Sagenhaftes Waldesruh: Die große graue Katze an den Rabenklippen

Sagenhaftes Waldesruh - schon immer war der beschauliche Ort inmitten der ursprünglichen Natur und des urwüchsigen Waldes auch ein Ort der Sagen und Märchen. Jetzt: Die große graue Katze an den Rabenklippen

Geschrieben von Edgar Ente

Dieser Beitrag wurde am 23.10.2023 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 23.10.2014 .

Sagenhaftes Waldesruh: Die große graue Katze an den Rabenklippen

Sagenhaftes Waldesruh – schon immer war der beschauliche Ort inmitten der ursprünglichen Natur und des urwüchsigen Waldes auch ein Ort der Sagen und Märchen.

Die große graue Katze an den Rabenklippen

Zur damaligen Zeit musste das Wasser für die Hauswirtschaft noch in Eimern aus dem Brunnen geholt werden. Und jedesmal zum Wasserholen trafen sich die Waldesruher Köhlerstochter Suselinde und Friedgar, der Sohn des Försters am Brunnen. Leider waren sie dort nicht oft allein und so half Friedgar der Suselinde beim Tragen der schweren vollen Eimer. Unterwegs fand sich oft ein Plätzchen, wo die beiden ungestört scherzen konnten. Nur erwischen lassen durften sich die beiden nicht. Als Sohn eines Försters schickte es sich nicht, eine Köhlerstochter zu heiraten.

Suselinde nannte ein kleines graues Kätzchen ihr eigen, welches sie Kitty getauft hatte. Als Kitty eine erwachsene Katze wurde, begleitete sie oft Suselinde zum Brunnen und schloss auch den fröhlichen Friedgar in ihr Herz. Selbst den Scherzeleien der beiden Liebenden schaute sie nahezu belustigt zu. Kitty schien das Glück der beiden zu mögen, so dass sie oftmals ihre Suselinde durch ein leises Maunzen warnte, sobald ein Mensch sich dem glücklichen Paar näherte.

Eines Tages musste Suselinde wieder einmal Wasser vom Brunnen holen und hoffte dort ihren Friedgar zu sehen.

Just in diesem Moment kam der Fürst des Landes mit einer Eskorte herangeritten. Er suchte wieder einmal Freiwillige für seine Kriegsdienste. Als seine Soldaten den jungen und kräftigen Friedgar erblickten, nahmen sie diesen gleich gefangen, damit er für den Herren Kriegsdienste leistete. Damals war es üblich, dass man seinem Herren nicht widersprechen durfte.

Jahre vergingen und Friedgar kehrte nicht wieder heim nach Waldesruh. Jeden Tag ging Suselinde mit ihrer Kitty zum Brunnen und hoffte dort ihren Liebsten wieder zu sehen. Leider jeden Tag vergebens. Über die Jahre wurde Suselinde alt und grämte sich um ihre große Liebe. Schliesslich starb sie als alte Jungfrau und liess allein ihre Katze Kitty zurück.

Kitty ging jeden Tag weiter zum Brunnen. Nun hatte sie auch Suselinde verloren. Aus dem einst fröhlichem Kätzchen war ebenfalls eine alte Katze geworden. Schliesslich verschwand Kitty aus Trauer um das junge Liebespaar in den Wald. Von dorther hört man heute noch des nachts schauriges Wehklagen der großen grauen Katze.

An grauen Tagen, gerade im Herbst und im Winter, kann man zu nebeligen Zeiten noch heute an den Rabenklippen auch eine große graue Katze auf den Felsen stehen sehen, welche sehnsüchtig nach Suselinde und Friedgar Ausschau hält und nach den beiden ruft.

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