Rund um das idyllische Städtchen Hude führt die Wanderung Huder Weg zum Moor durch Marsch-, Moor- und Geestgebiete.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 11.01.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 11.01.2023 .
Huder Weg zum Moor
Rund um das idyllische Städtchen Hude führt die Wanderung Huder Weg zum Moor durch Marsch-, Moor- und Geestgebiete. Trotz des nasskalten und grauen Januartages zog es uns hinaus zu neuen Abenteuern. Denn bekanntlich gibt es kein schlechtes Wetter. Für outdoorbegeisterte Wanderer schon gar nicht.
Durch die Wilde Geest zu Fuß
Der Huder Weg zum Moor ist einer der 20 Wandertipps der markierten Rundwanderwege im Naturpark Wildeshauser Geest. Auf diesen Wanderrouten könnt ihr die Wilde Geest zu Fuss erleben. Mit rund 14 Kilometern führt dieser Wanderweg von Hude aus durch flaches Gelände in das Naturschutzgebiet Holler Moor und Witte-Moor wieder zurück nach Hude.
Hude ist ein Ort zwischen Bremen und Oldenburg. Er befindet sich am Rande der Wildeshauser Geest und wird durch einige Bachläufe und sumpfiges Gelände geprägt. 1232 wurde hier ein Zisterzienserkloster erstmalig urkundlich erwähnt. Noch heute sind die Ruinen des alten Klosters ein Anziehungspunkt für Hochzeiten und Touristen.
Unsere Wanderung auf dem Huder Weg zum Moor
Der eigentliche Startpunkt der Wanderroute befindet sich an der Peter-Ustinov-Schule. Hier befindet sich ein kostenfreier Parkplatz. Von hier aus ist der Einstieg in die Tour schnell gemacht. Für Nicht-Auto-Fahrer ist der Wanderweg aber auch bequem über den Bahnhof Hude zu erreichen. Vom Bahnhof ist man in rund 800 Metern am Startpunkt des Weges.
Der Weg ist durchgehend mit dem Wilde Geest zu Fuß – Logo ausgeschildert. Somit ist ein Verlaufen nahezu unmöglich. Dennoch könnte das aber passieren. An einigen Highlights der Tour sollte man deshalb aufpassen und beim Weiterwandern den richtigen Abzweig wählen.
Vom Parkplatz können wir über das Schulgelände direkt zum Huder Bach gehen. Der offizielle Wanderweg führt allerdings über den Hurreler Weg zum Huder Bach. Wir wandern am Bach entlang und erreichen nach knapp einen Kilometer das Skulpturenufer. Dieser Bereich wurde im Jahr 1992 geschaffen. Hier können wir verschiedene Skulpturen aus Holz, Stein und Stahl betrachten. Diese Werke wurden vom Huder Bildhauers Wolf E. Schultz geschaffen. Als Besonderheit haben die Ausstellungsstücke keinen Namen. So bleibt es dem Betrachter selbst überlassen, sich eigene Gedanken um die Werke zu machen. Es empfiehlt sich, hier auch ruhig einige Minuten länger zu verweilen. Hier bitte aufpassen, dass man den richtigen Wiedereinstieg in die Tour bekommt.
Wenn wir den richtigen Weg gewählt habe, wandern wir nach dem Überqueren der L868 vorbei am Golfclub. Dabei passieren wir einen Teil des Planetenweges. Dieser Planetenlehrpfad führt vom Ort Wüsting aus bis nach Hude. Hier bei Hude ist die Endstation mit dem Pluto. Der Lehrpfad ist im Massstab 1:1 Mrd. angelegt und soll die Größenverhältnisse in unserem Sonnensystem erlebbar machen. Die Länge des Gesamtpfades beträgt rund 6 Kilometer. Die Planeten sind dabei auf Bronzetafeln dargestellt, die sich entlang des Weges aufreihen. Auf unserer Wanderung wandern wir die Strecke vom Pluto zum Neptun. Die Weiten des Weltalls können einem so nah vorkommen.
Unser Weg führt uns weiter vorbei am FriedWald Hasbruch in Richtung des Naturschutzgebiet Holler Moor und Witte-Moor. Dabei geht es durch die Marsch- und Geestgebiete der Wildeshauser Geest. Der Weg führt auf breiten, landwirtschaftlich genutzten Wegen entlang. Immer wieder sehen wir vor uns kleine Schwärme von Vögeln von Baum zu Baum fliegen. Immer, wenn wir uns nähern, fliegen sie auf zum nächsten Baum. Gerade jetzt im Winter bilden viele kleinere samenfressende Vögel grössere und vermischte Gruppen. Wir erkennen Erlenzeisige, Girlitze, Bergfinken und auch Bluthänflinge. Für gute Fotos sind die Vögel leider zu weit entfernt und auch die Lichtverhältnisse (Gegenlicht) sind nicht gerade der Burner. Aber dennoch – die Vogelbeobachtung ist eines der grossen Abenteuer auf unseren Touren!
Über eine kleine Holzbrücke, die bei Nässe auch glatt ist, überqueren wir die Bahnstrecke. Wir durchwandern das Waldgebiet Reiherholz und stehen dann an der Grenze des Naturschutzgebietes Holler Moor und Witte-Moor. Leider werden die Moore bei dieser Rundwanderung nur gestreift. Wir haben aber für Euch vorab das Naturschutzgebiet schon einmal durchwandert. Unsere Wanderung im Holler Moor und Witte-Moor bei Hude findet ihr auf komoot.
Das Moor ist der Rest eines ausgedehnten Randhochmoores. Es hat besonders durch Entwässerung und Torfabbau gelitten. Durch die Unterschutzstellung konnten sich hier wieder viele seltene Tier- und Pflanzenarten ansiedeln. Beim Torfabbau wurden Reste eines alten prähistorischen Bohlenweges gefunden. Eine Rekonstruktion des alten Pfades kann heute vor Ort besichtigt werden. Auf unserer Wanderung kommen wir am Pfad vorbei. Hier steht auch eine Sitzgruppe. Wer mag, kann hier gern eine kleine Wanderpause einlegen. Dabei kann man gut die Stimmung dieses Platzes auf sich wirken lassen. Wie es hier wohl in früheren Zeiten war?
Ein besonderes schönes Erlebnis ist zweifelsohne die Blüte des Gagelstrauches im Frühling und die Wollgrasblüte im Mai. Beides lässt sich auch im Holler- und Wittemoor erleben. Jetzt im Januar ist es aber natürlich eher schaurig und grau. Wir verlassen bald wieder das Moor und wandern weiter durch Felder und Wiesen. Dabei fällt uns auf, dass wir immer wieder (auch auf unseren anderen Touren) Weidetiere sehen, die man sonst kaum noch antreffen kann. Alte Haustierrassen zu erhalten ist auch zweifelsohne eine Leistung in einem Naturpark oder einem Biosphärenreservat.
Wir erreichen wieder den Huder Bach. Den Bach entlang geht es vorbei am Naturbad. Bei schönerem Wetter würden wir hier einen Sprung in das kühlende Nass wagen. Aber heute ist es draussen bereits kühl genug. Vielleicht ein Tip für wärmere Tage! Wir gelangen nun bald zum historischen Klosterbereich. Leider ist die Klosterruine Hude bis Ostern 2023 geschlossen, so dass wir diese nur von aussen betrachten können. Von der im 13. Jahrhundert im Stil der Backsteingotik errichteten Anlage sind Teile der ehemals dreischiffigen Klosterkirche als Ruine, sowie die Torkapelle und das Abthauses erhalten. Von einem früheren Besuch können wir Euch hier ein paar Bilder der Klosterruine Hude zeigen. Wer mag, kann in der Klosterschänke einkehren. Als schönes Fotomotiv eignet sich übrigens auch die alte Wassermühle mit dem Mühlenrad.
Im Klosterbereich findet sich ebenfalls eine umzäunte Weidefläche. Hier weidet eine Herdes vom Jakobschaf. Das Schaf verdankt seinen Namen der biblischen Geschichte vom Hirten Jakob, der aus der Herde seines Schwiegervaters Laban die gefleckten Tiere als Entlohnung bekam. Sowohl die weiblichen als auch die männlichen Jakobschafe haben vier Hörner. Nach Verlassen des Klosterbereiches geht es entlang des Baches weiter. Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem Parkplatz.
Informationen zur Wanderung
Dauer gesamt: 4:34 Stunden
Distanz: 15,0 Kilometer
Höhenunterschied: 30 Meter hinauf – 30 Meter hinab
Link zur Tour mit Trackdownload
unterstützt von komoot *
Startpunkt:
Parkplatz Peter-Ustinov-Schule
Vielstedter Kirchweg 15
27798 Hude
Anfahrt mit ÖPNV:
Bahnhof Hude
Highlights unserer Tour:
- Skulpturenufer
- Holler Moor und Witte-Moor
- prähistorischer Bohlenweg
- die Baumschule
- Klosterruine Hude
Unsere Videoimpression der Wanderung
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