Eine Welt der Kulturen in der Cité du Vin in Bordeaux

Bei einem Besuch der Region Bordeaux darf ein Besuch in der Stadt Bordeaux nicht fehlen! Hauptziel für uns ist die Cité du Vin, das moderne Museum über den Wein.

Geschrieben von Torsten Berg

Dieser Beitrag wurde am 24.01.2024 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 24.01.2020 .

Eine Welt der Kulturen in der Cité du Vin in Bordeaux

Bei einem Besuch der Region Bordeaux darf ein Besuch in der Stadt Bordeaux nicht fehlen! Hier finden wir die gesamte Welt der Kulturen zusammen. Denn nicht nur durch die Bordeauxweine und der bordelaischen Küche ist die Stadt berühmt. Auch das kulturelle und bauliche Erbe von Bordeaux sind weltbekannt. Hauptziel für uns ist aber die Cité du Vin, das moderne Museum über den Wein.

Eine Welt der Kulturen in der Cité du Vin in Bordeaux - das Weinmuseum

Wein erleben in der Cité du Vin in Bordeaux

Also machten wir uns morgens ab unserem Ferienhäuschen in La Roquille die knapp 1,5 Autostunden auf den Weg in das Zentrum des französischen Südwestens. Relativ einfach war es, die Cité du Vin in Bordeaux zu finden und zu erreichen. Nachdem wir unser Auto dann in einem Parkhaus parken konnten, benötigten wir nur knappe fünf Gehminuten zum Ziel unserer Begierde. Schon vom weiten sehen wir das an einen Dekantierer erinnernde Gebäude. Schon von der Architektur her scheint sich die Reise gelohnt zu haben. Das Gebäude hat eine Höhe von 55 Metern und die Rundungen der äusseren Form vermitteln einen Gefühl von Bewegung und ununterbrochenem Fluss. Ohje – dabei hatte ich noch nicht ein Glas Wein heute …

Laut eigenen Worten ist die Cité du Vin der einzige Ort weltweit, der einem breiteren Publikum den Wein auf diese Weise näher bringt. Dank behindertengerechter Ausstattung, dreisprachiger Beschilderung und einem digitalem Museumsführer in acht Sprachen ist das auch gut möglich. Und ich dachte immer, Weintrinker müssten ein dickes Portemonnaie besitzen und gut aussehen.

Wein sehen, erleben und entdecken – das kann man sehr gut in diesem 2016 eröffneten Museum. Wie viele modernde Museen verbindet es körperliche Ausstellungsgegenstände mit multimedialen und digitalen Inhalten. Hier in der Stadt des Weines kann man sich auf das Abenteuer einer Entdeckungsreise in die Welt des Weines begeben. Die Besucher erfahren viel über den Wein an sich, seine Herkunft und Herstellung. Aber auch darüber, wie Wein unsere menschlichen Zivilisationen und Gesellschaften beeinflusst hat. Viele Weinanbaugebiete auf der ganzen Welt werden vorgestellt. Ebenso lernt man die Sensorik des Weines kennen, kann verschiedene Gerüche und Geschmäcker erleben. Auch die Rolle des Weines in Religion, Kunst und Kultur wird beleuchtet.

Foglende Themenbereiche kann der Besucher hier erleben:

  • Die Weinbaugebiete der Welt: Eine Projektion auf 3 Riesenleinwände und den Boden, bei der man den Eindruck hat, man überfliege die Weinberge.
  • Weinplaneten: Eine Reihe interaktiver Globen, um die Weltwirtschaft des Weins zu erkunden.
  • e-learning: Mit Hilfe von Tablets kann man entdecken, wie der Mensch Rebstöcke anbaut, den Weinberg pflegt und bearbeitet.
  • Die Metamorphosen des Weins: Hier werden die Geheimnisse der Vinifikation enthüllt.
  • Vorstellung der Weine: 6 riesige Weinflaschen stehen für je eine große Weinfamilie und laden zur Entdeckung der Weine der Welt ein.
  • Der Wein auf dem Wasser: Animierte Tafeln präsentieren die großen Flussrouten, auf denen Wein transportiert wird, und die die Weltmärkte von gestern und heute versorgen.
  • An Bord eines Schiffes: Hier kann man die Generationen der Händler begleiten, die die Weine über die Ozeane transportiert haben.
  • Die große Galerie: Eine archäologische Erkundung der großen Zivilisationen des Weins.
  • Das Buffet der 5 Sinne: Ein individueller Parcours und Verkostungsworkshops.
  • Kunst und der göttliche Wein: Audiovisuelle Kompositionen, um den Wein und seine Bedeutung in der Religion zu betrachten.

Ich finde diesen gebotenen Mix an Wissensvermittlung sehr gelungen. Es gibt nicht einfach nur langweilige Tafeln zum Anschauen und zum Lesen. Vielmehr viele kleine Filme, Interviews und erzählte Geschichten. Stundenlang könnte man hier in diesem Haus bummeln und sich in den vielen kleinen Stationen verlieren. Neben dem Schauen, Erleben, Hören, Tasten, Spielen kam natürlich auch der Genuss nicht zu kurz. Im Eintrittspreis von 20 Euro für den Erwachsenen ist nämlich die Verkostung eines Weins enthalten. So kam ich dann auf der wunderbaren Terasse des Gebäudes mit einem grossartigen Rundblick über die Stadt zu meinem ersten Glas Wein des Tages.

Eine Welt der Kulturen in der Cité du Vin in Bordeaux - Lost Place in der Nähe vom Weinmuseum

Lost Places in Bordeaux

Insgesamt haben wir uns knapp vier Stunden im Museum aufgehalten. Natürlich geht da sicherlich noch viel mehr, aber dem gewöhnlichen Touristen wird diese Zeit auch genügen. Während ein Teil unseres Teams noch eine Videoeinstellung vor dem Museum drehte, entdeckte ich die nähere Umgebung. Hier in direkter Nachbarschaft entsteht das Bassins à flot. Hierbei handelt es sich um ein neues Wohnquartier auf alten Hafen- und Industriegelände. Diese Art der Umwandlung von alten Industrie- und Gewerbeflächen ist anscheinend in Europa hoch modern. Überall, wohin man schaut, werden Wohnungen gebaut. Auf Gelände, von dem sich Firmen und Betriebe verabschiedet haben. Auch in Bremen haben wir mittlerweile etliche solche Quartierentwicklungen: das Tabakquartier, die Überseestadt oder das alte Kelloggsgelände.

Neue Firmengelände entstehen dann in Stadtrandlage, in neu erschlossenen Gewerbegebieten oder im Ausland. Statt Arbeitsplätzen haben wir dann neue atraktive Wohnsilos mit einer Menge Verkehr zum Arbeitsplatz. Finde den Fehler! Nicht dass ich neuen (und grünen)  Wohngebieten kritisch gegenüberstehe. Aber meiner Meinung nach versuchen wir hier weider die Fehlentwicklungen der letzten Jahre mit anderen Fehlentwicklungen zu verschlimmbessern. Wie dem auch sei, auch hier an den Hafenanlagen fand ich ein paar ansprechende Fotomotive.

Eine Welt der Kulturen in der Cité du Vin in Bordeaux - Der "Wasserspiegel" miroir d'eau in Bordeaux

Kurzes Sightseeing in Bordeaux

Natürlich durfte etwas Sightseeing in Boredaux auch nicht fehlen. In der folgenden Galerie seht ihr ein paar Eindrücke aus der Stadt an der Garonne. Empfehlenswert sind die gotische Kathedrale Saint-André und die vielen kleinen Kaffees und Weinbars in den Straßen. Entlang der gewundenen Flussufer der Garonne erstrecken sich öffentliche Gärten und laden zum Flanieren ein.  Auf der imposanten Place de la Bourse, in deren Mitte der Brunnen der drei Grazien steht, sorgt der Miroir d’Eau für faszinierende Spiegeleffekte. Ein beliebtes und gut frequentiertes Fotomotiv. Leider fing es hier nun an zu regnen, weshalb wir uns zur Rückfahrt entschlossen.

Weitere Informationen zur Stadt und zum Tourismus in Bordeaux.

Dieser Beitrag ist Teil einer Reise nach Frankreich. Hier findest du weitere Artikel dazu:

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