Holzkonsortium investiert in Waldesruh

Auch in diesem Jahr steht unser beschauliches Örtchen Waldesruh wieder […]

Geschrieben von Edgar Ente

Dieser Beitrag wurde am 01.04.2023 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 01.04.2023 .

Holzkonsortium investiert in Waldesruh

Auch in diesem Jahr steht unser beschauliches Örtchen Waldesruh wieder vor einer glänzenden Zukunft. Heute wird mit einem kleinen Festakt ein weiterer Schritt für eine solide Finanzbasis des Ortes geschaffen.

Holzkonsortium investiert in Waldesruh

Holzkonsortium investiert in Waldesruh

„Waldesruh steht vor einer goldenen Zukunft! Wieder einmal!“ so äussert sich Ortsvorsteher Egon Schulze kurz vor dem Festakt am Hirschkopf. Das international tätige chinesische Konsortium Hol Zschlag Ein hat von der Landesregierung eine der knappen mehrjährigen Konzessionen zum Fällen von Bäumen auf naturgeschützten Flächen erhalten. Der heute anwesende zuständige Landesminister Rahbeck (Grüne Umweltpartei) überreicht bei dieser Gelegenheit einen Scheck über 500 Euro an die Gemeindeverwaltung Waldesruh. Die Summe soll ausdrücklich zur weiteren  Förderung der Aktion Grünes Klassenzimmer genutzt werden.

Hocherfreut über diese unerwartete finanzielle Zuwendung umschreibt Förster Grünrock mit einigen Worten für die Anwesenden das neue Investment des Holzkonsortium. In der Fläche des Nationalparkes Waldesruher Höhenzüge stehen etliche uralte Bäume. Die seien im Laufe der Jahrhunderte prächtig gewachsen, kerzengerade und lieferten ein erstklassiges Holz. Gerade in Zeiten steigender Holzpreise und gleichzeitigem Holzmangel wächst der Druck, diese Rohstoffe zu heben. Das international tätige chinesische Konsortium Hol Zschlag Ein ist bereits in mehreren Ländern der Welt, wie in Brasilien oder in Rumänien, ein engagierter Partner bei der Verwertung der Hölzer.

Die ausgewählten Stämme werden selektiv mit umwelt- und waldschonenden Maschinen dem Wald entnommen. Da die Stämme ein entsprechendes Gewicht haben, müssen diese mit Winden und schwerem Rückegerät aus dem Wald geborgen werden. Die auch noch in Waldesruh vorhandenen traditionellen Rückepferde sind für diese Transporte aus den Wäldern einfach zu schwach. Deshalb werden die treuen Tiere nun auch ihren Vorruhestand auf einem Gnadenhof antreten. Die beauftragten Firmen werden aber mit Sorgfalt an den Abtransport der Bäume gehen. Nur die Waldwege müssten noch tragfähig ausgebaut werden, um einen Abtransport aus dem Wald mit dem LKW zur Verladung zu ermöglichen.

Leider konnte sich das Konsortium nicht mit dem Ortsschaftsrat aus Waldesruh über den Verkauf des im Besitz der Gemeinde befindlichen Sägewerkes einigen. Aus diesem Grund wird das Holz andernorts verarbeitet werden. Der Ort Waldesruh erhält einen Teil der erhobenen Konzessionsgebühren. „Damit werden wir das Rathaus und den Kindergarten renovieren können“, freut sich jetzt bereits unser Fräulein Krause.

Holzkonsortium investiert in Waldesruh

Positive Folgen für den Ort

Bei der Nutzung der Konzession entstehen zwar zwangsläufig ein paar Einschränkungen für die Natur, für die Waldesruher und auch für die Gäste. Daran wäre aber leider nichts zu ändern. Darum erhält Waldesruh ja auch einen Anteil an den Konzessionsgebühren.

Die für die Nutzung des Holzes vorgesehenen Teilflächen werden mindestens sieben Tage vor Fällbeginn am Schwarzen Brett am Rathaus bekanntgegeben. Am Nutzungstag werden die Flächen grossräumig mit Absperrband gekennzeichnet und abgesperrt. Nachdem das Holz entnommen und abtransportiert ist, wird die Sperrung aufgehoben, Dann kann die Teilfläche wieder betreten werden. Aber nur auf den offiziellen Wegen, denn wir befinden uns immer noch auf den Flächen des Nationalparkes. Hier herrscht Wegegebot.

Auf Anraten von Landesminister Rahbeck wird die freigeräumte Fläche dann auf Eignung für eine Windkraftanlage untersucht. Sollte der Standort windig sein, wird hier der kommunale Stromerzeuger aus der Kreisstadt die Möglichkeit zum Bau einer modernen WKA erhalten. Damit wäre auch in Waldesruh der Schritt in eine grüne und nachhaltige Zukunft getan.

Proteste während des Festaktes

Während des kleinen Festaktes kam es zu kleineren Protesten seitens der Bewegung Allerletzte Generation. Einige der auch als Bäumekleber bekannten Aktivisten klebten sich an den umstehenden Bäumen fest. Aber unser diensthabende Wachtmeister Hoffmann hatte die Lage wie immer im Griff. Geistesgegenwärtig deckte er die Aktivisten mit den Schutzplanen zu, die noch vom letzten Einsatz im Polizeiwagen lagen. Die darauf einsetzenden Rufe der Bäumekleber übertönte die Technik mit Nationalparkgeräuschen vom Band.

Mit dem Ende des Festaktes zogen die Anwesenden weiter zum Bärenwirt. Hier tagten die zuständigen Entscheider und Sachbearbeiter noch in einer kleinen geschlossenen Gesellschaft. Über das gereichte Menü konnte der Bärenwirt unserer Zeitung leider keine Informationen geben. Dies falle als geheime Verschlusssache ausschliesslich in den Bereich des Ministeriums als dem Veranstalter.

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