Vom Sandhausener Moor in das Hamberger Moor
Nordöstlich von Bremen beginnt die Region des geplanten Naturparks Teufelsmoor. Vom einst schaurigen und unwegsamen Moor sind heute nur Bruchstücke und Relikte geblieben. Heute stehen diese Restmoore zu Recht unter Naturschutz. So können wir Menschen heute noch diese wundervollen Lebensräume der Natur erleben.
Vom Sandhausener Moor in das Hamberger Moor
Unsere Wanderung beginnt am Bahnhof Oldenbüttel. Der Startpunkt ist von Bremen einfach mit der Bahn zu erreichen. Gleich hinter dem Bahnhof erklimmen wir bergauf das Oldenbütteler Holz. Die Wege sind bedingt durch den Regen hier sehr matschig und stellenweise arg zerfahren.
Hier im Oldenbütteler Holz treffen wir auf eine der ältesten Rotbuchen im Landkreis Osterholz. Als Naturdenkmal steht der Baum unter Schutz. Wir sehen den Pilzbefall und ahnen, die Buche ist am Ende ihres Lebens angekommen. Trotzdem bietet der Baum noch vielen anderen Lebewesen eine Heimstatt.
Im Sandhausener Moor
Wir erreichen das (Nieder)sandhausener Moor. Eine Hinweistafel gibt uns einen Überblick über das Naturschutzgebiet und seine Bewohner. Gleich daneben sehen wir eine weitere Tafel: eine digitale Moorführung! Super – so etwas wünschen wir uns für viele andere Wanderrouten auch. Mittels QR-Code und Smartphone kann man auf dieser Moorrunde an 8 Stationen interessante Informationen abrufen. Welche das sind, das müßt ihr aber selbst herausfinden. :-)
Wir nehmen natürlich die Route der Moorführung und werden nicht enttäuscht. Unter anderem erfahren wir auch, warum mitten im Moor ein Hydrant zu finden ist. Vielfältige Naturbeobachtungen erwarten uns. Die ersten frühen Schmetterlinge wie das Waldbrettspiel (Link bei Wikipedia) sind unterwegs.
Auch die ersten Wollgrasblüten sind bereits zu sehen. Bald schaukeln wieder die weißen Wattebälle über die Moore. Darauf freuen wir uns schon mächtig. Darum hier schon einmal ein Zusatz-Tip: Exkursionen zur Wollgrasblüte im Moor (mit Foto-Tip)
Wir durchqueren das Moor. An dessen Ende gelangen wir auf den Ströher Damm, welchem wir folgen. Linkerhand sehen wir noch die Ausläufer des Moores. Auf den Feldern zeigen sich Rehe, Weißstörche und andere Tiere.
Museum Moorkate in Ströhe
Durch die Ortschaft Ströhe geht es weiter. Der Heimatverein und die Dorfgemeinschaft haben hier eine Museumsanlage entstehen lassen. Hier im Museum Moorkate wird gezeigt, wie die Bauern früher im und mit dem Moor lebten. Sogar eine nach historischem Vorbild rekonstruierte Moorkate steht hier. Nach vorheriger Anmeldung kann das Museum besichtigt werden. Zusätzlich werden Führungen durch die Anlage und auch Führungen in das Niedersandhausener Moor angeboten.
Aus dem Ort führt uns der Weg über eine schöne kleine Birkenallee hinaus. Natürlich beachten wir die Vogelwelt, die in voller Frühlingslaune ist. Auch ein Weißstorch sitzt hier bereits auf seinen Eiern. Den Partner oder die Partnerin treffen wir auf dem Feld wieder. Natürlich bemerken wir auch mehrfach Rehe während unserer Wanderung.
Im Hamberger Moor
Über den Moorweg, der vorbildlich mit Sand befestigt wurde, erreichen wir das Hamberger Moor. Vor uns liegt nun ein schmaler und gerader Trampelpfad. Auf diesem durchqueren wir das Moor. Hier finden wir zum Beispiel auch die Sumpf-Calla, eine Moorpflanze. Wir sehen den Gagelstrauch braun blühen. Ebenfalls eine typische Moorpflanze. Größere Gagelstrauchbestände finden sich in Mitteleuropa heute fast nur noch in geschützten Feuchtgebieten. Der Gagelstrauch wurde in Nordwesteuropa schon früh zum Bierbrauen verwendet. Das aromatische ätherische Öl war und ist Bestandteil von Kräuterlikören. Heute noch wird in Dänemark, vor allem in Jütland, der Gagel-Schnaps (Porsesnaps) gebrannt. Und die dänische Brauerei Thisted Bryghus braut heute noch zwei Gagelbiere mit den Namen Porse Guld und Sweet Gale. Da ist sie wieder – meine Dänemark-Liebe.
An einigen Moorseen vorbei, erreichen wir den Hamberger Damm und damit auch das Ende des Moores. Unterwegs krabbelt vor uns noch eine Wald-Eidechse über den befestigten Sandweg. Leider hat sie es zu eilig, um für ein Foto zu posieren.
Wir wandern weiter am Ort Heilsdorf vorbei. Vorsichtig überqueren wir die B 74 zum zweiten Mal an diesem Tag. Ein Trampelpfad führt uns in das kleine schmale Waldgebiet. Hier bieten sich mehrere Wege an. Schließlich erreichen wir wieder das Oldenbütteler Holz und navigieren uns zurück zum Bahnhof.
Fotoimpressionen unserer Wanderung
Unsere Videoimpression der Wanderung
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Mehr InformationenInformationen zur Wanderung
Dauer gesamt: 5:00 Stunden
Distanz: 14 Kilometer
Höhenunterschied: 40 Meter
Link zur Tour mit Trackdownload
Mit freundlicher Unterstützung von Komoot *
Startpunkt:
Bahnhof Oldenbüttel
Am Bahnhof 1
27729 Hambergen
Die Wanderung ist gut geeinigt, um die An- und Abreise mit dem ÖPNV zu gestalten.
Naturerlebnis-Highlights unserer Tour:
- Oldenbütteler Holz
- älteste Rotbuche im LK Osterholz
- Sandhausener Moor
- Hamberger Moor
- Beobachtung von Rehen und Weißstörchen
weitere Highlights:
- Museum Moorkate
Hinweis: Museum Moorkate (Sandstraße 32a, 27729 Hambergen) in Ströhe. Besichtigung nach Voranmeldung möglich. Führungen durch Anlage und das Sandhausener Moor werden angeboten. Info: heimatverein-stroehe-spreddig.de
Überblick
Unsere Wanderung führt uns vom Sandhausener Moor in das Hamberger Moor. Unterwegs entdecken wir einige Moorbewohner. Im Ort Ströhe lernen wir das Museum Moorkate kennen.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 11.06.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 18.04.2024 .