Durch den Beverner Wald nach Plönjeshausen
Unsere Wanderung führt uns vom östlichen Ortsrand von Bevern durch den Beverner Wald nach Plönjeshausen. Von dort geht es an der Bever entlang zum Ausgangspunkt zurück.
Durch den Beverner Wald nach Plönjeshausen
Wir starten vom Parkplatz der Ziegelei Pape in Bevern. Seit dem 16. Jahrhundert werden hier schon Ziegel gebrannt. 1974 wurde allerdings die Produktion eingestellt. Aus der alten Ziegelei wurde ein Industriemuseum. Eine Besichtigung ist leider nur an ausgewählten Tagen möglich. Am Ende unserer Wanderung durch den Beverner Wald nach Plönjeshausen werden wir wieder an der Ziegelei vorbeikommen. Dann gibt es auch ein paar weitere Informationen dazu.
An der ehemaligen Tongrube oder Lehmkuhle, aus welcher der Ton für die Ziegel gewonnen wurde, führt uns ein schmaler Pfad entlang. Die frühere Förderstelle für das Ausgangsmaterial der Ziegelei ist heute geflutet. Das Gewässer wird vom örtlichen Anglerverein betreut. Ein paar Stege befinden sich um den Teich herum. Wir hören eine reichhaltige Vogelwelt. Direkt über unsere Köpfe hinweg fliegt ein Pärchen der mittlerweile unvermeidlichen Kanadagänse.
Wir wandern weiter durch einen Rotbuchen-Hainbuchen-Traubeneichen-Wald. Vielerorts ist es durch den Regen der vergangenen Tage noch recht feucht im Wald. Schilder weisen uns darauf hin, daß wir uns im Naturschutzgebiet (NSG) Beverner Wald befinden. Das NSG ist von zahlreichen Bächen durchzogen, deren Quellen im Waldgebiet liegen. Vielfach bilden die Quellen und Wasserläufe kleinen Waldweiher oder Tümpel. Ein idealer Lebensraum für Amphibien und auch Reptilien.
Im NSG Beverner Wald
Wir genießen die Frühlingssonne und das Konzert der Waldvögel. Über den Förstersteig geht es an einem teilweise wasserführenden Graben entlang. Auch von hier sehen wir die vielen kleinen Gewässer. Wir entdecken die Blüten vom Buschwindröschen und auch das gelbblühende Scharbockskraut. Auffällig ist der Totholzanteil im Wald. Hier dürfen sich die Urwälder von Morgen entwickeln. Für uns ist es selbstverständlich, daß wir uns hier auf Wegen und Pfaden bewegen. Denn wir wandern hier in einem Naturschutzgebiet. Wir schauen uns die Natur lieber vom Wegesrand an.
Aktuell liegt gerade Sandstaub aus der Sahara am Himmel. Diese Staubwolken sorgen für ein schönes diffuses Licht. Ideal zum Fotografieren. Vor allem, wenn sich die Sonne blicken läßt.
Unser Weg führt weiter. Plötzlich lichtet sich der Blick und vor uns weitet sich die Landschaft. Vor uns erblicken wir Felder und blicken auf die Stelle, an der die Otter in die Bever fließt. Die Namen Otter und Bever stehen gleichsam für einstige und heutige Bewohner. Der Fischotter soll hier wieder vorkommen und auch den Biber wird es hier wohl bald wieder geben.
Wir verlassen aber noch nicht den Wald, sondern folgen dem rechtsabknickendem Weg. Schließlich gelangen wir an einen ausgebauten Grill- und Rastplatz. Mitten im Wald gelegen, hat er sogar einige Spielgeräte. Ok, einige der Bänke und Tische könnten bald einmal ersetzt werden.
Nach unserer Frühstückspause geht es weiter durch den Beverner Wald. Wir kommen wieder an einigen kleinen Gewässern vorbei. In den letzten Jahren fast ausgetrocknet, sind die kleinen Tümpel und Teiche jetzt recht gut gefüllt. Die Mücken dürfen sich in diesem Jahr wohl sehr freuen.
Plönjeshausen
Schließlich verlassen wir den Wald und laufen durch den kleinen Ort Plönjeshausen. Heute ist Plönjeshausen ein Ortsteil von Bremervörde. Als Gründungsjahr des Ortes wird 1444 angegeben. 237 Einwohner lebten hier im August 2023. Fast scheint die Zeit hier stehengeblieben. Auf mich wirkt der Ort sehr gemütlich. Entlang unseres Weges sehen wir viele kleine Kleinigkeiten. Es gibt hier wirklich viel zu entdecken.
Vorbei am Heimathaus und an frei laufenden Pfauen kommen wir an eine interessante Übersichtstafel über den Ort. Ein kurzer Abstecher führt uns über das Beverwehr zur Plönjeshausener Mühle. Hier im Apolonia Hus kann man zu Kaffee und Kuchen einkehren. Am alten Mühlenkanal erahnen wir noch einiges aus der industriellen Vorgeschichte. Besonders erfreut waren wir über den besetzten Horst der Weißstörche. Möge hier eine erfolgreiche Brut stattfinden.
Wir kehren wieder zurück über das Beverwehr und biegen links an der Glücklich-Macher-Station auf den Pfad an der Bever ein. Jetzt geht es am Tal der Bever entlang. Ein wirklich bezaubernder Weg. Immer wieder haben wir schöne Ausblicke auf den Fluß. Schließlich gelangen wir wieder nach Bevern. Jetzt geht es ein kurzes Stück durch den Ort und wir stehen vor der Ziegelei Pape.
Museums-Ziegelei Pape
Bereits am Beginn unserer Wanderung sahen wir die Gebäude der Ziegelei Pape. Leider können wir die Ziegelei heute nicht besichtigen. So schauen wir uns das Museum nur von außen an. Als eine der beiden letzten erhaltenen Ziegeleien im Elbe-Weser-Dreieck ist sie heute ein national bedeutendes Industriedenkmal und ein besonderer touristischer Anziehungspunkt in der Region. Seit dem 16. Jahrhundert wurden hier Ziegel aus Lehm gebrannt. Anfangs noch in Handarbeit geformt und im Feldbrandofen gebrannt, erfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts die Umstellung auf Maschinenproduktion und einem Hoffmannschen Ringofen.
Ich mag solche alten Industrieanlagen. Unwillkürlich erinnere ich mich an meinen Besuch in der Brikettfabrik Louise. Ob nun Ziegel oder Briketts gepresst werden, die Technik dahinter ist wohl fast gleich. Sehr wichtig finde ich es, daß auch in unseren Regionen das alte Wissen und die alte Technik bewahrt wird. Wir wissen ja nicht, ob wir das alles nicht noch einmal anwenden müssen. Wie in den meisten Fällen kümmert sich hier der Verein Ziegelei Pape, Bevern e.V. um den Erhalt und die Pflege der Anlage.
1974 wurde die Produktion der Ziegel hier eingestellt. Die Anlage wurde in ein Industriemuseum umgewandelt. Der Hoffmansche Ringofen ist noch vollständig erhalten und begehbar. Rund 6.500 Steine wurden hier täglich bei über 1.000 Grad Celcius gebrannt. Im Maschinenhaus wird die ganze Anlage durch einen Teeröldieselmotor angetrieben. Vorbei an Trockenschuppen und Eimerkettenbagger fährt die noch vorhandene Feldbahn Besucher zur Lehmkuhle.
Im Arbeiterhaus gibt ein kleines Museum Einblicke in Arbeit und Leben der Ziegelmacher. Im Lehmklassenzimmer können Kinder die Herstellung von Handstrichziegeln selbst probieren. Neben dem Museumsbetrieb und Führungen finden in der Ziegelei auch weitere Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Märkte statt. Aktuelle Informationen der Ziegelei gibt es auf deren Webseite.
Am Museum entlang kommen wir schließlich wieder an den Ausgangsort unserer Wanderung durch den Beverner Wald nach Plönjeshausen.
Fotoimpressionen unserer Wanderung
Unsere Videoimpression der Wanderung
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenInformationen zur Wanderung
Dauer gesamt: 4:30 Stunden
Distanz: 14,2 Kilometer
Höhenunterschied: 40 Meter
Link zur Tour mit Trackdownload
Mit freundlicher Unterstützung von Komoot *
Startpunkt:
Parkplatz Ziegelei Pape; Malstedter Straße 38; 27432 Bremervörde
Naturerlebnis-Highlights unserer Tour:
- Vogelstimmenkonzert im Frühlingswald
- NSG Beverner Wald
- Frühblüher im Wald
- Kleingewässer im Wald
- Försterstieg
- Pfad entlang der Bever
weitere Highlights:
- Ziegelei Pape mit Tongrube
- Beverwehr
- Plönjeshausen
Hinweis: Besichtigungen der Ziegelei Pape in Bevern vom Mai bis September am 1. und 3. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr. Eintrittspreise (ohne Führung: Erwachsene 3,00 €, Kinder (6 bis 14 Jahre) 2,00 € (Stand 2024). weitere Informationen: https://www.ziegelei-bevern.de/
Überblick
Unsere Wanderung führt uns von der Ziegelei Pape in Bevern durch den Beverner Wald nach Plönjeshausen. Von dort geht es an der Bever entlang zurück.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 09.04.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 08.04.2024 .