Von der Roseburg zum Schloß Ballenstedt – HWN 061 – 182 – 181
Sicher, es gibt kürzere Wege von der Roseburg zum Schloß Ballenstedt. Aber wir wollen ja etwas von der Umgebung sehen und auch richtig wandern. Deshalb gehen wir auch nicht den direkten Weg. Dadurch können wir uns auch noch weitere drei Stempel der Harzer Wandernadel HWN 061 – 182 – 181 erwandern.
Von der Roseburg zum Schloß Ballenstedt
Start unserer Tour durch die anhaltinische Landschaft ist der Parkplatz der Roseburg. Die Roseburg ist gar keine richtige Burg. Denn sie wurde erst 1925 von Bernhard Sehring erbaut. Trotzdem finden wir hier noch Überreste einer einstigen Burganlage, die hier einmal stand. Doch das ist alles Stoff für einen eigenen Beitrag. Aber soviel sei schon einmal gesagt: wenn ihr etwas Zeit habt, schaut euch unbedingt die Parkanlage an!
Wir lassen die Roseburg erst einmal links liegen, überqueren die Straße und tauchen in den Wald ab. Am Fürstenweg gehen wir noch auf dem von Komoot angezeigten Weg. Nur leider ist er nach rund 500 Metern zugewachsen und quasi verschwunden. Der Wald ist hier aber nicht mit Unterholz zugewachsen, so dass wir ohne Probleme off grid bis zum nächsten Weg gelangen.
Hinweis: Ihr könnt den Fürstenweg ein Stück weiter Richtung Ballenstedt gehen und dann den Abzweig nach rechts in das Siebersteinstal nehmen. Über den Damm des Kleinen Siebersteinteiches kommt ihr dann wieder auf unsere geplante Route.
Wir kommen vorbei am Grauwackesteinbruch. Hier wird das Gestein vorrangig für den Straßenbau abgebaut. Schon seit DDR-Zeiten klafft hier ein riesiger Mondkrater. Wir sind hin- und hergerissen von dieser Naturvernichtung. Andererseits: das Loch ist auch eindrucksvoll und bietet mittlerweile auch wieder selteneren Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Am Steinbruch gibt es eine kleine Aussichtsplattform. Hier können wir auch den Stempel der HWN 061 in unser Stempelheft drücken.
Spurensuche im Forst-Revier
Weiter geht es vorbei am Großen Siebersteinsteich. Die Wälder hier sind meist Laubmischwälder. Hier im Revier Sternhaus habe ich als Forstfacharbeiter gearbeitet. Seitdem hat sich sehr viel geändert. Trotzdem erkenne ich viele der alten Stellen. Es ist schön zu sehen, daß die jungen Bäume, welche ich vor 30-35 Jahren mit angepflanzt habe, mittlerweile zu einem Wald gewachsen sind. Aber immer wieder hören wir Geräusche der Motorsägen und sehen die besten Eichenstämme gefällt. Hier wird aber kein Windbruch oder Käfertotholz beräumt. Vielmehr wird der Wald hier genutzt. Muss auch sein – aber in solchem Umfang?
Wir überqueren die Alexanderstraße und wandern durch das Naturschutzgebiet Burgesroth-Bruchholz. Hier steht seit 1985 der Rotbuchenwald unter Schutz. Leider ist auch hier die „ordnungsgemäße“ Waldbewirtschaftung erlaubt – was immer das auch heißt. Am Meiseberger Weg, der zum Jagdschloss der Fürsten von Anhalt führt, treffen wir auf den Schirm und die HWN 182. Heute ist hier ein kleiner Rastplatz eingerichtet. Diesen nutzen wir für unsere Pause.
Nach erfolgter Stärkung wandern wir weiter. Vorbei am Sühnekreuz des Armen Heinrich geht es weiter. Leider nicht den Amtmannweg, sondern die Forstautobahn entlang. Denn wir wollen noch einen Abstecher machen zum Parkplatz an der Alten Kreipe. Hier gibt es tagsüber immer lecker Erbsensuppe aus der Gulaschkanone. Auch Butlars Grab erreichen wir nur über diesen Weg.
Kurz vor dem Glockenteich gelangen wir zu Forstmeister Tannen und den Stempel HWN 181. Hier legte Fürst Friedrich Albrecht von Anhalt bereits 1767 ein kleines Arboretum an. Hier untersuchten die Forstleute an nichteinheimischen Hölzern, wie man diese in unseren Breiten nutzen kann. Wir Anhaltiner hatten eben schon damals den Klimawandel auf dem Zettel und dachten in vielen Bereichen zukunftsorientiert.
Schloß Ballenstedt – Wiege Anhalt
Am Glockenteich angekommen, gehen wir über dessen Damm, wandern am Schlossteich vorbei und nun sehen wir schon durch die Bäume das Schloß Ballenstedt. Hier steht die Wiege Anhalts und nun sind wir auch wieder hier. Natürlich gehen wir durch den Schloßpark hinauf zum Schloß und schauen auf das vorgelagerte Ballenstedt. Hier sind wir verbunden mit der Geschichte des Landes Anhalts. Das kleine deutsche Fürstentum hat einiges in der Weltgeschichte geleistet. Darauf kann man als Anhaltiner stolz sein. Nicht umsonst ist es auch heute noch Namensgeber des Bundeslandes.
Langsam wird es dunkel und wir treten den Heimweg an. Den Schloßpark verlassen wir am Fürstenweg. Diese Allee alter Kastanien wandern wir entlang und gelangen wieder zu unseren Ausgangsort an der Roseburg zurück.
Fazit der Tour: Für mich war es eine überraschende und freudige Gelegenheit, wieder einmal in meine eigene Kindheit und Jugendzeit abzutauchen. Für Jens sicherlich ein überraschender Einblick auch in mein Leben.
Fotoimpressionen unserer Wanderung
Unsere Videoimpression der Wanderung
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Mehr InformationenInformationen zur Wanderung
Dauer gesamt: 6:30 Stunden
Distanz: 16 Kilometer
Höhenunterschied: 220 Meter
Link zur Tour mit Trackdownload
Mit freundlicher Unterstützung von Komoot *
Startpunkt:
Parkplatz unterhalb der Roseburg
(an der L242)
kostenlos
Highlights unserer Tour:
- die Roseburg
- Grauwackesteinbruch Rieder (HWN 061)
- das Siebersteinstal
- Sühnekreuz Armer Heinrich
- Buchenwälder des Unterharzes
- Forstmeisters Tannen (HWN 182)
- Schloßpark und Schloß Ballenstedt
Unsere Herausforderung für die Harzer Wandernadel
Wir haben
76 Stempel
von 222 Stempeln erwandert!
Überblick
Auf unserer Wanderung von der Roseburg zum Schloß Ballenstedt erwandern wir uns gleich drei Stempel der Harzer Wandernadel: HWN 061 - 182 - 181
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 06.10.2023 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 04.10.2023 .