Der kapitale 24-Ender Hubertus ist irritiert. Jedes Jahr Ende Februar beginnt sein Geweih zu wackeln und schließlich fällt es ganz ab.
Geschrieben von Edgar Ente
Dieser Beitrag wurde am 26.02.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 25.02.2013 .
Förster Grünrock erzählt: Ein irritierter Hirsch
Der kapitale 24-Ender Hubertus ist irritiert. Eigentlich müsste es bei ihm schon zur Gewohnheit geworden sein. Jedes Jahr Ende Februar beginnt sein Geweih zu wackeln und schließlich fällt es ganz ab.
Förster Grünrock erzählt: Ein irritierter Hirsch
Immer erst die linke Stange und dann die rechte. Zu dieser Zeit torkelt er immer durch den Wald, als ob er zuviel überreife Früchte gefressen hätte und der Alkohol ihm das Gehirn vernebelt. Es dauert dann eine Weile, bis er sich daran gewöhnt hat. Doch schon bald wächst sein Geweih immer um ein kleines Stückchen grösser nach. Förster Grünrock hat die ganzen Jahre die Abwurfstangen von Hirsch Hubertus gesammelt und in seinem Forsthaus ausgehängt.
Jedenfalls so ganz nackt ohne Kopfschmuck – das ist für den alten Hubertus zu viel. Er mag sich so nicht seinen Rotwilddamen zeigen und zieht sich lieber in das Dickicht zurück. Dort ist er allein und keiner lacht ihn aus!
Sammeln ist Wilderei
Grund für den Abwurf der Geweihstangen ist der Mangel am Sexualhormon Testosteron im Spätwinter. Knochenfressende Zellen zerstören infolge des Mangels die Knochensubstanz zwischen Geweih und Stirnzapfen, den Rosenstöcken. Dadurch lösen sich die Stangen und fallen einfach ab. Plötzlich steht nun auch der stolzeste aller Hirsche oben ohne da. Es dauert dann rund 140 Tage, bis der Hirsch ein neues Geweih geschoben hat.
Aber auch die abgeworfenen Geweihstangen werden von der Natur genutzt. Aufgrund ihres hohen Kalk- und Phosphorgehalts nagen kleine Nagetiere wie Mäuse gern an ihnen. Das Sammeln und Mitnehmen von Abwurfstangen ist Waldbesuchern aber nicht erlaubt. Wer unerlaubt diese Stangen mitnimmt, der macht sich der Wilderei schuldig. Also besser erst einmal den zuständigen Förster fragen.