Bei unserer Wanderung durch Pietzmoor und Osterheide bei Schneverdingen erleben wir blaue Frösche und eine der größten Heideflächen der Lüneburger Heide.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 04.04.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 20.03.2024 .
Pietzmoor und Osterheide bei Schneverdingen
Südöstlich der Stadt Schneverdingen liegt das Pietzmoor am Südrand des Naturschutzgebietes Lüneburger Heide. Während Corona im Jahr 2021 war ich hier auf der Suche nach den Moorfröschen. Von einer befreundeten Naturfotografin erhielt ich die Info, daß es in diesem Tagen wieder soweit sei: die Männchen der Moorfrösche werden blau. Also planten wir spontan eine Wanderung durch das Pietzmoor und Osterheide bei Schneverdingen.
Das Pietzmoor und die blauen Frösche
Im Pietzmoor bewegen wir uns im größten zusammenhängenden Moor in der Lüneburger Heide. Die Lüneburger Heide ist nicht so trocken, wie es sich der durchschnittliche Besucher wohl vorstellt. Im Gegenteil: auch abseits der Heideblüte sind vielfältige Naturerlebnisse in der Lüneburger Heide möglich.
Das Pietzmoor ist eines der Moore, in dem man die Moorfroschpaarung quasi hautnah miterleben kann. Das ist insofern interessant, als das die Männchen sich blau verfärben. Die Blaufärbung dauert nur wenige Tage im Jahr während der Laichzeit an. Leider hält sich die Natur wenig an unsere Terminplaner. In diesem Jahr (2024) fängt die Laichzeit rund drei Wochen früher als gewöhnlich an. Für uns war es deshalb also keine Frage, wohin wir jetzt müssen. Nämlich zu den blauen Fröschen ins Pietzmoor.
Unsere Wanderung durch Pietzmoor und Osterheide
Mit Komoot planten wir unsere Tour, denn die Wanderung sollte nicht nur allein zum Frösche fotografieren dienen. Die Fotosession mit den Moorfröschen konnte ich bereits bei einem Arbeitsspaziergang erleben. Das Wetter zeigte sich von seiner schöneren Seite, es war sonnig. Zwar war der Wind noch kalt, aber er sorgte für teilweise blauen Himmel mit Wolkenformationen.
Vom Wanderparkplatz starten wir über den Schäferhof am Rand des Pietzmoores entlang. Schließlich betreten wir den Bohlenweg und wandern auf dem vorgezeichneten Bretterweg durch das Moor. Uns bieten sich beeindruckende Landschaften. Obwohl hier die Lebensräume aus zweiter und dritter Hand entstanden sind, Moore haben immer etwas mystisches. So sieht man auch im Pietzmoor noch häufig die alten Baumleichen der abgestorbenen Bäume in den Torfabbaugruben stehen.
Hier entwickelt sich die Natur wieder. Wir sehen Kraniche, Wildgänse und andere Vögel. Für Kreuzottern sind wir von der Uhrzeit her leider zu spät vor Ort. Da muß ich wohl eine extra Fototour machen.
Weiter geht es über den Bohlenweg. Durch die reichhaltigen Niederschläge der letzten Monate ist auch das Pietzmoor reichlich gewässert. Im hinteren Bereich sind die Wege sogar noch wegen Überflutung gesperrt. Hier ist kein Durchkommen. Weiter geht es für uns den Moorrundweg entlang. Hier ist der Bohlenweg zu Ende und es gibt wieder festes Land unter den Füßen.
Menschengruppen zeigen uns dann schon, wo die Moorfrösche aktuell zu finden sind. An kaum einem anderen Ort kann man so leicht und so nah Moorfrösche beobachten. Kein Wunder, daß hier auch viele Naturfotografen und andere Menschen herfinden. So schauen wir nur und machen ein paar wenige Aufnahmen.
Die Osterheide bei Schneverdingen
Unser Weg führt uns weiter. Wir überqueren die Hebererstraße und drehen noch eine Runde durch die Osterheide. Die Osterheide ist eine der größten Heideflächen in der Lüneburger Heide. Natürlich steht sie unter Naturschutz. Sie ist hier durchzogen von Birken und Wacholderbüschen. Kilometerlange Wege laden zum Wandern und Radfahren ein. Sogar einer der Wanderwege der Heideschleifen führt durch Pietzmoor und Osterheide.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges kamen britische und kanadische Streitkräfte in das Naturschutzgebiet und nutzten hier rund 2.000 Hektar für militärische Übungen. Fast 50 Jahre war das Militär hier aktiv. 1994 wurde hier der Übungsbetrieb eingestellt. Heute kann man von der Osterheide bis zum Wilseder Berg wandern. Denn die Heideflächen der Osterheide reichen bis zum berühmtesten Hügel der Lüneburger Heide.
Auch wir sind bereits in der Osterheide einmal gewandert. Wir besuchten dort den Sylvestersee. (Link zu komoot) Dieser See ist benannt nach einem britischen Offizier. Er entstand durch die Verdichtung des Untergrunds durch die schweren Militärmaschinen. Heute fügt der See sich harmonisch in die Landschaft der Osterheide. Obwohl er sich nur mit Regenwasser speist, soll er noch nie ausgetrocknet sein.
Auch wenn es bist zur Heideblüte noch Monate dauert, wir genießen trotzdem die Landschaft. Noch ist es angenehm leer hier. Aber bereits jetzt fahren die erste Pferdekutschen durch die Landschaft. In einem großen Bogen durch die Heide gelangen wir schließlich wieder an unseren Ausgangsort.
Fotoimpressionen unserer Wanderung
Unsere Videoimpression der Wanderung
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Mehr InformationenInformationen zur Wanderung
Dauer gesamt: 3:00 Stunden (ohne Fotozeit bei den Fröschen)
Distanz: 9,0 Kilometer
Höhenunterschied: 30 Meter
Link zur Tour mit Trackdownload
Mit freundlicher Unterstützung von Komoot *
Startpunkt:
Parkplatz Osterheide
Navigationsadresse: Osterheide, Schneverdingen
(gegenüber des Parkplatz befindet sich das Hotel Schäferhof)
Naturerlebnis-Highlights unserer Tour:
- Pietzmoor
- blaue Frösche (Moorfroschpaarung)
- Osterheide
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Tip: Blaue Frösche im Pietzmoor
Das Pietzmoor ist eines der Moore, in dem man die Moorfroschpaarung quasi hautnah miterleben kann. Im übrigen Deutschland ist er nur sehr lückenhaft verbreitet.