Prinzen im Seerosenteich – bei den Teichfröschen

Habt ihr schon einmal an lauen Sommerabend an einem Teich gelegen und dem Konzert der Frösche zugehört? Für mich sind solche Momente immer ein kleines Event.

Geschrieben von Torsten Berg

Dieser Beitrag wurde am 23.08.2023 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 23.08.2018 .

Prinzen im Seerosenteich – bei den Teichfröschen

Ich habe die Prinzen im Seerosenteich wieder einmal besucht. Habt ihr schon einmal an lauen Sommerabend an einem Teich gelegen und dem Konzert der Frösche zugehört? Für mich sind solche Momente immer ein kleines Event.

Prinzen im Seerosenteich - bei den Teichfröschen - Naturfotografie by tberg.de

Sind Amphibien nur im Frühjahr interessant?

Frösche und Kröten sind meistens nur im Frühjahr für die Presse interessant. Denn zu dieser Zeit findet die alljährliche Krötenwanderung statt. Viele freiwillige und ehrenamtliche Helfer sind dann in den Nächten unterwegs. Sie wollen unsere heimischen Amphibien vor dem drohenden Straßentod retten. In der Presse erscheinen dann regelmässig Artikel über diese Aktionen. Auch ich kann mich in dieser Hinsicht nicht enthalten. Lies hier meinen Artikel vom Anfang des Jahres.

Natürlich endet das Jahr der Amhibien nicht schlagartig nach der Laichablage. Viele der Tiere verlassen dann das Laichgewässer und wandern zu ihren Sommerlebensräumen. Diese Ziele können bei der Erdkröte im Radius vom rund vier Kilometern liegen. Andere Arten wie die Grünfrösche haben einen kleineren Lebensraum. Sie bleiben dann in der Nähe des Gewässers.

Bis zum Ende des Sommers hat man die Möglichkeit, dem Froschkonzert dieser Prinzen im Seerosenteich zuzuhören. Bis in den Oktober hinein können die Grünfrösche am Gewässer angetroffen werden. Zum Herbst hin werden die Rufkonzerte ruhiger.

Prinzen im Seerosenteich - bei den Teichfröschen - Naturfotografie by tberg.de

F 5/6; 1/250 s; LW +0,7; 300 mm; ISO 3200

Drei Arten von Grünfröschen gibt es in Deutschland

Zu den Grünfröschen zählen in Mitteleuropa die Arten Kleiner Wasserfrosch, Teichfrosch (auch Wasserfrosch genannt) und Seefrosch. Anhand äusserer Merkmale sind diese drei Arten nur schwer zu unterscheiden. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal ist die Form und Grösse des Fersenhöckers.

Alle Grünfrösche weisen auf ihrer Oberseite eine grüne bis olivbraune Färbung mit dunklen Flecken auf, oft auch durchzogen von einer gelben Mittellinie. Die Unterseite ist meist weißlich. Der Kleine Wasserfrosch erreicht eine Länge von bis zu sechseinhalb Zentimetern, der Teichfrosch wird bis zu zwölf Zentimeter groß und der Seefrosch bis zu sechzehn Zentimeter.

Die Grünfrösche sind typische Vertreter der Gattung der Echten Frösche (Rana). Sie leben stets in Gewässernähe, quaken auch tagsüber, springen bei Gefahr ins Wasser und tauchen bis zu fünf Minuten unter.

Prinzen im Seerosenteich - bei den Teichfröschen - Naturfotografie by tberg.de

F 5/6; 1/250 s; LW +0,7; 300 mm; ISO 900

Das Fotografieren der Prinzen im Seerosenteich

Natürlich konnte ich bei meinem Besuch bei den Prinzen im Seerosenteich nicht umhin, diese schönen Tiere zu fotografieren. Schliesslich begann meine Naturschutzarbeit mit Amphibien und Reptilien. Diese Begeisterung verspüre ich heute noch.

Beim Fotografieren vom Fröschen (und generell Tieren) achte ich darauf, dass ich mit der Kamera möglichst auf Augenhöhe des Motivs bin. Gerade bei kleinen Tieren wirkt diese Perspektive um vieles besser als der Blick von oben herab. In diesem Fall bedeutet dies, die Kamera so nahe wie möglich an der Wasseroberfläche zu halten. Idealerweise steht man dabei selbst im Wasser. Dann entstehen Fotos vom Wasser her mit Blick zur Uferzone. Solche Fotos machen die wenigsten Fotografen. Seien wir ehrlich: welcher Fotograf stellt sich freiwillig ins Wasser, um Frösche zu fotografieren? Doch nur verrückte Naturfotografen …

Frösche reagieren auf Bodenerschütterungen und flüchten dann schnell mit einem weiten Sprung ins Wasser. Deshalb ist es angeraten, sich hier langsam und behutsam zu bewegen. Aufgrund dieser Problematik benutze ich ein Teleobjektiv – 200 mm Brennweite genügen mir bereits hier.

Tipps für die Einstellungen an der Kamera

Ob du im manuellen oder im automatischen Modus der Kamera fotografierst, ist zuallererst deine Sache. Ich persönlich ziehe es vor, im manuellen Modus zu fotografieren. Hier habe ich die weitestgehende Kontrolle über das, was die Kamera machen soll.

Um für das Foto im Hintergrund ein schönes Bokeh zu erhalten, nutze ich eine grosse Blende. Je kleiner die Blende wird, desto mehr Schärfentiefe erhalte ich im Bild. Wichtig finde ich es auch – egal ob mit grosser oder kleiner Blende fotografiert wird – den Fokus auf die Augen des Tieres zu legen. Dadurch lebt das Bild und der Betrachter kann eine Beziehung zum Tier aufbauen. dann ist es auch unwichtig, wenn bei einer grossen Blende Schnauze, Schnabel oder andere vorstehende Körperteile aus dem Schärfetiefenbereich fallen.

Prinzen im Seerosenteich - bei den Teichfröschen - Naturfotografie by tberg.de

F 5; 1/250 s; LW +0,7; 135 mm; ISO 200

Auch die Bildgestaltung versuche ich beim Fotografieren von Tieren zu beachten. Manchmal ist das gar nicht so einfach. Denn ein Tier macht selten das, was ein Fotograf möchte. Beim obigen Bild habe ich bewusst den Fokus auf die Frösche im oberen Drittel gelegt. Der Blick des Betrachtes wird automatisch zur rosablühenden Seerose geführt. Erst dann erschliessen sich ihm die Frösche um die Blüte herum. Auch Prinzen im Seerosenteich leben nicht ganz so offensichtlich.

Fotografiert habe ich – wie immer noch – mit der Nikon D5100. Das Modell ist zwar schon in die Jahre gekommen und wird auch nicht mehr hergestellt. Als Objektiv nutzte ich das TAMRON AF70-300mm F/4-5.6 Di LD Macro 1:2. Sicherlich gibt es aktuellere Produkte, aber mir persönlich macht es mehr Spass mit dem vorhandenen Equipment zu arbeiten, als ständig die neuesten Sachen zu kaufen.

 

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