Neuanfang im Bergbau in der Drachenglashöhle

Die Drachenglashöhle ist in Waldesruh allen bekannt. Jahrzehntelang wurde die […]

Geschrieben von Edgar Ente

Dieser Beitrag wurde am 29.03.2022 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 01.04.2022 .

Neuanfang im Bergbau in der Drachenglashöhle

Die Drachenglashöhle ist in Waldesruh allen bekannt. Jahrzehntelang wurde die Höhle als Ausflugsziel für den Tourismus genutzt. Kommt es nun auch zu einem Neuanfang im Bergbau in der Drachenglashöhle? Oder geht hier die Suche nach dem Bernsteinzimmer in eine neue Runde?

Neuanfang im Bergbau in der Drachenglashöhle - der neu entdeckte Zugang zur Höhle

Geschichtliches über die Drachenglashöhle

Die Hohlräume unter Mühlenberg und Schierberg entstanden vor ganz langer Zeit wohl aus einer Magmablase. Diese hatte sich hier in einem nie ausgebrochenen Vulkan gebildet. Das damals flüssige Gestein floss schliesslich durch weitere Spalten und unterirdische Durchbrüche in tiefere Schichten ab. Durch die über dem Granit liegenden Gesteinsformationen sickerte Wasser in die nun leere Magmablase ein. Durch das Sickerwasser und die darin mitgeführten Mineralien bildeten sich dann die noch heute zu sehenden charakteristischen Tropfsteine.

Im Jahr 1215 wurde in der Höhle eine Goldader entdeckt. Diese Entdeckung und der darauffolgende Goldabbau führte letztendlich dazu, dass die Waldesruher ihren alten Ortskern vom Berg hinab in das Tal verlegten. Den alten Sagen zufolge soll auch ein grüner Drachen tief im Inneren der Höhle hausen. Dieser bewacht noch heute die versteckten Schätze.

Mit dem Fund der Goldader erfolgte auch die Aufnahme der bergbaulichen Nutzung in der Drachenglashöhle. Neben Gold wurden auch noch kleinere Mengen an Zinn, Eisen- und Kupfererz gefunden.

In den Jahren nach dem Mauerfall wurden Teile der Höhle wieder für den Besucherverkehr freigegeben. Bereits im November 2013 suchten Schatzsucher das in Waldesruh vermutete Bernsteinzimmer. Grund für den Auflauf war ein neu entdeckter Zugang zur Drachenglashöhle.  Seit Januar 2014 gehört die Drachenglashöhle zum anerkannten Geopark Waldesruher Höhen. 2017 erfolgte die Eröffnung des neuen Besucherzentrums. Das neue Besucherzentrum nutzte den 2013 neu entdeckten grösseren Zugang zur Höhle.

Neuanfang im Bergbau in der Drachenglashöhle - Bilder der Erinnerung (aus dem Miwula)

Neuanfang im Bergbau in der Drachenglashöhle

Neuerliche Untersuchungen und Probebohrungen haben nun ergeben, dass die noch in der Drachenglashöhle auffindbaren Erze einen aktuellen Gegenwert von rund 2 Milliarden Euro haben. Zudem wurde in einem abgelegenen Seitengang der Höhle eine weitere Lithiumlagerstätte hier entdeckt. Deren Vorkommen soll Berechnungen zufolge für zwanzig Millionen Fahrzeugbatterien genutzt werden können. Waldesruh könnte sich zu einem bedeutenden Standort der Rohstoffgewinnung und Weiterverarbeitung von Erzen entwickeln.

Ein europäisches Bergbaukonsortium hat dieses Potential in unserer Heimat erkannt und gemeinsam mit den Gemeinden Waldesruh und Wilhelmsbrunn die Firma Erzbergwerke Waldesruh und Wilhelmsbrunn gegründet. 100 Millionen Euro wird die neu gegründete Firma hier investieren. Mehrere Hunderte Arbeitsplätze auch im Zuliefererbereich sollen geschaffen werden.

Nachdem nun alle planerischen und genehmigungspflichtigen Vorarbeiten abgeschlossen wurden, wird pünktlich zum 1. April der Startschuss für die Erschliessungs- und Abbauarbeiten gegeben. Schon zum feierlichen Festakt werden die Maschinen gestartet. Waldesruh baggert sich in eine goldene Zukunft!

“Nun zeigt es sich, dass wir hier in Waldesruh wieder einmal vorausschauend geplant und gearbeitet haben.” freut sich Ortsvorsteher Egon Schulze“Es hatte schon seinen Grund, warum wir die Arbeiten am Umfeld des Besucherzentrums so langsam angegangen sind. Das Besucherzentrum können nun die Bergwerkskumpel zum Zutritt in das Bergwerk nutzen.” Fräulein Krause hingegen zeigte sich etwas betrübt; “Es ist schon etwas schade, daß hier nun erst einmal keine Besucher mehr in unsere Drachenglashöhle kommen können.” Aber die Firma Erzbergwerke Waldesruh und Wilhelmsbrunn habe zugesichert, in einem alten Bürgerhaus im Ort einen Ausstellungsort über die Drachenglashöhle zu finanzieren. Sollte bei der Bergwerksarbeit weitere Schätze aus Altertum und Urzeit gefunden werden, so könnten diese der Öffentlichkeit auch weiterhin präsentiert werden.

Neuanfang im Bergbau in der Drachenglashöhle - heute wird der Start der Erschliessungsarbeiten gefeiert

Goldene Zukunft für Waldesruh

Mit der Beteiligung des Ortes Waldesruh an der Firma Erzbergwerke Waldesruh und Wilhelmsbrunn geht nach den Worten des Ortsvorstehers Waldesruh einer noch goldigeren Zukunft entgegen. Mit den zu erwartenden Verkaufserlösen aus der Erze und der Steuerzahlungen durch die sich hier ansiedelnden Firmen kann man sich bald mehr als eine Designertoilette leisten. “Endlich werden wir uns viele der Dinge leisten können, von denen wir früher nur als kleine Gemeinde träumen konnten.”. Mit diesen Worten steigt auch die Fröhlichkeit unseres Fräulein Krauses wieder.

Gerade in den aktuellen schwierigen Zeiten sei es nach den Worten des Ministerpräsidenten des Bundeslandes, in welchem sich Waldesruh befindet, eine grundlegende Entscheidung, sich als Land unabhängig von Rohstoffen aus anderen Ländern zu machen. Auch er sähe als Ministerpräsident eine sehr gute Chance für Waldesruh.

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  1. Susanne Møller, Denmark 2. April 2022 at 19:23 - Reply

    This is fantstic :D

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