Viktorshöhe Friedrichsbrunn Bremer Teich HWN 189 – 190 – 191 – 184 – 196
Auf unserer Wanderung an der Viktorshöhe durch den Unterharz bei Friedrichsbrunn sammeln wir gesamt 5 Stempel der Harzer Wandernadel HWN 189 – 190 – 191 – 184 – 196 und finden auch noch einen Sonderstempel für das „Burgen und Schlösser“ -Heft. Auf geht es für uns durch den noch herbstlichen Harzwald.
Unsere Wanderung rund um die Viktorshöhe und Friedrichsbrunn
Unsere freien Tage im Harz wollen wir natürlich auch nutzen, um unsere Harzer Wandernadel weiter zu vervollständigen. Das Wanderheft möchte mit den Stempeln gefüllt werden. Tip: Unsere Herausforderung für die Harzer Wandernadel. Zudem haben wir auch den Anreiz, an Orte zu wandern, wo wir sonst nicht gewandert wären. Auf der jetzigen Wanderung kenne ich bereits einige Orte aus meinen früheren Jahren. Das Rambergmassiv ist ein rund 30 km² großes Granitmassiv. Im Nordwesten wird der Ramberg durch das Bodetal begrenzt. Im Südosten grenzen das Mansfelder Land und das Selketal an das Massiv. Der Ramberg ist ein Pluton, ein unter der Erdoberfläche auskristallisierter Vulkan. Vor rund 300 Millionen Jahren erstarrte hier das Magma und bildete das Granitmassiv. Die Viktorshöhe ist hier die höchste Erhebung.
Heute stehen auf dem Massiv oftmals Laubmischwälder. Einige Bäche haben hier ihr Quellgebiet. Als Startpunkt für unsere Tour wählen wir einen kleinen Wanderparkplatz an der Rambergstraße bei Friedrichsbrunn. Der Rambergstraße folgen wir auch noch ein ganzes Stück bis wir schließlich in den kleineren Rambergsweg abbiegen.
HWN 189 – Große Teufelsmühle
Kurz vor der Viktorshöhe mit 581 Metern ü. NN finden wir mit der Felsformation Große Teufelsmühle den Stempel der HWN 189. Nebenan finden wir zudem noch die Kleine Teufelsmühle. Der Name Viktorshöhe geht auf Fürst Viktor Friedrich von Anhalt (1700 – 1765) zurück. Unterhalb des Berges besaß der Fürst ein Jagdhaus. Beide Teufelsmühlen sind jeweils als Flächennaturdenkmal unter Schutz gestellt. Hierbei handelt es sich um Granitfelsgruppen, welche die typische Wollsackverwitterung aufweisen.
Wollsackverwitterung: Durch das Zusammenwirken von physikalischen und chemischen Prozessen entstehen bei der Wollsackverwitterung kantengerundete Gesteinsblöcke. Diese erscheinen wie gestapelte Wollsäcke.
Um die Teufelsmühlen rankt sich eine Harzer Sage: Einstmals soll auf dem Gipfel des Ramberg ein Müller gelebt haben, der mit seiner kleinen Mühle nicht zufrieden war und hoch hinaus wollte. Da ging er mit dem Teufel einen Pakt ein, um eine große, schöne Mühle zu bekommen. Weil er aber versucht hatte, den Teufel übers Ohr zu hauen, riss der voller Wut die Mühle wieder ein. Zurück blieben die beiden Gesteinsformationen, die heute als Große und Kleine Teufelsmühle bezeichnet werden.
Auch einen lost place finden wir hier auf der Viktorshöhe. Hier wurde das Jagdhaus von Fürst Viktor 1750 erbaut. Noch im 18. Jahrhundert wurde ein Aussichtsturm gebaut. Bereits 1892 stand hier eine beliebte Ausflugsgaststätte. 1959 wurde die Viktorshöhe Betriebsferienheim des VEB Draht- und Seilwerke Rothenburg mit öffentlicher Gaststätte. Seit Beginn der 1990er Jahre verfallen hier die Gebäude . Wir schauen uns vorsichtig auf dem verwahrlosten Gelände um. Schade um dieses schöne Stückchen Land!
Umso mehr genießen wir die alten Felsformationen, die hier schon Jahrtausende überdauert haben.
HWN 190 – Bergrat-Müller-Teich
Weiter geht es über Forstwege durch Laub- und Nadelmischwälder schließlich hinab in das Friedensbachtal. Erkennbar haben die Nadelbäume – meist die Gemeine Fichte – unter Trockenheit, Sturm und Borkenkäfer gelitten. Aber auch hier sieht man, der Wald erholt sich!
Der kleine Friedensbach speist den Bergrat-Müller-Teich. Hier drücken wir den Stempel der HWN 190 in unser Wanderheft. Der Teich wurde 1737 von Bergrat Müller für Bergbauzwecke angelegt. Mit dem aufgestauten Wasser des Teiches wurde die Wasserräder der Grubenentwässerung angetrieben. Über ein Pumpengestänge wurde die Grube Fürst Karl Wilhelm entwässert. Im 18. Jahrhundert wurden in der Grube rund 12.000 Tonnen Kupferkies jährlich abgebaut. Daraus wurden pro Jahr rund 25 Tonen Kupfer gewonnen.
HWN 191 – Laubtalblick
Über den historischen Grenzweg Beckstraße wandern wir weiter. Hier verlief einst die Landesgrenze zwischen Anhalt und Preußen. Uns fallen noch vereinzelt die alten Grenzsteine auf. Vorbei am Gondelteich bei Friedrichsbrunn erreichen wir die Stempelstelle HWN 191 Laubtalblick.
Nach unserer hier verdient gehaltenen Pause begleiten wir den Großen Uhlenbach durch das gleichnamige Tal. Von dort biegen wir ein in das Kleine Uhlenbachtal und überqueren wenig später den Kleinen Uhlenbach. Ich liebe einfach die alten Harzer Ortsnamen. :-)
In den herbstlichen Wäldern gibt es einige Pilze zu entdecken. Auch etliche Farbtupfer sehen wir noch, bevor die graue Jahreszeit endgültig Einzug hält.
HWN BS05 – Erichsburg
Wir treffen wieder auf die Beckstraße und wandern die nun ausgebaute Forstautobahn entlang. Eine Hinweistafel zeigt uns an, daß wir die Reste der Erichsburg erreicht haben. Wir befinden uns direkt am Weg, welchen die deutschen Könige und Kaiser im Mittelalter reisten. Vermutlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde zum Schutz des zu einer bedeutenden Handelsroute gewordenen Weges die Erichsburg erbaut.
Um das Jahr 1320 gelangte die Erichsburg durch Kauf an eine Seitenlinie der Stolberger Grafen. Unter diesen verkam das einst zum Schutz des Handelsweges errichtete Festungswerk zur Raubritterburg. Um den Schutz der Kaufleute wieder herzustellen und den Handel in einem normalen Rahmen wieder möglich zu machen, wurde die Burg um 1345 herum durch eine Koalition verschiedener Adelshäuser und betroffener Städte erobert und zerstört. Noch heute sind Reste der einst umfangreichen Wall-Graben-Anlagen zur Befestigung, Mauerreste des Bergfrieds und von Wohngebäuden zu sehen.
Heute ist das gesamte Areal der Burgruine für jedermann frei zugänglich. Im Vorfeld des äußeren Grabens befindet sich ein Rastplatz mit Tisch und Sitzbänken. Mehrere Tafeln geben dem interessierten Wanderer Informationen zur recht widersprüchlich überlieferten Geschichte der Burg. Hier gibt es einen Sonderstempel für das Begleitheft „Burgen und Schlösser“.
Viel ist von der Burg nicht erhalten, aber wir erforschen trotzdem das Gebiet. Vielleicht finden wir ja einen vergessenen Schatz hier? Schatzgräber sollen diesen Ort ja gern aufsuchen.
Wir wandern weiter die Beckstraße entlang und gelangen wieder an den Bergrat-Müller-Teich. Hier biegen wir jedoch nach rechts ab in das Friedrichsbrunner Bankenviertel. Absolut krisensicher soll das sein, verheißt uns ein Schild vom Harzer Zweigverein. Na, schaun wir mal.
Der Forstweg Rambergstraße hier wurde mit frischem Material anscheinend vor kurzem wieder instand gesetzt. Ich weiß nicht, welche DIN-Mischung für den Straßenbau hier verwendet wurde. Aber das Zeug klebt gewaltig unter den Sohlen. Es dauert, bis wir das wieder abgewandert haben.
HWN 184 – Bärendenkmal
Schließlich biegen wir in den Bärweg ein. Nach kurzem Weg treffen wir hier auf das Bärendenkmal (HWN 184). Hier an dieser Stelle wurde 1696 der letzte Braunbär in den Anhaltinischen Forsten erlegt. Nun – zumindest eine Erinnerung daran, daß diese schönen Tiere auch in den Harzwäldern einmal gelebt haben. Der letzte Bär im Harz wurde übrigens vom Fuhrknecht Buchtekirch zwischen 1786 und 1788 bei Wernigerode erlegt. Der Graf zu Stolberg-Wernigerode belohnte den Fuhrknecht dafür mit ganzen zwei Reichstalern.
Aber wer weiß: der Wolf zumindest hat schon zurückgefunden. Tip: Der Wolf ist wieder in Deutschland heimisch
HWN 196 – Bremer Teich
Weiter geht es den Bärweg entlang. Wir kommen am Campingplatz Bremer Teich an. Entgegen der Meinung von Jens gehört dieser Teich keinesfalls zum Bremer Hoheitsgebiet. Vielmehr verdankt er seinen heutigen Namen dem Ingenieur Bremer, der den Damm konstruierte. Hier am Damm finden wir auch die Stempelstelle HWN 196. Angestaut wurde der Teich im Jahr 1796 im Auftrag der anhaltinischen Grafen. Der Teich sollte die Hirschjagd erleichtern. Zunächst erhielt er deshalb den Namen Hirschteich. Später wurde der Teich zur Erinnerung an seinen Erbauer in Bremer Teich umbenannt.
Seit 1956 wird der Teich durch Errichtung einer Zeltjugendherberge touristisch genutzt. Seit 1990 entwickelt sich hier der internationale Campingplatz Harz-Camp. Wir umrunden den Bremer Teich und wandern der Rambergstraße weiter folgend zu unserem Ausgangspunkt zurück.
Fotoimpressionen unserer Wanderung
Unsere Videoimpression der Wanderung
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Mehr InformationenInformationen zur Wanderung
Dauer gesamt: 5:15 Stunden
Distanz: 17,3 Kilometer
Höhenunterschied: 300 Meter
Link zur Tour mit Trackdownload
Mit freundlicher Unterstützung von Komoot *
Startpunkt:
Parkplatz an der Rambergstraße
Abzweig zum Bremer Teich
Koordinaten: 51.697132, 11.109794
Highlights unserer Tour:
- Große und Kleine Teufelsmühle
- lost place Ferienheim
- Grenzsteine am Grenzweg
- Ruine der Erichsburg
- Bärendenkmal
Unsere Herausforderung für die Harzer Wandernadel
Wir haben
76 Stempel
von 222 Stempeln erwandert!
Überblick
Auf unserer Wanderung an der Viktorshöhe bei Friedrichsbrunn sammeln wir gesamt 5 Stempel der Harzer Wandernadel HWN 189 - 190 - 191 - 184 - 196.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 18.10.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 18.10.2023 .