Das war mein Oktober 2021 – alles goldig oder?
So richtig goldig wurde es nicht im Oktober 2021. Oft war es hier in Bremen grau in den verschiedensten Tönen. Ab und an zeigte sich die Sonne und dann war zumindest wettertechnisch alles goldig. Lies hier, wie mein Oktober 2021 war.
Wasserschaden in der Wohnung
Gut, gegen das graue Wetter kann man nichts machen. Und gegen manche Missgeschicke auch nichts – noch nicht einmal weglaufen. Da muss man dann einfach mal durch. So wie wir, als sich bei uns im Badezimmer an der Decke ein nasser Fleck abzeichnete. In unserer Altbauwohnung gab es ein Leck. Im Übergang zwischen einem neuen Kupferrohr und einem alten Bleirohr hatte sich das Wasser in der Zwischendecke neue Wege gesucht. Dankenswerterweise handelte es sich „nur“ um Frischwasser. Aber das dann richtig.
Unser Bad in der besagten Ecke von der Decke bis zum Boden schön durchfeuchtet, die danebenliegende Vorratskammer ebenfalls in der angrenzenden Ecke von der Decke bis zum Boden so nass, dass sich die Tapeten lösen. Im Keller das gleiche Schauspiel – ebenfalls nass von der Decke bis zum Boden. Da kam richtig Wasser runter. Der Schaden setzte sich auch im Nachbarhaus fort. Die betroffenen Bereiche haben wir natürlich erst einmal notdürftig freigeräumt und auch die Regale im Vorratsraum abgebaut.
Das ganze Zeug und die Vorräte stehen nun in der Wohnung herum. Die Sachen und die Weine aus dem Keller haben wir in das Waldesruh-Zimmer umgelagert. Aktuell haben wir ein grosses Loch im Bad und warten darauf, dass die nassen Wände trocken. Jetzt kann man der ganzen Sache natürlich auch etwas positives abgewinnen. Das Loch in unserem Bad ist nicht annähernd so gross, wie das Loch im Bad in der Wohnung über uns. Im Endeffekt hatten wir ganze zwei Tage nur mit Wasser aus Eimern und Töpfen zur Nutzung gelebt. Aktuell haben wir ein grosses Loch in der Wand und drei nasse Räume. Ich bin gespannt, ob wir zum 1. Advent wieder eine normale Wohnung haben werden.
[Update] Gestern Nachmittag war ein Bautrockner zu Besuch und hat Messungen der durchnässten Wände gemacht. Nach knapp 13 Tagen haben wir hier noch eine Feuchte von 150% bis 180% im Mauerwerk. Bei 80% sagt, man, ist die Mauer trocken. Jetzt haben wir die „Chance“ die nächsten vier Wochen mit Trocknungsgeräten die Stille unserer Wohnung zu vertreiben. Vorher müssen wir in den betroffenen Räumen aber noch mehr Platz schaffen und die Regale ganz ausräumen.Um die ganzen Sachen aber unterzustellen, brauchen wir allerdings den Platz im Waldesruh-Zimmer. Das ist insofern blöd, weil ich dieser Tage die alljährliche Weihnachtsgeschichte bildlich in Szene setzen wollte. Mal sehen, was Fräulein Krause und die anderen Waldesruher dazu meinen. Das Manuskript liegt zur Hälfte vor und von daher kann ich für dieses Jahr zumindest den schriftlichen Teil einer Weihnachtsgeschichte, eines Weihnachtskrimis oder was auch immer bestätigen. Ob es aber Fotos dazu gibt, wage ich aufgrund des aktuellen Standes zu bezweifeln.
Artensterben und Klimakrise
In Kunming in China fand eine Weltnaturkonferenz statt. Mit einer Strategie zur biologischen Vielfalt soll dem Artensterben auf der Welt Einhalt geboten werden. Ok, das Bewusstsein über den Wert der Natur hat extrem zugenommen. Aber ernsthaft: hatte ich erwartet, dass sich nach Kunming alles bessert? Oder reiht sich Kunming ein in die lange Reihe von Versprechungen und Absichtserklärungen, an deren Ende doch wieder nur weiteres sinnloses Greenwashing steht?
Im Vorfeld der Konferenz haben die Vorstände von elf DAX-Unternehmen sich in einem offenen Brief an die Staats- und Regierungschefs gewandt. Quelle: Unternehmen fordern Maßnahmen gegen das Artensterben
Die Verantwortlichen müssten mehr tun, um die Zerstörung der Natur zu verhindern. Ohne sinnvolle Maßnahmen gegen das Massenaussterben von Wildtieren und gegen den Zusammenbruch von Ökosystemen drohe »ein toter Planet«.
Unter anderem haben Unilever und der Modekonzern H&M unterschrieben. Klingelt es? Bisher hat der globale Naturschutz alle der gesetzten Ziele verfehlt! Corona war hier – wenn überhaupt – auch nur eine kleine Atempause. Wir machen einfach weiter wie bisher. Nach Jahrzehnten der Naturzerstörung unternehmen wir weiterhin nur kleine, kosmetische Schritte. Im Naturschutz wie in der Klimakrise: hier ist nichts goldig. Wenn ich jetzt beginne, zu glauben, dass es bereits zu spät ist, um hier noch etwas umzukehren, dann hoffe ich, dass ich mit meinen Gedanken falsch liege. Genau heute startet übrigens in Glasgow die COP26 – die UN-Klimakonferenz 2021. Was wir von dort wohl zu erwarten haben?
Vogelzugtage, Fototouren und Wanderungen im Oktober 2021
Der Tag der deutschen Einheit als Feiertag fiel dieses Jahr auf einen Sonntag. Schade für jemanden aus der arbeitenden Bevölkerung. Ist doch ein Feiertag in der Woche ein kleiner zusätzlicher freier Tag, an welchen man einiges unternehmen könnte. So bleiben uns eben wieder nur die Wochenenden für die schönen Dinge des Lebens. Im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer waren wir am Jadebusen zu den Vogelzugtagen unterwegs und hatten dort so manche spannende Begegnung.
Fototouren führten mich nach Berlin in das Haftkrankenhaus der Stasi und zur ehemaligen Grenzübergangsstelle Marienborn in Sachsen-Anhalt. Und natürlich waren wir auch wieder jedes Wochenende unterwegs auf Wanderschaft. Zum Beispiel entdeckten wir das wunderschöne Estetal bei Bötersheim. Ich mag das, das sind die kleinen Abenteuer, die das Leben für mich lebenswert machen. Genau darum werde ich auch im November für ein paar Tage in den Harz fahren. Endlich wieder einmal die Familie sehen, etwas wandern und auch ein bisschen auf Spurensuche sein.
Am Ende der Tage
Ja, ich mag diese kleinen Abenteuer wirklich. Ich bin auch froh, diese Leidenschaften wieder entdeckt zu haben. Denn es gab zwischendurch auch andere Zeiten, in denen ich mich einfach viel zu wenig um mich selbst gekümmert habe. Doch am Ende der Tage bleibt dir nichts, aber auch gar nichts. Ich sehe das momentan im Familienkreis, im Kreis der Verwandtschaft und auch in der Nachbarschaft. Und das ist manchmal nicht schön.
Meine Oma mütterlicherseits habe ich nie kennengelernt, da sie den letzten Krieg nicht überlebt hat. Meine Uroma (geb. 1900) mütterlicherseits verstarb in den 1980er Jahren. Dabei überlebte sie ihre Tochter und ihre Enkelin (meine Mutter). Mein Oma von der Vaterseite starb 1990 kurz nach der Wende. An die jungen Jahre mit meinen Omas erinnere ich mich immer gern. Omas sind ja eigentlich auch wie Mütter! Und sie haben den Vorteil, dass sie ihre eigenen Kinder schon lebenslang kennen. Bei Oma (und auch Opa) darf man immer mehr machen als zu Hause. Das liegt wohl an deren Lebenserfahrung.
Natürlich werden auch wir älter. Durch die Medizin und die gesellschaftlichen Errungenschaften viel älter, als wir es rein von der Natur und unserer Biologie werden würden. Aber um welchen Preis? Oma Gretel von Jens lebt nun im Pflegeheim. Sie ist 99 Jahre alt, leidet an Demenz und lebt mittlerweile wohl ganz in ihrer eigenen Welt. Eine Pflege zu Hause war nicht mehr möglich. Beim letzten Besuch lachte sie und es scheint ihr gut zu gehen. Erkannt hat sie uns nicht mehr. Ein Weihnachtsgedicht konnte sie noch fehlerfrei rezitieren. Ich weiss nicht, für wen diese Situation schlimmer ist …
Passend zu meine trüben Gedanken erschien in diesen Tagen das Musikalbum „Mal unter uns“ * (Affiliatelink) von Hape Kerkeling. Ein sehr persönliches Album, auf welchen Hape seine 14 niederländischen Lieblingshits mit deutschen Texten neu eingesungen hat. Teilweise wirklich sehr persönlich, was mich – sagen wir – berührt hat. Der Song „Glaub an dich“ zum Beispiel als Hommage an seine beiden Omas. Oder der Titel „Darf ich dann zu dir“. Hört euch die Lieder einfach mal an, ich habe sie euch einmal unter YouTube verlinkt. Vielleicht wisst ihr dann, was ich meine. Ich glaube, mit 50 Jahren fängt man intensiver an, sich mit der eigenen Vergänglichkeit zu beschäftigen. Älter werden ist echt nichts für Feiglinge!
Arbeiten an meiner Webseite tberg.de
In kleinen Schritten geht es auch voran. Für die Ausrichtung meines Blog habe ich mich ja vor einigen Jahren entschieden. Herausgekommen ist mein kleiner Mischwarenladen hier. Gut, dass ich mir schon vorab darüber Gedanken gemacht habe. So etwas in einem gut laufenden Projekt zu machen, ist immer etwas anspruchsvoller. Thomas von (ehemals) reisen-fotografie.de hat sich vor einigen Tagen dazu entschieden: Adios Reisen-Fotografie-Blog – Hallo Jansens Pott.
Für mein Blog habe ich nun die Schriftarten angepasst: Überschriften Georgia serif – Textkörper Arial, Helvetica, sans-serif. Nach einigen weiteren Updates habe ich dann auch den Avada Performance Wizzard wieder laufen lassen und habe natürlich auch noch ein bisschen Speed wieder gut gemacht. Verbessern kann man immer!
Auch um das Layout habe ich mir Gedanken gemacht. Herausgekommen sind dabei Sachen wie die Seite von Bremen und Bremerhaven. In etwa dieser Richtung wird es weitergehen. Mit Avada habe ich da einige Möglichkeiten, die weitere Fremd-Plug-Ins überflüssig machen.
Facts:
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AHREF DA 23
Wie sieht es bei euch aus? Wie war euer Oktober 2021? Was gefiel euch, was nicht und über welche Dinge müsstet ihr einmal nachdenken? Ich wünsche euch einen nicht ganz so grauen November!
Überblick
So richtig goldig wurde es nicht im Oktober 2021. Oft war es hier in Bremen grau in den verschiedensten Tönen.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde zuletzt am 01.11.2023 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 01.11.2021 .