Hambacher Forst – Nein zur Rodung!
Die geplante Rodung des Hambacher Forstes mobilisiert unsere Gesellschaft. Zumindest einen Teil der Gesellschaft. Es geht um die Einhaltung von Recht und Gesetz, welches so 1977 beschlossen wurde. Oder um den Erhalt des Hambacher Forst. Je nachdem, auf welcher Seite man steht.
Naturschutz kann man nicht immer nur mit schönen Bildern machen
Eines meiner Anliegen ist es die Menschen für unsere Natur zu begeistern. Ihnen mit Fotos und Texten die Schönheit der Natur und unserer Heimat nahe zu bringen. Mit guten Nachrichten Begeisterung zu entfachen und schliesslich zum Mitmachen für den Schutz und die Erhaltung unserer Landschaften, Tiere und Pflanzen anzuregen. Denn ich möchte nicht in einer sterilen und monotonen Welt leben. Das ist einer meiner Beiträge zur Weltrettung.
Leider kann ich mich auch schlechten Nachrichten nicht entziehen. In ihrem Abschiedsbrief einer Naturschützerin hat Beate Blahy 2015 eindrucksvoll dieses Dilemma geschildert. Auf der anderen Seite können schlechte Nachrichten auch Menschen motivieren, wie im Fall der drohenden Rodung Hambacher Forstes.
Wertvoller Wald oder Kohle als Klimakiller?
Der Hambacher Forst im Braunkohlenabbaugebiet Nordrhein-Westfalens war einmal 4.000 Hektar gross. 1978 erschloss man hier den Tagebau Hambach und seitdem wird der Hambacher Forst für den Tagebau Stück für Stück gerodet. Heute sind nur noch rund 200 Hektar des ursprünglichen Waldes übrig geblieben. Ich möchte nun nicht näher auf das Gerangel zur Rodung vom Hambacher Forst eingehen. Wer gern weitere Informationen dazu haben möchte, der wird u.a. hier fündig.
Aber: hier soll ein hochwertiges Wald-Ökosystem vernichtet werden. Für den Abbau eines fossilen Brennstoffes, dessen zukünftige Nutzung schon so gut wie besiegelt ist. Für mehr Profit für die Aktionäre der RWE und auf Kosten der Allgemeinheit. Wie doof ist das denn? Auch wenn die Rodung rechtmässig ist, gibt es dennoch viele Ungereimtheiten in der Vorgehensweise. Vom moralischen Standpunkt ganz zu schweigen. Zudem ist Studien zufolge der Abbau und die Verwendung der unter dem Hambacher Forst lagernden Braunkohle wirtschaftlich gar nicht mehr nötig!
Die Frage ist, wollen wir wertvollen Wald gegen Kohle als Klimakiller eintauschen? Der Hambacher Forst kann gerettet werden, wenn wir den Ausstieg aus der Braunkohle endlich konsequent wollen. Je mehr Menschen den Hambacher Forst unterstützen, umso grösser sind die Chancen. Darauf, dass die Verantwortlichen und auch unserer Bundesregierung den Ausstieg endlich vollziehen.
Nein zur Rodung des Hambacher Forstes!
Hier geht es nicht um den Wald oder um Arbeitsplätze, auch nicht um die Klimaziele oder den Naturschutz. Es geht einzig und allein um die Erfüllung wirtschaftlicher Interessen der RWE. Und das wird mit scheinheilgen Argumenten wie fehlender Brandschutz oder fehlenden Rettungsleitern an den Baumhäusern. Die Politik und die grossen Medien üben sich im Schweigen.
Der Hambacher Forst ist zum zentralen Thema der Natur- und Umweltschutzbewegung geworden. Diese Rettungsaktion ist vergleichbar mit denen der Antiatomkraftbewegung von Brokdorf oder Gorleben. Er steht als Symbol für eine nicht nachvollziehbare Politik, welche Umweltzerstörung zulässt.
Gut, dass es Menschen gibt, denen das Gemeinwohl wichtig ist. Die für den Erhalt des Hambacher Forstes demonstrieren und sich für den Erhalt unserer Natur einsetzen. Zum Beispiel hier. Nur durch Aktionen, Demonstrationen und Veranstaltungen gelingt es die Öffentlichkeit zu informieren und unsere Natur zu bewahren.
Was können wir machen?
Jeden Sonntag finden im Hambacher Forst friedliche Waldspaziergänge statt. Am 6. Oktober gibt es unter dem Motto Wald retten – Kohle stoppen! eine große Kundgebung.
Aber selbst wer nicht die Möglichkeit hat, vor Ort aktiv zu werden, kann
- darüber reden,
- sich einer Gruppe im Internet anschließen,
- Links teilen,
- den Energieversorger wechseln,
- eine der vielen Petitionen zeichnen: Greenpeace, Campact, Openpetition, Avaaz
- oder spenden.
Wenn viele Menschen zusammenkommen und für ein Ziel kämpfen, kann gemeinsam mehr erreicht werden. Denn dann wird man gehört. Diese Erfahrung konnte ich selbst in meinem Leben mehrfach persönlich machen. Sei es beim Kampf um den Verlauf der B6n im heutigen Harzkreis, bei den Aktionen gegen Steinbrüche im Harz oder bei der Rettung des Selketales.
Frau Inga hatte mich zu diesem Beitrag angeregt und ich greife diese Aktion gern auf. Wahnsinnig freuen würde ich mich, wenn ihr ebenfalls über den Hambacher Forst schreibt.
Weitere Informationen zum Stand im Hambacher Forst
Überblick
Die geplante Rodung des Hambacher Forstes mobilisiert unsere Gesellschaft. Zumindest einen Teil der Gesellschaft. Es geht um die Einhaltung von Recht und Gesetz, welches so 1977 beschlossen wurde. Oder um den Erhalt des Hambacher Forst. Je nachdem, auf welcher Seite man steht.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 03.10.2023 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 02.10.2018 .
[…] tbergs Beitrag über den Hambacher Forst wird Kritik daran geäußert, dass ein Wald für den Klimakiller Kohle […]
Hallo Torsten,
vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Ich werde diesen gleich in meiner Facebook-Gruppe, die sich für die Rettung des Hambacher Forstes engagiert teilen.
Herzliche Grüße
Frau Inga