Dune du Pilat – grösste Wanderdüne Europas

Dune du Pilat – die grösste Wanderdüne Europas soll hier in der Nähe sein! Aber vorher machen wir einen Abstecher zum Cap de ferret. Im Beitrag erfährst du, warum sich das Cap de ferret für uns nicht gelohnt hat und dafür die grösste Wanderdüne Europas umso mehr!

Geschrieben von Torsten Berg

Dieser Beitrag wurde am 27.06.2023 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 27.06.2019 .

Dune du Pilat – grösste Wanderdüne Europas

Dune du Pilat – die grösste Wanderdüne Europas soll hier in der Nähe sein! Das muss ich mir anschauen. So etwas interessiert mich wahnsinnig! Aber vorher machen wir einen Abstecher zum Cap de ferret. Im Beitrag erfährst du, warum sich das Cap de ferret für uns nicht gelohnt hat und dafür die grösste Wanderdüne Europas umso mehr!

Unterwegs im Bordeaux: Cap de ferret gegenüber der Dune du Pilat - die grösste Wanderdüne Europas

Zum Cap de ferret mit seinem bekannten Leuchtturm

Für diesen Ausflug hiess es erst einmal 2,5 Autostunden Richtung Westen zu fahren. In Frankreich gelten irgendwie andere Dimensionen als ich es von Deutschland gewohnt bin. Das Cap de ferret ist der südlichste Punkt der Nehrung an der Bucht von Arcachon. Hier befindet man sich direkt am Atlantischen Ozean. Gerade in den Sommermonaten ist die Halbinsel sehr gut besucht. Dementsprechend ist die Infrastruktur auch touristisch angelegt. Für Strandurlauber ist das sicherlich alles ideal. Für uns weniger, denn wir wollen etwas mehr als das Meer sehen.

Leider kann man vom grosszügig angelegten Parkplatz (der übrigens gerade wegen Filmarbeiten gesperrt war) nicht direkt an den Strand gehen. Kurz vor dem Strand wurde der Dünenstreifen neu bepflanzt. Diese Bepflanzung sichert den Strand, indem die Wurzeln den Sand und das Erdreich festhalten. Soweit, so gut.  Von hier hat man bereits einen schönen Blick auf die gegenübergelegene Dune du Pilat. In der Bucht frönen Wassersportler ihren Hobbies. Wir wandern ein Stück des Zaunes entlang, bis wir uns entscheiden umzukehren.

Unterwegs im Bordeaux: Leuchtturm auf dem Cap de ferret

Berühmt ist das Cap vor allem wegen seines Leuchtturms. Zurück im Ort gehen wir einen neu angelegten Wanderweg durch ein schattiges Wäldchen und stehen dann bereits vor dem Phare de Cap ferret. Das Gelände des Leuchtturms ist frei zugänglich. Nur wer auf den Leuchtturm steigen möchte, muss ein Entgelt zahlen. Wir verzichten darauf und machen uns nach einem kurzen Aufenthalt am Meer wieder auf den Weg. Wenn du Lust auf Wassersport hast, bist du hier genau richtig. Für uns selbst hätten wir auf diesen Teil verzichten können. Aber das weiss man manchmal eben erst hinterher.

Weitere Informationen zum Cap de ferret.

Unterwegs im Bordeaux: Dune du Pilat - die grösste Wanderdüne Europas

Dune du Pilat – die grösste Wanderdüne Europas

Nun müssen wir die gesamte Halbinsel wieder umrunden, damit wir an unser eigentliches Ziel gelangen. Dafür gehen noch einmal knapp zwei Autostunden drauf. In einer Gruppe bestehen leider immer unterschiedliche Meinungen bezüglich der Planung und man muss einige Kompromisse eingehen. Zwischendurch kaufen wir in einem Supermarkt frisches Baguette, Käse und Wein ein. Ein Sonnenuntergang auf Europas grösster Wanderdüne soll herrlich sein!

Die Zufahrtsstraßen und der Parkplatz machen es uns schon deutlich: auf der Dune du Pilat – die grösste Wanderdüne Europas sind wir nicht allein. Kein Wunder, denn die Düne ist auch ein bekanntes Ausflugsziel. Dementsprechend ist die Infrastruktur hier auch sehr gut ausgebaut. Ausreichend Parkplätze (bezahlpflichtig) , ein Campingplatz, ein Tourismusbüro und diverse Lokalitäten sind hier vor allem in der Hauptsaison geöffnet. Der Zugang zu diesem Naturwunder ist jedoch noch immer frei.

Mindestens eine Stunde sollte man für den Besuch einplanen. Meiner Meinung nach ist das aber wirklich das Minimum. Vom Parkplatz geht man ca. 400 m zu Fuss durch ein kleines Wäldchen. Dann steht man schon am östlichen Rand der bis zu 110 Metern hohen Dünengruppe. Hier hat man die Möglichkeit über eine Treppe den steilen Hang zu erklimmen. Von Anfang April bis Mitte November ist die Treppe dort installiert.  Wer mag, kann natürlich mühsam durch den Sand nach oben stapfen.

Oben auf den Dünenkamm hat man eine unglaubliche Aussicht auf die Umgebung! Im Westen des Becken von Arcachon und der Atlantische Ozean. Im Osten der Kiefernwald, auf welchen sich die Düne unaufhaltsam zu bewegt. Mit 2,9 km Länge und einer Breite von 616 m stehen wir hier auf der grössten und höchsten Wanderdüne Europas! Wollte man über den Dünenkamm hinunter zum Strand, bräuchte man wohl wenigstens drei Stunden. Eine komplette Dünenwanderung ist hier beschrieben.

Unterwegs im Bordeaux: Dune du Pilat - die grösste Wanderdüne Europas

Wie klein und unbedeutend ist doch eigentlich der Mensch

Es ist ein beeindruckendes Gefühl hier oben zu stehen! Wir haben Glück und es sind wirklich nicht viele Menschen hier vor Ort. Der Wind weht etwas und treibt unablässig Sandkörner vor sich her. Je später es wird, desto mehr verfärbt sich das Licht. Fast allein ist man mit diesen Naturgewalten. Was ist der Mensch doch eigentlich klein und unbedeutend. Welche Zeitspanne haben wir in unserem Leben und was bewirken wir darin? Nichts im Vergleich, was ein einzelnes Sandkorn bewirkt. Es gibt einige Orte, welche auf mich eine besondere positive Wirkung haben. Die Düne gehört unzweifelhaft dazu. Das merkte ich bereits beim Anblick dieses Naturwunders.

Auch hier kann man ähnlich wie im Nationalpark Vorpommersche Boddenküste die natürlichen Prozesse sehr beobachten. Auf dem Darss gibt es sogar einen Rundwanderweg zu diesem Thema. Über diesen Weg habe ich hier bereits geschrieben. Hier bei der Dune du Pilat passiert das auch, nur eben in grösserem Massstab. Von der Meerseite her wird immer wieder Sand angeliefert. Der Wind treibt die entstandene Düne immer weiter landwärts. Die Düne ist wegen der kaum vorhandenen Vegetation immer in Bewegung. Der im Osten der Düne gelegene Kiefernwald wird nach und nach von der gewaltigen Masse von rund 60.000.000 Kubikmetern Sand verschluckt.

Wir entschliessen uns, auf der Düne zu bleiben und die Natur hier auf uns wirken zu lassen. Ok, ein Mitglied unseres Teams hatte Höhenangst und im Team muss man auch manchmal Kompromisse machen. Zudem hatten wir ja auch Baguette, Käse und Wein besorgt. Also suchten wir uns ein etwas windgeschütztes Plätzchen mit guter Aussicht. So kann man das Leben auch geniessen! Ausserdem gab es somit genügend Zeit, hier Fotos zu machen. Etwas betrübt war ich schon, als die anderen zum Aufbruch mahnten.

Weitere Informationen zur Dune du Pilat.

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  1. Torsten 27. Juni 2019 at 17:18 - Reply

    Hallo Ullrich,

    danke für deinen Kommentar. Ja, der Besuch der Düne war schon etwas besonderes, schon von der Grösse her. Da knippsen sich die Fotos von allein. :-)

  2. Ullrich Altmann 27. Juni 2019 at 13:07 - Reply

    Lieber Torsten,

    Deine Reisebeschreibungen lese ich gern – diese hier besonders, weil ich die Düne vor langer Zeit auch mal besucht habe. Dazu noch Deine ausgewogenen Fotos … Glückwunsch!

    Viele Grüße
    Ullrich