kaiser Wilhelm I.
Auf einem Jagdausflug kam Kaiser Wilhelm I. noch vor seinem Amtsantritt als erster deutscher Kaiser im Jahre 1863 das erste Mal eher zufällig in den Ort. Grund dafür war, dass sein Pferd auf einer seiner Jagden lahmte und er einen Hufschmied benötigte. Zwar ist in Waldesruh nie ein Hufschmied ansässig gewesen, aber durch die lange Arbeit im Wald sind die Bewohner mit Pferden sehr vertraut und konnten hier natürlich bereitwillig helfen.
Angetan durch die Herzlichkeit und Offenheit der Einwohner quartierte sich der spätere Kaiser im einzigen Gasthof des Ortes ein. Nicht nur die Einwohner beeindruckten Wilhelm, auch war er sehr überrascht vom Wildreichtum dieser Gegend. Diese nahm er zum Anlass noch mehrmals hierher zurück zu kehren, um der Jagd auf Hirsch und Sauen zu frönen.
Um den Alltagsstress zu entkommen, reiste er niemals mit großem Tross an, sondern mit einer kleinen Mannschaft. Begleitet wurde er auf seinen Streifzügen im Wald oftmals nur vom Opa des heutigen Försters Grünrock. Aus Dank hinterließ er dem Ort oftmals kleinere Geldgeschenke. Diese ermöglichten es, die Tradition von Waldesruh aufrecht zu erhalten ohne sich an große Investoren zu verkaufen. Dafür sind ihm die Waldesruher noch heute dankbar und diese Dankbarkeit drückt sich u.a. in der Ernennung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Eiche aus, unweit derer er seinen letzten kapitalen Hirsch erlegte.
Reichsjägermeister Göring
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und seiner Ernennung zum Reichjäger- und Reichsforstmeister wollte Göring seinen Vorgängern in nichts nachstehen. Durch Zufall erfuhr er von den Aufenthalten Kaiser Wilhelms in Waldesruh und erfuhr so auch vom Wildreichtum dieser Gegend. Bei einer Jagd im Jahre 1941 erlegte er hier einen seinen vielen kapitalen Rothirsche.
Jedoch war ihm der Ort selbst zu unterentwickelt und von der Verkehrsanbindung her zu schlecht zu erreichen. Deshalb kehrte er hierher nie wieder zurück. Zum Gedenken an seinen Jagderfolg schenkte er dem Ort eine Bronzeplastik seiner Jagdbeute. Diese ging jedoch in den Kriegswirren verloren und ist bis heute unauffindbar. Nur eine einzelne Fotografie erinnert heute an diese Statue.
Minister Mielke
Auch Erich Mielke war ein passionierter und begeisterter Jäger. Als Minister für Staatssicherheit der DDR wollte er in der Umgebung des Ortes ein Staatsjagdgebiet schaffen, welches nur für ihn zugänglich war. Erste Planungen wurden durchgeführt und ein – eher bescheidenes – Jagdhaus gebaut. Zur Ausweisung des gewünschten Staatsjagdgebietes kam es jedoch durch die Wirren der politischen Wende nicht mehr. Das Jagdhaus dient heute als Wohnung für den allseits beliebten Förster Grünrock, der für den Ort die Waldgebiete betreut.
Die Waldesruher Geschichte wird erforscht
Über die Geschichte des Ortes Waldesruh gibt es nur wenige Erkenntnisse und noch weniger Quellen. Unter der Federführung von Edgar Ente haben sich einige Waldesruher Bürger daran gemacht, etwas Licht in die bisher noch dunkle Chronik von Waldesruh zu bringen.
Die dabei gewonnen Erkenntnisse werden natürlich veröffentlicht und allen Interessierten zur Verfügung gestellt. Gleichzeit wird geplant, im Heimatmuseum eine Ausstellung über die wechselhafte Waldesruher Geschichte einzurichten.
Feste Mitglieder in der AG „Waldesruher Geschichte“ sind neben Edgar Ente auch Fräulein Krause, der Bärenwirt und Tante Rukolla. Unterstützt werden sie dabei tatkräftig auch von den Kindern der Waldesruher Schule.
06. Die Waldesruher Bewohner
Die Bewohner von Waldesruh
Die Waldesruher Bewohner oder auch kurz Waldesruher genannt zeichnen sich durch eine Herzlichkeit und Offenheit aus, die schon Kaiser Wilhelm bewunderte. Der Zusammenhalt in der kleinen Ortschaft ist legendär.
Alle politischen Beschlüsse und Entscheidungen werden einstimmig gefasst und jeder hat das Wohl der Gemeinschaft im Auge. Dies spiegelt sich nicht nur darin wieder, das sämtliche großen Familien- und Ortsfeste gemeinsam gefeiert werden. Benötigt ein Nachbar Hilfe, so steht oftmals der ganze Ort zur Seite.
Schau auch auf diesen interessanten Beitrag über die Waldesruher.
08. Industrie, Handel und Tourismus
Industrie und Handel
Die Bevölkerung von Waldesruh lebt weitestgehend auf der Grundlage der Eigenversorgung. Waren, die hier nicht selbst hergestellt werden, besorgt der Wirt in der Kreisstadt. Diese können dann in dessen kleinen Laden erworben werden.
Das Geld dafür kommt aus den Verdiensten in der Forstwirtschaft und in geringem Maße aus den Tourismuseinnahmen. Das im Wald geschlagene Holz wird im gemeindeeigenen Sägewerk verarbeitet und per Regionalbahn – seltener per LKW in die weitere Umgebung transportiert. Hier bestehen einige Fabriken, mit denen die Waldesruhler schon sehr lange zusammenarbeiten.
Die Bewirtschaftung des Waldes und des Sägewerkes erfolgt in Regie des Ortschaftsrates. Die Erlöse aus diesen Unternehmungen gehen ausnahmslos in die Gemeindekasse. Bisher konnte man sich gegen die Holzindustrie behaupten, so dass auch auf weitere Sicht die Entwicklung des Ortes gewährleistet ist.
Eine vorausschauende Finanzpolitik garantiert die weitere Unabhängigkeit von Investoren.
Verkehr
Der Verkehr in Waldesruh wird dominiert von der Eisenbahn. Betreiber ist hier der Regionalbahnverband. An Fahrzeugen finden wir hauptsächlich kleinere Nutzfahrzeuge für die Forstwirtschaft wie Traktoren und Pferdefuhrwerke.
Selten verirrt sich ein LKW in die Siedlung. Teilweise besitzen die Einwohner einen PKW, mit dem sie vor allem Besorgungen und Arztbesuche in der Kreisstadt erledigen. Der Wirt des Ortes besitzt ein Lieferfahrzeug, mit welchen er Ware für seinen kleinen Laden einkauft.
Vor kurzer Zeit wurde die Ortschaft an das überregionale Bahnnetz angebunden.
Die in den Ort führende Stichstraße soll nach den Willen der Landesregierung als Durchgangsstraße ausgebaut werden. Jedoch stellt sich dieser Gedanke aufgrund der Topographie der Gegend als schwerer durchführbar dar als geplant.
09. Schwierigkeiten und aktuelle Entwicklungen
Ein aktuelles Problem stellt die Bevölkerungsentwicklung im Ort dar. Einem hohen Anteil Erwachsener in der Altersgruppe der 40-80 jährigen steht nur eine kleine Anzahl Kinder gegenüber. Es droht eine Vergreisung des Ortes. Dieser Entwicklung möchte der Ortsschaftsrat durch den Zuzug neuer junger Familien entgegen wirken. Eine der Bedingungen ist jedoch, dass diese Familien sich mit der weitläufig als Rückständigkeit bezeichneten Ortsmentalität arrangieren müssen.
Jedoch konnte schon in diesem Jahr der Zuzug dreier neuer Familien gemeldet werden. Aufgrund der Offenheit und Herzlichkeit der Waldesruher Einwohner haben sich diese neuen Bewohner sehr bald in den Ort integriert. Für diese Familien brauchte kein Bauland geschaffen zu werden. Mit Hilfe und Unterstützung der gesamten Gemeinde wurden drei Einfamilienhäuser so modernisiert, dass ein modernes Leben möglich ist.
Der Ort besitzt seit einem Jahr eine analoge Internetverbindung. Jedoch benutzt nur der Reporter Edgar Ente diesen sehr langsamen Draht in die weite Welt.
Die Natürlichkeit des Ortes und der umgebenden Landschaft zieht immer mehr Investoren an, welche hier ihr Geld in moderne Infrastruktur und Tourismusprojekte anlegen wollen. Gerüchten zufolge wurden von einem einheimischen Bürger schon die besten Lagen an eine internationale Hotelkette verkauft.
Auch die internationale Holzindustrie hat ein Auge auf den Wald des Ortes geworfen. Viele prächtige und wertvolle alte Bäume wachsen hier noch, deren Holz man sehr gut verkaufen könnte. Die ertragreichen Waldböden sichern bei intensiver Bewirtschaftung schnell neuen Holzvorrat. Der Wildreichtum der Wälder lockt immer mehr Jagdinteressenten heran, welche darauf bestehen, dass nur mit einer intakten Infrastruktur das Gebiet schnellst- und bestmöglich erschlossen werden kann.
Gegen diese Bestrebungen werden auch im Ort erste Proteste wach. In den Gemeindeversammlungen wird heftig über das Für und Wider einzelner Projekte gestritten. Jedoch ist man sich bis jetzt immer einig, dass es die intakte Natur und das örtliche Leben zu bewahren gilt.
10. Hymne, Wappen und sonstiges
Hymne
Die Hymne des Ortes, welche vor über einhundert Jahren schon niedergeschrieben wurde, spiegelt den Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft der Waldesruhler wieder.
In der kleinen Schulstube und auch bei Ortsfesten wird sie sehr gern gesungen. Der Verfasser dieses Liedes ist leider unbekannt. Es wird vermutet, dass ein berühmter Dichter auf seiner Harzreise hier ebenfalls einmal eingekehrt ist.