Die Weinbergschnecke – Kostbarkeit am Wegesrand

Gerade nach einem Regenschauer kann man gut eine weitere Kostbarkeit am Wegesrand entdecken - die Weinbergschnecke. Gern mag sie lichte Wälder, Gebüsche und offene Lebensräume. Sogar in naturnahen Gärten kann man sie häufig antreffen.

Geschrieben von Torsten Berg

Dieser Beitrag wurde am 10.07.2023 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 10.07.2016 .

Die Weinbergschnecke – Kostbarkeit am Wegesrand

Gerade nach einem Regenschauer kann man gut eine weitere Kostbarkeit am Wegesrand entdecken – die Weinbergschnecke. Gern mag sie lichte Wälder, Gebüsche und offene Lebensräume. Sogar in naturnahen Gärten kann man sie häufig antreffen.

Kostbarkeit am Wegesrand - After the rain: eine Weinbergschnecke auf Nahrungssuche

Die Weinbergschnecke liebt es feucht und warm

Die Weinbergschnecke ist sehr wärmeliebend und dabei standorttreu. Sie kommt in fast ganz Europa noch vor. Bei starker Trockenheit verkriecht sie sich gern unter Steinen oder kleinen und feuchten Verstecken. Wird die Trockenheit zu stark, können die Tiere auch in eine Trockenstarre fallen.

Ist wieder ausreichend lange Feuchtigkeit vorhanden, zum Beispiel nach einem längeren, ausgiebigen und warmen Sommerregen, kann man diese Tiere oftmals auf Wegen antreffen. Die Weinbergschnecken ernähren sich ausnahmslos von pflanzlicher Kost. Dabei bevorzugt sie weiche, welke Pflanzenteile und Algenbewüchse. Selten knabbert sie am Gemüse oder an Blumen herum.

Diese Tiere sind geschlechtlich gesehen Zwitter. Das heißt, sie produzieren männliche und weibliche Keimzellen. Jedoch können sich die Schnecken nicht selbst befruchten. Es kommt vielmehr zu einem Liebesspiel zwischen zwei Tieren, bei dem sich beide Schnecken – Fuß an Fuß – gemeinsam aufrichten und sich gegenseitig so genannte etwa elf Millimeter lange Liebespfeile in ihre Körper treiben, die, mit einem stimulierenden Sekret bedeckt, den Paarungserfolg steigern. Gleichzeitig erfolgt die nicht immer wechselseitige Begattung.

Weinbergschnecken gelten als Delikatesse in der Küche, sind aber dennoch geschützt

Weinbergschnecken sind nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen streng geschützt. Trotzdem sind diese Schnecken als Lebensmittel in vielen Ländern gebräuchlich. Besonders in Frankreich gelten sie als Delikatesse. Die Schnecken im Lebensmittelhandel stammen daher heute meist aus der Schneckenzucht.

In Deutschland sind Weinbergschnecken nach Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung „besonders geschützt“. Vor der Unterschutzstellung wurde in Baden-Württemberg das Sammeln der Schnecken durch die Weinbergschneckenverordnung geregelt. Auch in Österreich und der Schweiz stehen die Weinbergschnecken unter Schutz. Einfaches Sammeln in freier Natur ist somit verboten und sollte auch für jeden Naturliebhaber tabu sein.

Schnecken generell, vor allem Weinbergschnecken, strahlen eine majestätische und unerschütterliche Ruhe aus. Ihre Beobachtung lässt dem Beobachter Unruhe und Stress des Alltages vergessen. Als Tip kann ich empfehlen, möglichst bei der Beobachtung allein zu sein, ohne einen Begleiter, der im Hintergrund darauf drängt, weiter zu ziehen. Die Ruhe und Ausgeglichenheit dieser schönen Tiere überträgt sich unweigerlich auf den Betrachter.

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