Gedanken im Juni 2020 – trotzdem weiter so

Wir machen trotzdem weiter so, obwohl wir uns meiner Meinung […]

Geschrieben von Torsten Berg

Dieser Beitrag wurde am 10.07.2020 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 14.06.2020 .

Gedanken im Juni 2020 – trotzdem weiter so

Wir machen trotzdem weiter so, obwohl wir uns meiner Meinung nach in trügerischer Sicherheit wiegen. Und wir haben wohl wieder einmal nichts gelernt. Lies hier meine Gedanken im Juni 2020.

Gedanken im Juni 2020 - Polarfuchs im Zoo am Meer in Bremerhaven

Trügerische Sicherheit – das Virus ist noch da

Das Leben normalisiert sich stetig.  Bald ist wieder alles erlaubt. Eben weil wir hier in Deutschland sehr, sehr gut aus der Pandemie herausgekommen sind. Man merkt das daran, das es wieder mehr Menschen auf der Straße gibt. Der Verkehr nimmt stetig zu, es gibt wieder Staus. Sicherheitsabstand von 1,50 m? Das war wohl mal. Mund-Nasen-Schutz in den öffentlichen Verkehrsmitteln und im Laden? Naja, wenn es sein muss, aber da es ja Sommer ist, bitte unter der Nase oder unter dem Kinn tragen. Viele denken schon, dass die ganze Sache mit dem Coronavirus vorbei ist.

Und dadurch nimmt das Leben wieder Fahrt auf. Schade, ich habe die knappen drei Monate der Entschleunigung genossen. Die Möglichkeit, solche Erfahrungen zu machen, werden uns nur sehr selten geboten. Vielleicht ist das auch gut so. Ich für mich selbst habe jedenfalls wieder etwas über mich gelernt. Der ganze Lebensweg ist wohl ein Weg zur Selbsterkenntnis. Sonst bräuchten wir das Leben ja gar nicht. Doch noch ist diese Pandemie noch nicht vorbei.

Wir wiegen uns in trügerischer Sicherheit. Das Virus ist noch da. Die Folgen sehen wir in Russland, Brasilien, Indien oder den USA. In Schweden, wo man keine großen Einschränkungen machte, steigen ebenfalls die Infektionszahlen. Selbst bei uns in Deutschland gibt es einige punktuelle Ausbrüche, sogenannte Cluster. Ich bin der Meinung, dass wir hier bei uns in Mitteleuropa nur eine kleine Atempause haben. Es ist Sommer und durch die höheren Temperaturen und dem hohen UV-Anteil der Sonnenstrahlung wird das Virus gezügelt. Zur Erkältungszeit im Herbst werden wir von Corona sicher wieder öfter hören.

Meine Gedanken im Juni 2020

Diese ganzen Einschränkungen und Reiseverbote hatten ja auch etwas Gutes. Die Leute haben ihre Umgebung wieder kennengelernt. Sind wieder raus in den Wald gegangen und haben die Natur erlebt. Ich glaube, manch einer war ziemlich erstaunt, welche schönen Plätze und welche Abenteuer es hinter der nächsten Ecke gibt. Reisen und Urlaub in Deutschland ist momentan total in. Und man sieht es leider auch! Am Müll, an den zertretenen Blumen, zerstörten Uferbereichen und anderen Hinterlassenschaften.

Selbst vor Naturschutzgebieten machen die Leute keinen Halt. Je mehr Menschen leider unsere Natur entdecken, desto mehr Leute machen unsere Natur noch weiter kaputt. Eigentlich ist es schön, dass sich wieder viele für die Natur interessieren. Doch bitte mit Rücksicht auf die Natur und die dort lebenden Tiere und Pflanzen. Hierzu gibt es ein schönes Interview mit einem Ranger: Feldberg-Ranger: “Naturschutzgebiete sind keine Campingplätze” (veröffentlicht am So, 07. Juni 2020 um 07:00 Uhr auf badische-zeitung.de).

Aber wenn man dann von einer Yvonne Pferrer liest … Ich musste erst einmal Googlen, wer das überhaupt ist. Heutzutage sind die Karrieren dieser vermeintlichen Stars äusserst schnelllebig. Jedenfalls hat diese “Influencerin” einen geschützten und lebensgefährlichen Ort im Nationalpark Berchtesgaden besucht und die Fotos bei Instagram gepostet. Dafür erntet sie viel Kritik aus dem Netz und auch von der Nationalparkverwaltung. In einem Artikel bei Bento (nicht mehr online) kannst du darüber mehr lesen.

So kann man sich präsentieren. Das kann man natürlich machen. Denn es hat ja nicht jeder genügend Selbstbewusstsein und kann sich über sein eigenes ICH definieren. Manche Leute brauchen eben etwas mehr Aufmerksamkeit. Aber das Schlimme daran ist, dass diese Person auf Instagram 1,2 Millionen Follower hat. Selbst wenn nur die Hälfte dieser Follower echt sein sollten – ich möchte mir nicht vorstellen, wenn ein kleiner Teil davon auf die Idee kommen würde, ebenfalls diesen Ort zu entdecken. Dann gute Nacht! Denn das war es dann mit der schönen Natur dort. Nicht umsonst begrenzen immer mehr Länder und Städte den Zugang zu Naturreservaten und anderen Sehenswürdigkeiten.

Gedanken im Juni 2020 - meine Verantwortung als Blogger

Verantwortung als Blogger

Und da denke ich auch an meine eigene Verantwortung als Blogger. Ich habe keine Reichweite von 1,2 Millionen. Vielleicht ist das auch gut so. Dennoch schreibe ich über Themen, welche einige Leute interessieren. Über Natur und geschützte Tiere und Pflanzen, über Schutzgebiete oder über lost places. Immer wieder erhalte ich Anfragen, wo sich denn dieser oder jener Spot befindet. Selten gebe ich Informationen darüber heraus. Schon gar nicht an mir persönlich nicht bekannte Personen. Mit guten Grund. Denn was Menschen anrichten können, sehen wir jeden Tag. Das fängt mit dem unsäglichen Müll an und hört mit Trampelpfaden, lauschigen Badestellen oder gar abgebrannten Gebäuden noch lange nicht auf.

Zu diesem Thema hat Andrea von indigo-blau.de eine Blogparade gestartet. Auch ich werde dazu meinen bereits existierenden Beitrag überarbeiten.

Reisepläne und Exkursionen

Man darf wieder Reisen. Ob das gut oder schlecht ist, wage ich noch nicht zu beurteilen. Viele Menschen werden in Deutschland bleiben. Auch wir haben überlegt, was wir in unserem Urlaub machen. Und es ging uns da wie Sabine von ferngeweht.de mit ihren Überlegungen zu ihren Sommerferien 2020: Reisen in Coronazeiten. Wir haben uns dennoch für einen Sprung zu unseren nördlichen Nachbarn entschlossen. Für uns wird es im Sommer wieder nach Nordjütland gehen. Schon im letzten Jahr verbrachten wir dort einige Tage.

Ansonsten wird es weiterhin kleinere Exkursionen und Reisen innerhalb der hiesigen Region, in Mecklenburg und im Harz geben. Wir haben bereits einiges geplant.

Gedanken im Juni 2020 - Mondfisch im Aquarium in Hirtshals

Arbeiten an der Webseite und am Blog

Trotz Corona sind die Arbeiten an der Webseite und am Blog zwar nicht ins Stocken geraten. Dennoch bleibt noch viel zu tun. Ich habe viele Ideen. Aber meine Seite hier betreibe ich als Hobbie. Dementsprechend kann ich nicht soviel zeit hineinstecken, wie ich gern möchte. So ist es auch kein Wunder, dass etliche Dinge meiner imaginären to-do-Liste immer noch auf Erledigung warten. Die Fotos meines Besuches in den Heilstätten von Beelitz aus dem Jahre 2018 sind da wohl symptomatisch dafür. Diese warten nämlich immer noch unentwickelt auf meiner Festplatte.
Aber die Fotoentwicklung und das Schreiben von Beiträgen ist nur eine Seite des Bloggens. Viel Zeit geht natürlich auch mit der technischen “Wartung” der Seite und des Servers verloren. Dann noch das Netzwerken mit anderen Bloggern und das Füttern der “sozialen” Netzwerke. Bloggen ist ein zeitaufwändiges Hobbie. Dennoch, mir macht es Spass und der Erfolg stellt sich mit dem erfolgreichen Bloggen ein.

Das sieht man auch schon an der obligatorischen Aufstellung:

Januar: 1.214. Beiträge; MOZ DA 25; MOZ SA 31; MOZ Rang 3.1; AHREF DA 13

Februar: 1.163 Beiträge; MOZ DA 23; MOZ SA 32; MOZ Rang 3.2; AHREF DA 14

März: 1.092 Beiträge; MOZ DA 22; MOZ SA 32; MOZ Rang 3.2; AHREF DA 15

April: 1.114 Beiträge; MOZ DA 22; MOZ SA 32; MOZ Rang 3.2; AHREF DA 15

Mai: 1019 Beiträge; MOZ DA 22; MOZ SA 32; MOZ Rang 3.2; AHREF DA 15

Juni: 1009 Beiträge; MOZ DA 22; MOZ SA 32; MOZ Rang 3.2; AHREF DA 18

Das waren kurz meine Gedanken im Juni 2020.  Was sind deine Gedanken zum aktuellen Zeitgeschehen? Bleibst du in deinem Sommerurlaub in Deutschland? Oder geht es für dich weiter raus, wenn ja, wohin? Dann schreib mir doch einfach einen kurzen Kommentar! Und somit verabschiede ich mich erst einmal mit dem wahrscheinlich aktuellsten Gruß: Bleibt weiterhin gesund!

Kommentieren, Anregen und Diskutieren

  1. Ullrich Altmann 20. Juni 2020 at 20:56 - Reply

    Lieber Torsten, zum Thema Pandemie und dem dazugehörenden Reisethema gingen mir in den letzten Tagen auch zwei, drei Gedanken durch den Kopf. Ich habe Fotos aus dem ersten Ferienflieger nach Malle gesehen und darüber auch gelesen. Widerstreitende Gefühle: Es widert mich an, dass Lobbyarbeit von Wirtschaftsverbänden – hier der Tourismusindustrie – doch immer wieder Erfolg hat. Menschen werden als Frachtgut möglichst eng gestapelt und allen wird vorgegaukelt, die hervorragenden Filter der Klimaanlage wird’s schon richten. Gleichzeitig bleiben Kitas zu und Kinder und Schulen werden mit Schichtunterricht überfordert. Dann wieder denke ich an die Malle-Flieger. Mögliocherweise Menschen, die nicht wie ich mit einem Garten, Balkons und mit Bürgerpark und Blockland vor der Tür leben, sondern eher in kleineren Wohnungen mit verdorrten Rasenflächen um den Block herum leben müssen. Deren Wunsch nach nach “raus” und “Urlaub” kann ich auch nachvollziehen. Und ich denke: Lass sie doch fliegen. besser, als wenn sie im Harz, in MeckPomm, im Allgäu oder anderen schönen Landschaften einfallen und eine Spur der Vermüllung und Zertrampelung hinter sich herziehen.

    Und so reihen sich diese Urlaubsflieger ein in die Reihen derer, die die Infektionsgefahr nicht mehr ernst nehmen und sorgen für die zweite Welle. Tolle Aussichten.

    Es macht Spaß und bereitet Freude, Deine Blogs zu lesen. Alles Gute, Ullrich

    • Torsten 22. Juni 2020 at 12:27 - Reply

      Hallo Ullrich, solange sich Menschen das Fliegen und die Pauschalreisen noch leisten können, wird es auch Massentourismus und overtourism geben. Für ärmere Länder und Landstriche (auch in Deutschland übrigens) ist der Tourismus die einzige Einkommensquelle. Da muss man sich entscheiden, was man möchte und was man kann.

Diese Beiträge könnten dich ebenfalls interessieren!