Mit richtig Schnee, Eis und klirrender sibirischer Kälte hat der Winter beste Voraussetzungen, um die Kamera zu schnappen und hinaus zu gehen zum Fotografieren im Schnee. Ich gebe dir ein paar Tipps für gelungene Fotos im Winter.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 09.02.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 09.02.2021 .
Fotografieren im Schnee – hilfreiche Tipps zu Einstellungen und Equipment
Endlich ist bei uns der Winter angekommen. Mit richtig Schnee und Eis und klirrender sibirischer Kälte. Also beste Voraussetzungen, um die Kamera zu schnappen und hinaus zu gehen zum Fotografieren im Schnee. Ich möchte dir ein paar Tipps für gelungene Fotos im Winter mitgeben.
Eine tief verschneite Winterlandschaft hat ihre ganz eigenen Reize. Blauer Himmel mit Sonnenschein, dazu die überpuderte Landschaft. Bäume, die sich unter der Schneelast biegen oder von denen der Schnee herunterrieselt. Dann wirkt die Natur wie eingefroren und es scheint, als ob die Zeit für Momente still steht. Viele Menschen wollen dann diese schönen Momente auf Bildern festhalten und sind am Ende dann doch enttäuscht, dass der weisse Winterwald zu dunkel ist.
Die beste Zeit zum Fotografieren im Schnee
Im Winter haben wir beim Zeitfenster für das Fotografieren im Schnee natürliche Einschränkungen. Oft ist es überhaupt nur wenige Stunden hell genug, um Fotos zu machen. Deshalb wollen wir die Zeit so gut wie möglich nutzen. An sonnigen Wintertagen nutze ich zum Fotografieren gern die Stunden am Vor- und am Nachmittag. Dann steht die Sonne noch in einem flachen Winkel und verursacht keine zu starken Schatten.
Versteckt sich die Sonne und ist der Tag ohnehin grau, empfiehlt es sich zur Mittagszeit loszuziehen. Denn dann gibt es insgesamt das meiste Licht.
Schöne Motive im Schnee
Vielfach sehen wir Fotos von verschneiten Wäldchen, zugefrorenen Seen oder Teichen oder auch idyllische Straßenansichten. Wer lieber Landschaften und das große Ganze ablichtet, findet in den verschneiten Landschaften oder im Schneegestöber besonders schöne Motive. Hier sollten wir möglichst mit einer kleinen (geschlossenen) Blende fotografieren, um eine gleichmäßige Schärfe zu erreichen. Funfact: mit einer kleinen (geschlossenen) Blende kannst du auch die sogenannten „Sonnensterne“ fotografieren.
Aber auch für Detailaufnahmen eignet sich das Fotografieren im Schnee sehr gut. Zoome dich ganz nah an ein kleines Objekt wie dem Apfel mit dem Schneehäubchen oder eine Schneeblume heran. Mit großer offener Blende entsteht so ein schönes Bokeh um deinen fokussierten Gegenstand. Durch den Schnee verschwimmt der ohnehin schon unscharfe Hintergrund noch weiter.
Achte auf Farbtupfer wie rote Beeren oder noch an den Bäumen hängendes Herbstlaub! Diese bilden einen hübschen Kontrast in der verschneiten Landschaft.
Fotoausrüstung: was brauchen wir?
Wenn ich in der Natur unterwegs bin, habe ich meistens meine NIKON D5100 mit dem TAMRON SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD* (Werbung, weil Marken- und Produktnennung) Teleobjektiv. Schon allein aus dem Grund, da immer wieder etwas ganz unverhofft aus dem Unterholz brechen kann. Das hoffe ich zumindest immer! Jedoch hatte ich wirklich schon tausende Momente, wo ich mich geärgert habe, dass ich das 600mm Teleobjektiv nicht mitgenommen hatte.
Meistens habe ich aber im Rucksack ebenfalls noch meine NIKON Z50 mit einem anderen Objektiv nach Wahl. Natürlich ist das zusätzliches Gewicht, welches du je nach Art deines Aufenthaltes im Schnee mitschleppen musst. Natürlich reicht auch nur eine Kamera mit einem Zoomobjektiv mit einer Brennweite bis 200 mm. Natürlich kann man auch mit einer Festbrennweite fotografieren im Schnee. Ein Zoomobjektiv bietet aber etwas mehr Spielraum bei der Auswahl des Fotomotivs und dem Motivausschnitt. Zudem erspart das den Objektivwechsel an der Kamera oder das Mitschleppen einer zweiten Kamera.
Ein UV-Filter oder auch ein Polarisationsfilter unterdrückt die unerwünschten Reflexionen vom Schnee und lässt den Himmel blauer und ausdrucksstärker erscheinen. Ich habe eigentlich immer mehrere Filter im Foto-Rucksack, wenn ich auf Fotopirsch gehe. Auf normalen Wanderungen lasse ich diese eher zu Hause, da meine Mitwanderer sonst irgendwann blöde Sprüche machen würden. Funfact: Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass Wandern und Fotografieren nicht wirklich zueinander passen.
In der Regel bekommst du beim Kauf eines Objektives auch eine Sonnenblende mitgeliefert. Dieser auch Streulichtblende genannte Aufsatz reduziert ungewünschten und unnötigen Lichteinfall von der Seite. Durch diesen entsteht oftmals ein diffuser Schleier auf dem Foto. Bei Fotos mit viel Sonnenlicht sollte er immer dabei sein. Zusätzlich dient er auch als Schutz für die Frontlinse des Objektivs, wenn du in der Botanik unterwegs bist.
Ganz wichtig, gerade für das Fotografieren im Winter und bei Kälte ist ein Ersatzakku! Akkus mögen generell keine Kälte und werden schneller schwächer als im Sommer. Am Besten steckst du den Ersatzakku in eine Hosentasche oder Innentasche deiner Jacke, damit er schön warm bleibt. So kannst du im Endeffekt länger fotografieren.
Schutz vor der Kälte
Im Winter und im Schnee ist es kalt. Klar, deshalb bist du ja auch warm angezogen, hast eine Mütze und Handschuhe. Und vor allem warme Winterschuhe. Mit kalten Füssen fotografieren macht überhaupt keinen Spaß. Aber auch dein Equipment solltest du vor Kälte schützen. Den notwendigen Schutz deiner Akkus hatte ich schon erwähnt. Grundsätzlich schadet Kälte der Technik nicht. Aber ähnlich wie bei einer Brille beschlägt auch das Gehäuse der Kamera und die Objektive, wenn du aus dem kalten Draußen ins geheizte Drinnen kommst. Die dadurch entstehende Feuchtigkeit könnte zum Problem werden. Deshalb lasse ich die Kamera sich erst einmal wieder aufwärmen, bevor ich sie einschalte oder an den Laptop anschließe.
Einstellungen an der Kamera
Auch wenn es keiner mehr hören will: Schluß mit dem Automatikmodus! Wer alle Einstellung der Kamera überlässt, wird von den Bildern enttäuscht sein. Die Kamera berechnet die Werte für ISO, Blende und Belichtungszeit anhand der Gesamthelligkeit des Bildes. Schnee und andere helle Flächen reflektieren aber das Licht und die Kamera geht davon aus, dass das Motiv generell dann sehr hell ist. Im Ergebnis sieht der Schnee dann grau aus und Bäume oder andere Motive werden sehr dunkel abgebildet.
Darum ist es besser, du verwendest den manuellen Modus mit folgenden Werten für die Einstellungen:
ISO: Ein niedriger ISO-Wert sorgt für viel Licht auf den Fotos. Ich nutze, wenn immer es geht, den ISO Wert 100.
Weißabgleich: Der automatische Weißabgleich lässt sich ebenso wie die Kamera durch den Schnee verwirren. Oft bekommen die Fotos dadurch einen Blau- oder Gelbstich. Dagegen kannst du einen Filter verwenden. Einfacher ist es aber, du fotografierst im RAW-Format. Damit kannst du den gewünschten Weißabgleich während der Entwicklung am Laptop einstellen.
Blende: Mit der Blendeneinstellung regelst du, wie viel Licht während der Aufnahme auf den Film / den Sensor fällt. Neben der Helligkeit kannst du auch die Tiefenschärfe beeinflussen. Je nach gewünschtem Effekt öffnest du die Blende möglichst weit, d.h. du stellst eine Blende mit einer kleinen Zahl ein, zum Beispiel f/1.8. Dadurch entsteht u.a das sogenannte Bokeh um deinen fokussierten Gegenstand. Benutzt du eine geschlossene Blende, d.h. eine Blende mit einer großen Zahl, zum Beispiel f/22 wird das ganze Bild gleichmäßig scharf. Du erreichst aber auch damit den Effekt des Sonnensterns.
Belichtungszeit: Im Sucher oder auf dem Display zeigt die Kamera die eingestellte Belichtungszeit an. In der Regel siehst du einen Balken mit einer 0 in der Mitte. Mit Hilfe kleiner beweglicher Striche wird auf eine Überbelichtung (rechts der 0) oder eine Unterbelichtung (links der 0) hingewiesen. Ändern kannst du diese über ein kleines Rädchen am Kameragehäuse oder auf dem Touch-Display deiner Kamera.
Bei einem geschossenen Foto kannst du dir auf der Kamera das Histogram anzeigen lassen. Bei einer optimalen Belichtung liegt die Kurve des Histograms mittig. Ist die Kurve links höher, ist das Bild unterbelichtet und zu dunkel. Zieht sich die Kurve nach rechts, ist das Bild zu hell.
Kleine Fotografieren im Schnee Galerie
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar erste hilfreiche Tipps für das Fotografieren im Schnee geben. Wie immer ist aber das Wichtigste: rausgehen und machen! Also üben! Aktuell ist die beste Zeit dazu. Hast du schon die Zeit genutzt und draußen im Schnee fotografiert? Warst du zufrieden mit deinen Fotos? Welchen Tip kannst du meinen Leserinnen und Lesern für zauberhafte Schneefotos geben?
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Completely crazy beautyful :-0 !!!!!
How I wished I could take half as wonderful photos of snow, but my fingers always get cold…or that, at least, is my excuse for making lousy snow photos ;-)
Thankyou for sharing these world-class pictures :-)
I am pleased that my photos are so popular again. Unfortunately it is mostly cold in winter, so I also have gloves with open fingers. Try it an go outside! ;-)