Nicht nur zur Rhododendronblüte ist der Rhododendronpark Bremen ein lohnenswertes Ausflugsziel.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 02.04.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 02.04.2019 .
Rhododendronpark Bremen mit Botanischem Garten
Nicht nur zur Rhododendronblüte ist der Rhododendronpark Bremen ein lohnenswertes Ausflugsziel. Eingebettet in diese wunderschöne Parkanlage befindet sich neben der Rhododendron- und Azaleensammlung auch der Botanische Garten der Hansestadt und das Sciencecenter Botanika.
Im Rhododendronpark Bremen und dem Botanischem Garten
Neben der zweitgrößten Sammlung weltweit an wildwachsenden und gezüchteten Rhododendren lassen sich in der gepflegten Parkanlage des Rhododendronparks auch viele wildwachsende Pflanzenarten erleben. Auch die Beobachtung von einheimischen Tieren ist unter Umständen möglich. Sehenswert ist auch der alte Baumbestand.
Die 1935 gegründete Deutsche Rhododendron-Gesellschaft setzte sich für einen Rhododendrenpark in Bremen ein. Die Stadt Bremen stellte für diese Zwecke das Gelände des alten Rickmer-Parks zur Verfügung. 1936 wurde der am Osterdeich befindliche Botanische Garten nach Horn umgesiedelt. 1937 konnten die ersten zwei Hektar des „neuen“ Parks eröffnet werden.
Über mehrere Erweiterungen erreichte der Park seine heutige Größe. Heute besteht das Gelände aus mehreren thematischen Teilen und Abteilungen. Teilweise tragen diese heute so beschauliche Namen wie Rhododendron-Wald oder Azaleenhain. Sortengärten finden wir eher im Bereich des Neuen Parks.
Es empfiehlt sich idealerweise seinen Rundgang vorab zu planen. Die Bremer Parkanlage hat zu allen Jahreszeiten ihre eigenen Reize. Eine kurze Information vorab macht es leichter diese Reize zu entdecken und zu erleben. Aber auch für einen spontanen Bummel abseits der Stadtluft eignet sich diese Parkanlage.
Der Rhododendronpark Bremen im Frühling
Gerade im beginnenden Frühjahr finden sich hier im Park viele Frühblüher. Die alten und großen Laubbäume ragen noch kahl in den Himmel. Dadurch fällt genügend Licht auf den Boden. Auch frühblühende Arten der Rhododendren und der Azaleen lassen bereits ihre ersten Blüten sehen.
Vögel und andere wildlebende Tiere befinden sich bereits in Fortpflanzungslaune. Der aufmerksame Naturbetrachter kann mit etwas Glück vielleicht einiges davon beobachten. Der ohnehin wertvolle alte Baumbestand wurde zusätzlich durch verschiedene Nistkästen für Höhlenbrüter aufgewertet. Ein spannendes Nistkastenprojekt habe ich übrigens hier besucht.
Der Park zur Rhododendron- und Azaleenblüte
[Update] In den Monaten April und Mai erlebt man die Hauptattraktionen im Rhododendronpark Bremen. Denn dann blühen die vielen Arten und Sorten der Rhododendren und Azaleen. Dann verwandelt sich der Park in ein buntes und vielfältiges Blütenmeer. Bei schönem Wetter ist der Besucherandrang enorm. Auch aktuell in den Zeiten von Corona. In manchen Teilen, zum Beispiel im Sortengarten, ist an Abstand halten nicht zu denken. Dann muss man aufpassen, nicht umgerannt zu werden.Aber das Gedränge ist auch verständlich! Der Park hat die zweitgrößte Sammlung von Rhododendrenarten der Welt! Durch die gelungene Anlage der Gehölze bieten sich hinter jeder Kurve und an jeder Ecke immer wieder neue Anblicke. Ganze Sichtachsen offenbaren sich dem aufmerksamen Besucher. Zusammen mit dem Duft der Blüten, dem Summen der vielen Insekten und dem Gesang der Vögel ist das ganz großes Kino! Hier werden einfach alle Sinne angesprochen. Am besten setzt man sich auf eine der vielen Bänke oder auf eine der Wiesen und genießt das Naturspektakel.
Für Fotofreunde ist diese Zeit ein kleines Paradies. Ich empfehle den Einsatz von diversen Objektiven. Makro für die vielgestaltigen Blüten und Insekten. Weitwinkel für Landschaftsaufnahmen und ein kleines Telezoom. Formen, Farben, Linien oder Spiegelungen – es gibt jetzt so viel zu entdecken. Man sollte deswegen ausreichend Zeit mitbringen. Am schönsten ist es natürlich in den frühen Vormittagsstunden. Denn dann sind noch nicht allzu viel Besucher unterwegs. Und es lohnt sich immer auch einen zweiten Blick auf sein Motiv zu werfen.
Denn oftmals entdeckt man im Farbenrausch dann zusätzlich noch eine weitere Attraktion. Wie diese Art einer Springspinne, die in der Blüte wohl auf Nahrung wartete. Viele Insekten sind unterwegs, um für ihre Nachkommenschaft zu sorgen. In den überall an den Bäumen hängenden Nistkästen bemühen sich die Elternvögel bereits um das Füttern ihrer Jungen. Andere Vögel bebrüten noch ihre Eier. Die Säugetiere sind ebenfalls bereits mit den Nachkommen beschäftigt. Aufgrund der teilweise hohen Besucherzahlen muss man aber schon Glück haben, diese zu entdecken.
Übrigens: Azaleen und Rhododendron werden oftmals als eine Art bezeichnet. Doch dem ist nicht so. Zwar haben Azaleen und Rhododendren vielerlei Gemeinsamkeiten. Dennoch sind es unterschiedliche Pflanzenarten. Vielmehr sind Azaleen eine Unterart der Rhododendrenarten. Der entscheidende Unterschied ist der, dass Azaleen im Winter ihr Laub abwerfen. Rhododendren sind dagegen meistens winterhart. Die gesamte Pflanzengattung der Rhododendren kennt rund eintausend Arten. Viele von diesen lassen sich hier im Rhododendronpark finden.
Der Rhododendronpark Bremen im Spätsommer
Im Spätsommer zeigt die Natur noch einmal ihre gesamte Pracht. Viele spätblühende Pflanzen sind nun zu bewundern. Das Blattwerk der Laubbäume zeigt sich noch in satten Grüntönen. Der Lärm und die Hitze der Stadt bleibt bereits wenige Schritte nach dem Betreten des Rhododendronpark Bremen hinter dem Besucher zurück.
Im Heidegarten beginnt die Heideblüte. Teilweise beginnt früher Nebel bereits die Anlage zu durchdringen.
Viele der im Frühjahr und Sommer geborenen Jungtiere sind nun soweit erwachsen geworden, dass sie sich langsam von ihren Elterntieren trennen werden. Es dauert nicht mehr lange und der Herbst hält Einzug.
Botanika – Bremens große Entdeckerwelt
Seit wenigen Jahren ist der Bremer Rhododendronpark bereichert worden durch die „Botanika“, eine sehr große Gewächshaus-Anlage mit erdteil-bezogener Gestaltung: Nicht nur Pflanzen, sondern auch kulturelle und landschaftliche Eigenarten von Japan, Borneo und dem Himalaya werden gezeigt.
Schwerpunkt sind hier die nichtwinterharten Rhododendronarten. Diese werden in der Herkunft der jeweiligen Pflanzen angepassten Gewächshäusern gezeigt. Teilweise fühlt man sich hier wirklich wie im Dschungel.
Verbunden mit diesen fernen Gärten unter Glas ist ein interaktiv gestaltetes „Entdeckerzentrum“, in dem auf mehr spielerische Weise wichtige Erkenntnisse über die Pflanzen und ihre Lebensräume vermittelt werden.
Sonderausstellungen wie die tropischen Schmetterlinge im Schmetterlingshaus runden das Angebot des Entdeckerzentrums ab. Insgesamt eine sicherlich sehenswerte Anlage, welche ich in einem eigenem zukünftigen Beitrag vorstellen möchte.
Informationen zum Rhododendronpark
Die Besichtigung vom Rhododendronpark und des Botanischen Gartens ist nach wie vor kostenlos möglich, nur für die Botanika wird – mit 10,50 Euro für den Erwachsenen ziemlich happig – ein Eintrittsgeld fällig.
Der Park und die Botanika sind mit Auto, aber auch mittels ÖPNV sehr gut zu erreichen. Für Bremer lohnt sich auch die Anreise mit dem Fahrrad. Fahrradparkplätze zum Abschließen der Räder bestehen ausreichend an allen Parkeingängen. Im Park ist die Benutzung von Fahrrädern leider nicht erlaubt.
Hunde dürfen im Park ganzjährig – mit Ausnahme des umzäunten Botanischen Gartens – angeleint mit sich geführt werden.
Beautyful pictures, Torsten :-D
Imagine, I used to go to Bremen several times a year in my job, and never went to that fantastic place !
Take the chance and visit it! It’s obe of the lovely sites of Bremen!