Abgetaucht im Nordsee-Ozeanarium Hirtshals

Das Nordsee-Ozeanarium ist das grösste Aquarium im nordeuropäischen Raum. Kein Wunder, denn mit Nord- und Ostsee sind gleich zwei Meere in Nordjütland immer präsent. Für regnerische und kalte Tage ist das Aquarium in Hirtshals eine gute Möglichkeit etwas aus der Natur der Nordsee zu beobachten.

Geschrieben von Torsten Berg

Dieser Beitrag wurde am 07.06.2024 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 07.06.2022 .

Abgetaucht im Nordsee-Ozeanarium Hirtshals

Das Nordsee-Ozeanarium ist das größte Aquarium im nordeuropäischen Raum. Kein Wunder, denn mit Nord- und Ostsee sind gleich zwei Meere in Nordjütland immer präsent. Für regnerische und kalte Tage ist das Aquarium in Hirtshals eine gute Möglichkeit etwas aus der Natur der Nordsee zu beobachten.

Abgetaucht im Nordsee-Ozeanarium Hirtshals

Besuch im Nordsee-Ozeanarium Hirtshals

Grosse Aquarien und viele interaktive Exponate nehmen uns als Besucher mit auf eine lehrreiche und unterhaltsame Entdeckungsreise. Dabei können wir sieben Ziele innerhalb der Nordsee entdecken. Das Nordsee-Ozeanarium Hirtshals zeigt uns einen breiten Ausschnitt des Lebens in der Nordsee in naturgetreuen Aquarien. Zugleich werden Wissen über die Biologie dieses Lebensraums vermittelt. 1984 wurde der Unterwasserzoo von Königin Margarethe II. eröffnet. Das Museum befindet sich direkt an der E39 in einem Industriegebiet im Osten von Hirtshals.

Die Expedition Nordsee verfügt über sieben Ziele, die jeweils einen charakteristischen Lebensraum der Nordsee nachbilden. Auf unserer Tour können wir diese Lebensräume erkunden. In diversen Aquarien werden die typischen Bewohner gezeigt.

Hafen und Mole sind immer das Tor zur Welt. Von der Mole in Hirtshals startet auch unsere Reise durch die Nordsee. Unsere Reise führt uns von der Mole in Hirtshals zum Wrack des Trawlers Stornoway. Dieses Schiff ist im Jahr 1988 vor Lønstrup gesunken. Mit dem Wrack entstanden gleichzeitig neue Lebensräume für viele Meeresbewohner.

Abgetaucht im Nordsee-Ozeanarium Hirtshals - das Schiffswrack des Trawlers Stornoway

Als eines der grössten Sandbodengebiete der Nordsee präsentiert sich die Doggerbank. Sie dehnt sich wie eine grosse Sandwüste über 30.000 km² aus. Würmer, Muscheln, Krebse und andere wirbellose Tiere gibt es hier in grossen Mengen. Das ist natürlich eine riesige Nahrungsquelle für viele Fischarten. Das Jyske Rev, ein Steinriff, ist ein Relikt aus der letzten Eiszeit. Gletscher und Schmelzwasser haben hier grosse Mengen an Felsbrocken, Steinen und Kies zu einer bizarren Felsformation aufgetürmt.

In der norwegischen Rinne dringen wir in die tiefsten Teile der Nordsee vor. Hier ist es immer dunkel. Die Lebewesen hier sind einem hohen Wasserdruck ausgesetzt. Die Bodentiere hier haben sich aber gut an das Leben angepasst. Riesige Fischschwärme beobachten wir in der offenen Nordsee. In den freien Wassermassen zwischen Meeresgrund und Wasseroberfläche wimmelt es nur so vor Leben. Das Becken des Ozeanarium hat eine imponierende Größe mit rund 4,5 Mio. Liter Wasser und 2000-3000 Fischen. Hier sehen wir auch den einzigartigen Mondfisch.

An Land können wir in der Robbenkolonie Limfjorden Kegelrobben und Seehunde begegnen. Das Wasserbecken für die Robben fasst 800.000 Liter Salzwasser. Ein Glastunnel, durch den die Besucher das Becken durchqueren können, bietet spannende Eindrücke in die Schwimmkünste der Robben.

Abgetaucht im Nordsee-Ozeanarium Hirtshals - Fütterung eines Mondfisches

Der Mondfisch

Der Mondfisch gilt als einer der schwersten Knochenfische der Welt. Angeblich kann er eine Masse von 2,3 Tonnen erreichen! Dabei soll er eine Länge von rund 3,30 Meter bekommen. Diese Werte hatte jedenfalls der größte bisher gefundene Mondfisch gehabt. Allerdings weiss man nicht, ob in den Meeren noch grössere Exemplare unterwegs sind. Der Mondfisch kommt vor allem in warmen Meeren vor. Im östlichen Atlantik findet man ihn von Südafrika bis hoch nach Skandinavien. Von dort kommt er im Herbst auch bis in die Nordsee.

Laut Zootierliste wird der Fisch in Europa ausser in Hirtshals nur noch im Aquarium in Lissabon gehalten. Es gab zudem noch ein paar ehemalige Haltungen. Ich selbst habe diesen Fisch in lebender Form auch erst hier in Hirtshals sehen können. Die Haltung in zoologischen Einrichtungen gestaltet sich nicht einfach. Oder sie ist schlichtweg zu aufwendig. Die Mondfische haben sich bisher noch nicht in Gefangenschaftshaltungen fortgepflanzt. Das liegt sicherlich auch daran, dass nur wenige Tiere gehalten werden. So ist auch das Ozeanarium in Hirtshals bei Ableben der Tiere leider auf Wildfänge angewiesen.

Die Mondfische hier werden durch einen Taucher per Hand gefüttert. Die Handfütterung ist notwendig, damit die Tiere generell Nahrung bekommen. Auch kann so der Zustand der Tiere besser beobachtet werden. Die Fütterung ist jedesmal eine Show für die Besucher, welche auch gut besucht ist. Seit Anfang 2021 waren im  Aquarium keine Mondfische mehr zu sehen. Die bis dahin zu sehenden Exemplare – auch auf meinen Fotos zu sehen – sind leider verstorben. Ende Mai 2022 konnten jedoch zwei jüngere Exemplare in portugiesischen Gewässern gefangen werden. Diese Tiere sind zur Zeit noch in der Eingewöhnung und werden den Besuchern hoffentlich rechtzeitig vor der diesjährigen Urlaubssaison präsentiert.

Abgetaucht im Nordsee-Ozeanarium Hirtshals - Streichelaquarium

Aktivitäten für Besucher

Neben dem reine Betrachten der Fische, Robben und anderer Meerestiere wird für die Besucher auch eine multimediale Entdecker- und Lernzone geschaffen. Schon im Eingangsbereich kann man sich auf einer grossen 3D-Karte mit den sieben Entdeckerzielen bekannt machen. An jeder Station stehen zudem multimediale Einrichtungen zum Erforschen zur Verfügung. So erfährt man auf der Doggerbank vieles über die Art der Fischerei oder man kann sich am Riff in einen virtuellen Kraftwettstreit mit einem Hummer begeben. Kinder können sogar in ein altes Schiffswrack klettern.

Für Schulen stehen zudem diverse Bildungsangebote zur Verfügung. Für Robben und auch für Fische gibt es Fütterungsshows. Auch ein Blick hinter die Kulissen, zum Beispiel in die Aufzuchtstation ist möglich.

Das Big-Ocean-Window ist Skandinaviens grösster interaktiver Bildschirm. Hier werden riesige Wale, lebensgrosse Haie und ganze Fischschwärme gezeigt. Auf dem Aussengelände kann man das präparierte Skelett eines Finnwales sehen. Der Wal ist im Jahr 2016 am Strand von Blokhus gestrandet und dann präpariert.

Informationen für den Besuch

Webseite des Nordsee-Ozeanarium Hirtshals: https://nordsoenoceanarium.dk/(dänisch / englisch / deutsch)

Das Ozeanarium ist von Mitte Januar bis Mitte Dezember fast durchweg geöffnet. Kinder von 3-11 Jahren zahlen 95 DKK und Erwachsene 185 DKK (2022) Eintritt. Fütterungszeiten der Robben sind 11 Uhr und 15 Uhr, im Ozeanarium (Mondfische) 13 Uhr. Direkt am Eingang gibt es ausreichend kostenlose Parkplätze. Für die gastronomische Versorgung stehen Cafes und ein Bistro zur Verfügung. Es können aber auch selbstmitgebrachte Speisen und Getränke in ausgewiesenen Picknickzonen verzehrt werden.

Adresse für GPS: Willemoesvej 2, 9850 Hirtshals

Von Aalborg dauert die Autofahrt über die E39 nur 45 Minuten. Natürlich kann man auch mit den Zug anreisen. Diese Option haben wir aber nicht selbst getestet.

In Nordjütland kannst du aber auch sehr gut Vögel, Kegelrobben und sogar Delfine in freier Wildbahn beobachten. Schau dir einfach meine anderen Beiträge aus Dänemark / Nordjütland an.

 

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  1. Sina 8. Juni 2022 at 16:52 - Reply

    Ach, von Hirtshals aus ging es für mich schon zwei Mal nach Norwegen, aber das Ozeanarium habe ich bisher noch nicht besucht. Sieht aber spannend aus auf den Fotos. Vielleicht ja dann das nächste Mal.

    Danke für den Bericht und liebe Grüße,
    Sina

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