Der Wert der Nachbarschaft – die Weihnachtsgeschichte 2021
Der Wert der Nachbarschaft wird vielfach unterschätzt. In der Weihnachtsgeschichte 2021 erkennen auch die Waldesruher, wie sich zwischen den neuen Einwohnern und den liebenswerten alten Bewohnern unseres beschaulichen Örtchens das Leben auseinander gelebt hat. Doch wir wären nicht in Waldesruh, wenn es dafür keine Lösung geben würde.
Tag 1 – Auftakt zum Weihnachtsfest
Langsam merkte man auch in Waldesruh die kommende Weihnachtszeit. Noch schüchtern hatten sich in den letzten Tagen die ersten Kerzen in den Fenstern gezeigt. Auf den Feldern und in den Gärten waren die meisten Arbeiten erledigt. Die Waldesruher waren auf den Winter vorbereitet und wer noch nicht genügend für den Winter vorgesorgt hatte, der musste sich nun ein bisschen sputen.
Aber man merkte auch, dass jetzt in der Adventszeit das tägliche Leben etwas langsamer und beschaulicher wurde. Sicherlich, in der Spielzeugwarenmanufaktur hatten die fleissigen Arbeiter und Arbeiterinnen gerade jetzt alle Hände voll zu tun. Denn die vielen Weihnachtswünsche, die jetzt noch von den Händlern beauftragt wurden, wollten auch noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest erfüllt werden.
Unruhe regte sich auch bei unserem Weihnachtsmann. Seitdem er hier in Waldesruh wohnte, hatte er die Geschäfte am Nordpol seinen treuen Elfen überlassen. Trotzdem war er selbst immer noch verantwortlich für das Weihnachtsfest. Denn er sorgte für die richtige Weihnachtsstimmung und er brachte immer noch die Geschenke zu den Kindern. Auch wenn die Menschen es 2018 fast geschafft hatten, dass das Weihnachtsfest verschwunden wäre.
Die Waldesruher hatten es damals geschafft und den Weihnachtsmann überzeugen können, wieder an das Gute der Menschen zu glauben. Denn das ist es schliesslich, worauf sich das ganze Weihnachtsfest aufbaut.
Die Adventszeit und die Weihnachtsfeiertage waren für den Weihnachtsmann und seine Helfer die betriebsamste Zeit des Jahres. Während dieser Tage gab es eine Menge zu organisieren, zu beschaffen und zu produzieren. Und wenn der Weihnachtsmann dachte, es sei alles geordnet, dann zerstörte wieder eine Kleinigkeit den mühselig erstellten Plan.
Tag 2 – Abschied vom Weihnachtsmann
Es kribbelte also dem Weihnachtsmann richtig in den Fingern. Er wollte endlich mit der Arbeit anfangen und wieder zurück zum Nordpol in seine Werkstatt reisen. Er vertraute seinen Elfen zwar. Jedoch bei den vielen anfallenden Arbeiten war er sich sicher, dass die Elfen seine Hilfe und Unterstützung gern in Anspruch nehmen würden.
Für seine Rückkehr zum Nordpol war bereits alles organisiert. Seine Waldesruher Haushälterin hatte alle seine Sachen gepackt und sein kleines Häuschen wurde noch einmal gründlich aufgeräumt und geputzt. Nun wartete der Weihnachtsmann nur noch auf seinen Rentierschlitten, der ihn zum Nordpol bringen sollte.
Die Waldesruher wussten natürlich von seinen Plänen. Sicherlich, ein wenig traurig waren sie schon. Gerade jetzt, wo Weihnachten in Waldesruh anfing und die gemütliche Zeit des Jahres begann. Der Weihnachtsmann war für die Urlauber in Waldesruh bereits eine kleine Attraktion geworden. Niemand ahnte, dass das wirklich der echte und der einzig richtige Weihnachtsmann war. Aber jeder der Urlauber wollte ein Foto mit ihm haben.
Die Waldesruher sahen es aber ein, dass er während der Weihnachtszeit eine Menge am Nordpol zu erledigen hatte. Und mehr noch: sie freuten sich auf den Heiligen Abend, an dem der Weihnachtsmann mit seiner Arbeit fertig war und zu den Menschen in unserem beschaulichen Örtchen zurückkehren würde.
Vor allem die Kinder aus Waldesruh wollten dem Weihnachtsmann noch zünftig verabschieden. Schliesslich mussten sie jetzt vier lange Wochen auf ihn warten. Und wie schrecklich es sich anfühlt, auf etwas auch nur fünf Minuten warten zu müssen, dass wisst ihr ja selbst!
Tag 3 Die Sache mit den Weihnachtsengeln
Vor seinem kleinen Häuschen stand also der Weihnachtsmann und wartete auf die Rentiere und seinen Schlitten. Diese sollten ihn zurück in seine Werkstatt am Nordpol bringen, wo er noch eine Menge erledigen musste.
Vom Himmel her konnte man bereits leise ein bekanntes Knattern vernehmen. Sollte der Schlitten immer noch nur mit dem Hilfsmotor vom Trabbi fliegen können? Also da hätten die Elfen doch schon eine umweltfreundlichere Alternative einbauen können.
Noch rechtzeitig vor der Ankunft des Schlittens trafen die Kinder am Häuschen des Weihnachtsmannes ein. Aufgeregt stürzten sie sich zusammen in die Arme des Weihnachtsmannes. Ein bisschen traurig knuddelten sie den alten Mann in seinem roten Mantel. Susi Bendig fragte ihn, ob er auch die Wunschzettel der Waldesruher Kinder erhalten hatte.
„Ja sicherlich, dass geht alles in Ordnung“ brummte er vergnügt. Mit den ersten Schneeflocken schicken seine Elfen die kleinen Weihnachtsengel überall auf der Welt zu den Kindern. Dort sollten sie die Wunschzettel der Kinder einsammeln. Gleichzeitig können die Weihnachtsengel dann auch kontrollieren, ob die Kinder in den letzten Monaten auch wirklich anständig waren, ihre Schulaufgaben erledigt hatten und auch sonst artig und lieb waren.
„Ich dachte, das macht man heute mit einem Computer?“ rief der dicke Bernd erschrocken aus. „Doch, doch.“, beruhigte der Weihnachtsmann die Kinder. Doch die Computer sind nur Technik, die kann man manipulieren und wirklich 100prozentig arbeiten diese neumodischen Dinger auch gar nicht. Die beste Methodik seien immer noch die vielen kleinen Weihnachtsengel, die im Schutz der vielen Schneeflocken ungesehen auf der Welt umherfliegen können.
Die weissen Schneeflocken bieten eine perfekte Tarnung für die ebenfalls weiss gekleideten Engelchen. Und das ist auch der Grund dafür, dass es in den Tagen vor Weihnachten regelmässig wenigstens einmal schneien tut. Auch in diesem Moment setzte leichter Schneefall ein.
Tag 4 Auch Waldesruher Kinder bleiben nicht ewig Kinder
Zwischenzeitlich war auch das Knattern am Himmel lauter geworden und die Kinder sahen den Schlitten des Weihnachtsmannes zur Landung ansetzen. Die wenigen Urlauber, die die kleine Szenerie im Garten mit angeschaut hatten, bekamen vom Schlitten natürlich nichts mit. Denn wir wissen ja bereits: wer nicht mehr an Weihnachten glaubt, der kann Weihnachten auch nicht sehen.
Noch ein letztes Mal drückten die Waldesruher Kinder ihren Weihnachtsmann. Bevor er sich in den Schlitten setzte, ging er noch einmal zu seinen Rentieren und streichelte jedes von ihnen am Kopf. Dann hob der Schlitten ab und der Weihnachtsmann blinzelte noch einmal den Kindern mit einem hoh-hoh-hoh zu und entschwand im Himmel.
Das Knattern des Hilfsmotors wurde leiser und auch der Geruch des verbrannten Zwei-Takter-Bio-Benzins aus dem Auspuff des Schlittens verflüchtigte sich. Voller Zuversicht gingen die Kinder nach Hause. Denn trotz der vorweihnachtlichen Zeit war morgen doch ein ganz normaler Wochentag. Die Erwachsenen gingen zur Arbeit und die Kinder wollten natürlich unbedingt in der Schule etwas lernen.
Denn Susi, der dicke Bernd und unser Forschtrat Tobi machten sich natürlich Gedanken um ihre Zukunft. Sicher, noch gingen sie zur Schule. Doch es war mittlerweile absehbar, dass das nicht ewig so weitergehen würde. Auch in Waldesruh stehen die Uhren nicht still. Irgendwann würden sich ihre Wege trennen und jeder von ihnen hatte sein eigenes Leben zu meistern.
Schon vor ihrer Schulzeit hatten sich die drei Kinder gegenseitig das Versprechen gegeben, immer und für alle Zeiten zusammenbleiben zu wollen. Doch mittlerweile waren alle drei schon ein paar Jahre älter geworden. Das Band der Freundschaft schien nicht mehr so sicher für die Ewigkeit gewebt zu sein.
Tag 5 – Die Welt in Waldesruh ändert sich
Die Zeit für das Leben in Waldesruh schien nur oberflächlich still zu stehen. In den letzten Jahren änderte sich in unserem beschaulichen Örtchen einiges. Zwar hatten sich die Waldesruher weiterhin ihren Charme, die Freundlichkeit der Menschen und auch die Natur bewahren können. Aber die Errungenschaften der Moderne haben auch in Waldesruh Einzug gehalten. Nicht zuletzt die vielen Touristen, Urlauber und Veranstaltungen wie das Weihnachten in Waldesruh haben einen Anteil daran.
Früher noch lebten viele Waldesruher auf ihrem eigenen kleinen Hof. Sie arbeiteten im Sägewerk, als Forstarbeiter oder in der Spielzeugwarenmanufaktur. Waldesruh war eben nur ein kleines Dorf abseits der grösseren Städte. Die Leute, die hier lebten, sie kannten einander, redeten viel und feierten auch zusammen.
Immer mehr der ehemaligen Kinder aus Waldesruh zogen aber seit der Wende aus ihrem alten Heimatort fort. In der grossen weiten Welt war es leichter, eine Ausbildung zu finden oder zu studieren. Die Anzahl der Kinder, die in Waldesruh blieben, wurde immer kleiner.
Doch die Zahl der Einwohner in Waldesruh blieb über die Jahre annähernd gleich. In den letzten Jahren stieg sie sogar leicht an. Es gab dann doch einige Leute, denen das Leben in Waldesruh gefiel. Diese haben sich hier eine Wohnung gemietet oder sogar ein kleines Häuschen gebaut. Bauflächen sind auf den alten Bauernhöfen meist mehrfach vorhanden. Und auch der alte Bauer Raffke hat sein altes Land gewinnorientiert in Bauland umgewandelt.
Diese neuen Häuser haben nur einen kleinen Vorgarten. Der ist eingezäunt und sauber eingerichtet. Vor dem Haus oder in der Auffahrt parkt manchmal ein Auto. Auch die Neubürger in Waldesruh wollen und können nicht auf das Auto verzichten. Schon gar nicht, wenn man in der knapp sechzig Kilometer entfernten Kreisstadt arbeitet und dort auch die Kinder zur Schule gehen.
Tag 6 – Die neuen Waldesruher Einwohner
Waldesruh ist heute keineswegs mehr ein rückständiges, kleines Waldbauerndorf. Die Regionalbahn fährt jede zweite Stunde vom Bahnhof Waldesruh ab. Mittlerweile gibt es auch jede Stunde eine Busverbindung in die Nachbarorte. Für die heutige flexible Lebensweise mit einem vollen Terminplaner reicht das aber alles nicht aus. So nimmt auch die Anzahl der privaten PKW in Waldesruh zu.
Viele der neuen Kinder gehen weiterhin in ihre alte Schule in der Stadt. Meist werden sie von ihren Eltern zur Schule gefahren, da ja auch die Eltern in der Stadt arbeiteten. Erst spät am Nachmittag oder sogar erst am Abend sind dann die Kinder mit ihren Eltern wieder zu Hause in Waldesruh.
Aus diesem Grund kennen sich die Kinder der neuen Waldesruher einander kaum. Auch die Erwachsenen interessieren sich nicht mehr wirklich für ihre Nachbarn. Oftmals haben sie ihre eigenen Freunde zu Besuch. Meist sitzen sie dann zusammen in ihrem kleinen Vorgarten. Manchmal aber wird es den Kindern dort zu langweilig und sie entdecken ihre neue Heimat.
Der Bauernhof von Bauer Heinrich und seiner Rosi (die Frau ist hier gemeint, nicht die Sau) ist dabei einer der interessanteren Orte. Hier schauen die Kinder gern durch das Tor oder schauen über die kleine Mauer. Interessant ist es, was es hier alles zu beobachten gibt. Bauer Heinrich und seine Frau haben keine Kinder. Dafür haben sie noch Pferde und Kühe im Stall. Schweine grunzen in ihrem Koben, es gibt Schafe und Ziegen. Im eingezäunten Hühnerstall scharren Hühner. Katzen und auch zwei Hunde laufen auf dem Hof herum.
Oftmals sind die Tiere auch draussen auf ihren Weiden. Dann müssen sie ein Stück der Straße entlang ziehen, an welcher die neuen Häuser gebaut wurden. Ab und zu bleibt dann auch mal ein Kuhfladen oder ein paar Schafköddel auf der Straße. Das gefällt den neuen Waldesruher Erwachsenen gar nicht. So viel Dreck vor dem schönen Häuschen und stinken tut das auch noch.
Tag 7 – Das geschah bei Bauer Heinrich
Heute ist Dienstag. Auch in Waldesruh ist am Dienstag kein schulfrei. Gleich nach dem Frühstück mit ihren Eltern treffen sich heute unsere drei Freunde. Der Forschtrat Tobi möchte der Susi und dem dicken Bernd doch die Schleiereulen zeigen, die sich in der Scheune vom Bauern Heinrich wohlfühlen. Gerade jetzt zu Beginn des Winters kann man diese Nachtvögel gut sehen. Sonst bedeckt immer die alte Linde mit ihrem Laub den Blick zur Scheunenluke.
Tobi hatte die Neugier seiner Freunde geweckt. Nun standen sie an der Mauer und versuchten die Eulen zu erspähen. Aus dem Schweinestall hörte man Bauer Heinrich seine Sauen füttern. Wahrscheinlich wird seine Rosi (jetzt ist die Sau gemeint und nicht die Frau) einen Extrakrauler hinter den Ohren bekommen. Oder der Bauer hat mal wieder einen Bitterblubber über seinen Durst getrunken.
Aber Rosi (seine Frau) war in der Küche beschäftigt. Also schien der Bauer wirklich die Sauen zu füttern. Denn sonst hätte die Rosi (seine Frau) dem Bauer sicher wieder mit dem Nudelholz gedroht.
Leider konnten unsere drei Kinder die Eulen noch nicht sehen. Aber auf dem Hof liefen ein paar Hühner umher, die am frühen Morgen die ersten Körner suchten. Auch ein paar Katzen reckten und streckten sich und genossen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen.
Nach einiger Zeit liefen drei grössere Jungs die Straße entlang. Unsere drei Freunde kannten die Jungen nicht. Aber sie hatten sie schon ein paar Male im Ort gesehen. Freundlich wie echte Waldesruher nun einmal sind, grüssen unsere drei Freunde.
Zurück kommt nur ein lautes Gelächter: „Na ihr Dorftrottel! Schaut ihr euch schon wieder Hühner an?“. Verdutzt schauen sich die Kinder an. Solch eine Begrüssung hatte keiner von ihnen erwartet. Susi schaut erschrocken auf die drei Jugendlichen. „Pass auf, gerade solche kleinen Mädchen wie dich steckt der Bauer gern in seinen Schweinestall. Also macht schnell, dass ihr hier wegkommt!“ Lachend gingen die drei Jugendlichen weiter. „Der Bauer Heinrich spinnt nämlich!“ riefen sie noch im Gehen.
Tag 8 – Moderne Menschen haben keine Zeit
Verstört rannten die Kinder nach Hause. Dabei trafen sie an der Rukollamühle auf Tante Rukolla. Diese war wegen der überhasteten Eile der drei überrascht. Mit einem energischen Winken konnte sie die Kinder aufhalten.
Atemlos erzählte Susi, was den drei Kindern am Hof vom Bauer Heinrich passiert ist. „Ja“, antwortete Tante Rukolla etwas traurig. „Vieles hat sich in Waldesruh seit der Wende verändert. Viele der ehemaligen alten Einwohner müssen wegen der Arbeit weit in die Umgebung fahren. Oder sie mussten sogar umziehen. Die, die hier nur noch wohnen, haben natürlich nicht mehr die Zeit, um am Dorfleben teilzunehmen.“
Tagsüber sind sie auf der Arbeit oder im Büro. Dazu komme dann noch die Fahrt von Waldesruh zum Arbeitsort und zurück. Bei der Arbeit kann man sich auch nicht um seine privaten Angelegenheiten kümmern. So muss man dann am Abend noch viel organisieren, wenn man spät zu Hause ist.
„Heute möchte niemand mehr den ganzen Tag Schweine ausmisten oder Kühe melken.“ erzählte Tante Rukolla weiter. Auch deshalb suchen viele der Einwohner ihren Arbeitsplatz ausserhalb von Waldesruh. „Und dort verdient man auch mehr Geld im Büro.“
„Leider denken aber auch viele der neuen Waldesruher, dass solche Leute wie Bauer Heinrich dann nicht mehr nach Waldesruh passen.“ Denn diese ehemaligen Bauernhofkinder hatten es geschafft, sich ein anderes Leben aufzubauen. Sie meinten nun, „etwas Besseres“ zu sein.
„Stimmt, so denken viele der Zugezogenen im Ort“, meinte der dicke Bernd. „Niemand hat mehr richtig Zeit. Wir kennen ja auch kaum die neuen Kinder.“
Seufzend strich Tante Rukolla den Dreien über den Kopf. „Nun aber ab mit euch in die Schule. Ihr seid schon spät dran!“ ermunterte sie die Kinder.
Tag 9 – Nachdenkliche Freunde
In den letzten Stunden fiel immer öfter der Schnee von Himmel. Susi stupste ihre zwei Freunde an. „Merkt ihr nicht auch, dass die ganzen Familien fast nur noch zu Hause sitzen?“ fragte sie. „Dass es schneit, interessiert die Eltern nicht, wenn sie am Abend erst spät nach Hause kommen. Und für die Kinder ist es wohl schnell langweilig, wenn sie im Garten im Schnee spielen.“
„Stell dir vor, wie schrecklich laut es wäre, wenn die Stadtkinder alle mit uns im Wald toben.“ konterte der Forschtrat Tobi. „Die reden ja nur noch mit ihren Handys. Denen kann man auch nichts interessantes mehr zeigen.“
Der dicke Bernd konnte das alles nicht verstehen. „In Waldesruh ist es doch wunderbar. Wir haben hier alles, was wir brauchen. Ich habe Spass mit euch und auch mit den alten Waldesruhern kann man immer reden.“ Da sollen doch die neuen Einwohner nicht stören.
Versonnen blickten die drei in das leichte Schneetreiben. „Warum schneit es nur so viel?“ unterbrach Susi das Schweigen. Ob sich die Weihnachtsengel nicht sicher sind, ob die Waldesruher Kinder wirklich artig waren? Oder ob sich der Computer vom Weihnachtsmann geirrt hatte und die Elfen vom Nordpol nun alles noch einmal nachprüfen müssten?
Draussen wird es nun langsam, aber sicher dunkel. Die Kinder verabschiedeten sich voneinander und beeilten sich nach Hause zu kommen. Morgen war noch einmal ein Schultag, bevor das dritte Adventswochenende begann.
Tag 10 – Wintereinbruch in Waldesruh
Über Nacht fing es noch stärker an zu schneien. Es schneite die ganze Nacht hindurch. Viele der Erwachsenen, die in die Kreisstadt fahren mussten, ärgerten sich am Morgen. Sie mussten nun erst einmal den Schnee schippen. Zudem waren auch die kleinen Straßen in Waldesruh noch nicht geräumt. Die Autos kamen nur langsam voran. Aus der sonst nur knapp einstündigen Fahrt würde nun schon eine kleine Weltreise werden.
Der Waldesruher Reporter Edgar Ente war an diesem Morgen bereits früh unterwegs. Wie immer musste er über aktuelle Geschehnisse auch tagesaktuell berichten. Mit Fotokamera, Stift und Papier wollte er eigentlich die vorweihnachtliche Stimmung zu Weihnachten in Waldesruh für die Leserinnen und Leser einfangen.
Natürlich bekam er auch den Unmut der Autofahrer mit, die pünktlich im Büro sein wollten. Da kam ihm die Idee, sich auch einmal die Situation am Bahnhof anzuschauen.
Der Zugverkehr in die Kreisstadt war noch nicht beeinträchtigt. Pünktlich wie eine Schweizer Taschenuhr fuhr die kleine Regionalbahn jede zweite Stunde ab. „Ach, das bisschen Schnee macht uns gar nichts aus! Die Bahn fährt, das ist noch robuste Technik. Und eine Schneekatastrophe wie erst 2017 wird uns wohl nicht bevorstehen.“ erklärte der Bahnhofsvorsteher Egbert Müller auf die Nachfragen des Waldesruher Tagesboten.
Zugverspätungen oder gar Zugausfälle waren zum aktuellen Zeitpunkt nicht abzusehen. Alles lief reibungslos. „Auf die Bahn kann man sich hier in Waldesruh verlassen!“, bekräftigte der Bahnhofsvorsteher noch einmal.
So langsam war es hell geworden. Die Gemeindearbeiter hatten bereits die große Hauptstraße geräumt. Nun kamen sie auch mit ihren Gerätschaften in die kleinen Straßen. Für viele der Berufspendler war das jedoch etwas zu spät. Natürlich bekamen den Unmut auch die Arbeiter zu spüren.
Tag 11
Gegen elf Uhr am Vormittag öffneten dann die ersten Buden des Weihnachtsmarktes ihre Verkaufsfenster. Trotz der aktuellen Coronazahlen waren auch dieses Jahr wieder Urlauber und Touristen in unseren beschaulichen Ort gekommen.
Schon im letzten Jahr hatte es das liebenswerte Fräulein Krause geschafft und uns ein zauberhaftes Weihnachten in Coronazeiten organisiert. Im Gegensatz zu anderen Teilen unseres Heimatlandes hatten die Waldesruher aber etwas gelernt. Sie akzeptierten die eigentlich ganz einfachen Regeln zum Schutz ihrer Gesundheit. So hielten sie Abstand, trugen Masken und vor allem – fast alle waren geimpft!
Selbst unter den Urlaubern gab es nur vereinzelte Menschen, die nicht geimpft waren. Aber diese waren in der Minderheit. So fiel es gar nicht auf, dass sie überhaupt da waren. Und Waldesruh war auch nicht der Nabel der Welt, an welchem man unbedingt Partie machen musste.
Auch, weil die Waldesruher selbst nach dem riesigen Weihnachtsrummel 2018 eher ein kleineres Rad drehten, gab es im zweiten Coronawinter nicht viele Urlauber, die hier die schönste Zeit des Jahres verleben wollten.
Alles war wieder familiärer und gemütlicher geworden. Zwischen den einzelnen Buden hatten die Waldesruher genügend Platz zum Abstand halten. So war es auch möglich, in der Vorweihnachtszeit gemütlich eine Bratwurst zu essen oder den ein oder anderen Glühwein zu trinken.
Zu den Waldesruhern und ihren Urlaubern gesellen sich nun auch weitere Tagesgäste. Meistens kommen sie mit der Eisenbahn oder dem Bus hier an. Dann bleiben sie ein paar Stunden und fahren abends wieder glücksbeseelt nach Hause.
Tag 12
Gegen Abend setzte wieder leichter Schneefall ein. Die Waldesruher waren zusammen mit ihren Gästen bereits richtig in Weihnachtsstimmung. Sicher hatte auch die familiäre und gemütliche Situation viel damit zu tun. Der Stress der grossen Stadt blieb anscheinend weit vor den Toren von Waldesruh liegen.
Auch unsere drei Freunde tummelten sich noch auf dem Weihnachtsmarkt herum. Zusammen sassen die drei auf den Strohballen rund um das Feuer und hörten dem Geprassel des Holzes zu. Am Himmel verdunkelten immer mehr Wolken die Sterne. Den Erwachsenen schien das nicht aufzufallen. Der leichte Schneefall schien sich zu verstärken. Der Weihnachtsmarkt beendete sein Treiben für heute und langsam kehrten alle Waldesruher und ihre Besucher in die Häuser zurück oder machten sich auf den Heimweg.
„Der Weihnachtsmann müsste doch endlich gründlich wissen, dass wir hier in Waldesruh das ganze Jahr über wirklich artig waren!“ beschwerte sich der dicke Bernd. „Aber nein, er schickt immer noch seine Weihnachtssengel zur Kontrolle.“ „Freu dich doch lieber, dass es im Winter schneit.“ entgegnete Susi.
Gedanken mache er sich schon darüber, brummte Bernd zurück. Und unser Forschtrat Tobi neckte nur zurück: „Rein naturwissenschaftlich gesehen, gibt es den Weihnachtsmann ja gar nicht.“ Entrüstet springen Susi und der dicke Bernd auf. Hatte Tobi denn alles vergessen, was die letzten Jahre hier in Waldesruh geschehen war?
Lachend formte Tobi einen Schneeball und warf in Richtung seiner Freunde. Natürlich hatte er nichts davon vergessen. Auch nicht, dass er zusammen mit seinen Freunden erst vor wenigen Tagen den Weihnachtsmann höchstpersönlich verabschiedet hatte. „Wir werden wohl erwachsen.“ murmelte er.
Nachdenklich verabschiedeten sich die Freunde voneinander. Der Himmel hing voller dunkler Wolken und aus denen fällt weiter Schnee. Vor dem Ramberg machte sich ein Schneesturm auf. Der Sturm fegte den Schnee das Tal des Mühlenbachs hinab und durch die Waldwege. Von den schlafenden Waldesruhern unbemerkt schneite es weiter heftig.
Tag 13
Anscheinend schneite es die ganze Nacht hindurch. Auch als es bereits wieder hell war, schneite es immer noch. Tobi sprang aber wie immer hellwach aus dem Bett. Es war Montag, die Woche fing wieder an und er musste, wie die anderen Kinder auch, wieder in die Schule.
Aber Tobi war ein Frühaufsteher und er musste sich auch um seine Tiere kümmern. Schliesslich wollten die ganzen Vögel im Garten auch im Winter ihr Futter haben. Denn im harten Winter brauchen sie erst recht viele Reserven.
Als Tobi die Haustür öffnete, traute er aber kaum seinen Augen. Bis zur Brust reichte der Schnee vor der Haustür. Überall lag Schnee und es war kein Weg zu sehen. Von den Hecken und Sträuchern im Garten war nichts mehr zu erkennen.
Sein Vater, Bertram Baumeister, hatte sich bereits seine Winterstiefel und die Joppe angezogen. Tobi tat es ihm nach und beide kletterten auf den Schneewall vor der Haustür. Kaum waren sie oben, sanken sie auch gleich tief in den Schnee ein. „Aussichtslos,“, sagte der Vater zu seinem Sohn. „Hier müssen wir mit schweren Geräten ran. Mit dem Schneeschieber schaffen wir es nicht. Und die Stadtleute werden sich wieder bedanken!“ „Aber es ist doch Winter,“ erwiderte Tobi.
Aber danach fragen heute die meisten Arbeitgeber nicht. Seufzend machte sich Bertram Baumeister durch die Schneemassen zu Fuss auf den Weg zum Bauhof. Hier hatten die Gemeindearbeiter die notwendigen Gerätschaften zur Schneeräumung.
Tobi versuchte indes, zu Susi und zum dicken Bernd zu gelangen. Schliesslich mussten die Kinder klären, ob die Schule heute ausfallen würde. Angesichts der Schneemassen war dieser Gedanke naheliegend.
Tag 14
Tobi kämpfte sich durch die Schneemassen. Sein erstes Ziel war das Haus, in welchem Bernd wohnte. Für die sonst üblichen zwei Minuten brauchte er knapp eine Viertelstunde. Immer wieder brach er in den Schnee ein und musste sich freikämpfen.
Bei den Häusern, an denen er vorbeikam, sah er die Männer mit den Schneeschiebern gegen den Schnee arbeiten. Doch es war fast hoffnungslos. Nur kleine Wege zum Gartentor oder zur Garage hatten die Menschen bisher frei schaufeln können.
Tobi stand der Schweiss auf der Stirn, als er bei Bernd ankam. Der stand bereits am Fenster und kam auf den Hof, als er Tobi sah. „Wahnsinn ist das!“ rief er. „Wir sind eingeschneit. Wahrscheinlich ist der ganze Ort eingeschneit. Es kommt niemand mehr weg.“ Sein Vater hatte bereits versucht, zum Bahnhof zu gelangen. Aber es war aussichtslos und ausserdem hatte er gehört, dass selbst die Eisenbahn nicht mehr fahren würde.
„Was wohl jetzt die Stadtleute machen, die zur Arbeit fahren wollen?“ fragte der dicke Bernd seinen Freund. Tobi antwortete, dass die sich wohl etwas einfallen lassen müssten. Sicherlich würden sie in ihren Büros anrufen und für heute Urlaub nehmen. Beide Jungs machten sich auf den Weg, um zu schauen, was Susi machte.
Diese wartete bereits dick angezogen vor der Haustür. „Na endlich kommt ihr!“ rief sie den beiden Jungs zu. „Ich war schon bei Fräulein Krause im Rathaus und sie meinte, dass heute die Schule ausfallen würde.“ „Kunststück,“ prustete der dicke Bernd mit hochrotem Gesicht. „Du wohnst ja neben dem Rathaus und hast den kürzesten Weg.“
Susi lachte. Traurig waren die Kinder nicht wirklich, dass die Schule heute ausfällt. Schliesslich kann man jeden Tag in Waldesruh ein anderes Abenteuer erleben. Sicher würde es den halben Tag oder länger dauern, ehe die Gemeindearbeiter mit ihren kleinen Räumfahrzeugen die Straßen und Wege freigeräumt hätten. Und wenn es weiter schneien würde, könnte auch niemand den Ort erreichen oder verlassen.
Tobi machte den Vorschlag, hinauf zum Forsthaus zu gehen und zu schauen, ob Förster Grünrock Hilfe bei seinen Tieren brauchte. Denn sicherlich wird auch der Förster eingeschneit sein. Mit einem kurzen OK machten sich die drei Kinder auf den Weg.
Tag 15
Es bereitete den Kindern ganz schöne Mühe, die Waldesruher Trift hinauf zum Forsthaus von Waldesruh zu gelangen. Auch dieser Weg war wie alle anderen tief verschneit. Zudem ging es bergauf und einige Bäume lagen vom Sturm gebrochen über den Weg.
An einigen engen Stellen mussten die Kinder aufpassen, um nicht den Hang entlang abzurutschen. Bei den Schneemassen war das Laufen hier schon ein Problem. Es dauerte auch natürlich viel länger, ehe die Kinder erschöpft am Forsthaus ankamen.
Der Schnee lag auch hier hüfthoch. Förster Grünrock hatte es bereits geschafft, sich von seinem Wohnhaus zum Stallgebäude einen kleinen Weg frei zu schaufeln. Zum Glück hatte er das nötige Futter und das Heu im Stall, womit er seine kranken Pfleglinge versorgen konnte. Dennoch freute er sich über die Hilfe der Kinder.
Am frühen Morgen hatte er vor seiner Tür einen geschwächten Falken gefunden. Sicher war der Vogel durch den nächtlichen Schneesturm abgetrieben und erschöpft nach Waldesruh gelangt. Da war die Landung vor dem Krankenhaus vom Förster doch sogar eine Glückslandung. Sicher konnte der Förster dem verletzten und schwachen Vogel hier helfen.
Noch war der Vogel stumm und konnte sich nicht regen. Die Kinder betteten den Vogel in ein Nest aus weichen, warmen Heu. Eine Rotlichtlampe spendete wohltuende Wärme. Die Kinder hockten um den Vogel herum und bangten um sein Leben.
Nach einiger Zeit fing der Falke an sich zu bewegen. Tobi hielt ihm eine Schüssel mit Wasser hin. Zaghaft nahm der Vogel einige Tropfen. Schliesslich schüttelte er sich, setzte sich auf und sah sich suchend um. Da entdeckte er den Förster und fing an, Rufe auszustossen.
Als Förster Grünrock aus der anderen Ecke des Stalls die Töne hörte, rannte er sofort zum Falken. Die Kinder schauten den Förster erschreckt an. Doch der wurde zusehends bleicher im Gesicht. Was war los?
Tag 16
Als vor Jahren das Rentier vom Weihnachtsmann verschwunden war, entdeckte Förster Grünrock bekanntlich ein ihm selbst verborgenes Geheimnis. Bis heute hatte er dieses Geheimnis gut bewahrt und niemanden eingeweiht. Allerhöchstens Tante Rukolla ahnte sicherlich etwas. Und an sein Versprechen gegenüber den Waldtieren fühlte er sich auch jetzt noch gebunden.
Er bat die Kinder, sich um die kranken Tiere in der Scheune zu kümmern. Danach beeilte er sich, um zur Rukollamühle zu gelangen. Der Weg dorthin war aber wegen des Wintereinbruchs beschwerlich und dauerte länger als gewohnt.
Währenddessen war nun auch der letzte Einwohner in Waldesruh wach. Jeder hatte vom Schneechaos der letzten Nacht erfahren. Die Leute, welche in die Stadt zur Arbeit oder in die Schule fahren sollten, waren ratlos. Sie waren es gewohnt, ihre Einkäufe in der Stadt zu erledigen. In Waldesruh selbst gab es nur die Waldesruher Einkaufshalle. Dort war das Angebot schon traditionell nicht besonders riesig.
So mussten die Einwohner und Urlauber vorerst mit ihren Vorräten auskommen. Alle hofften natürlich auf ein schnelles Ende der Schnee-Katastrophe. Wenn man jedoch aus dem Fenster schaute, sah es nicht danach aus. Draussen war es still und weiss. Der Schnee reichte teilweise bis über die Fensterbänke der Häuser. Aktuell war man in Waldesruh vom Leben draussen abgeschnitten und in Waldesruh eingeschlossen.
Da viele der Städter nicht aus Waldesruh herauskamen, machten sie es sich gemütlich zu Hause. So ein ungewollt freier Tag hat ja auch seine schönen Seiten. Man muss sie nur erkennen und nutzen.
Am frühen Nachmittag war in den Häusern ein Geräusch zu hören. Die Leute schauten aus ihren Fenstern, um zu sehen, was passiert war. Die Geräusche kamen aus Richtung des Hofes vom Bauer Heinrich und von der Hauptstraße. „Haben es die Bauarbeiter der Gemeinde nun doch endlich einmal geschafft, die Straße freizuräumen?“ wird jeder der Städter gedacht haben.
Bauer Heinrich schien tatsächlich noch eine alte Schneefräse im Stall zu haben. Mit seinem alten Traktor türmte er zu beiden Seiten der Hauptstraße den Schnee noch höher auf. Währenddessen räumten die Gemeindearbeiter von der Hauptstraße aus die kleinen Seitenstraßen. Ortsvorsteher Egon Schulze hatte es wieder einmal geschafft und die Arbeiter um Bertram Baumeister motiviert. Dass nun auch noch Bauer Heinrich mithalf, freute ihn umso mehr. Das war der alte Gemeinschaftsgeist der Waldesruher, der immer noch vorhanden war.
Nun ging Egon Schulze von Haus zu Haus und redete mit den Leuten, damit auch sie sich na der Räumung beteiligten. „Wenn jetzt hier jeder mithilft, können wir uns wenigstens im Ort fortbewegen und untereinander verständigen.“. Mit teilweise verschämt gesenkten Köpfen kamen nun immer mehr der Einwohner aus ihren Wohnungen und schaufelten und schippten fleissig mit.
Tag 17
Während die Waldesruher fleissig den Schnee räumten, eilte Förster Grünrock durch den tiefen Schnee zur Rukollamühle. Der Weg hatte es unter diesen Bedingungen wirklich in sich. Nach knapp einer halben Stunde stand er erschöpft vor der Mühlenwirtin Tante Rukolla.
Nachdem er wieder etwas ruhiger atmen konnte, erzählte er, was der Falke ihm mitgeteilt hatte. Anscheinend war das Wetter auf der Nordhalbkugel der Erde momentan so ziemlich durcheinander. Hier in Waldesruh herrschte eine arktische Schneekatastrophe. Dem Weihnachtsmann am Nordpol jedoch stand das Wasser buchstäblich bis zum Hals.
Als es nämlich in Waldesruh anfing zu schneien, begann es am Nordpol zu tauen. Erst waren es nur einige wenige Tropfen Wasser. Bald schon flossen aber ganze Bäche über das Eis. In den Senken sammelte sich dann das Wasser.
In einer solchen Senke nahe der Werkstatt des Weihnachtsmannes ergoss sich schliesslich der kleine See direkt in die Kellerräume der Werkstatt. Hier lagerten die vielen Weihnachtsgeschenke, die der Weihnachtsmann im Laufe des Heiligen Abend ausliefern musste.
Das Wasser beschädigte aber auch die vielen technischen Geräte, die die Elfen und der Weihnachtsmann für ihre Arbeiten benötigten. Die magische Antenne, mit der die Weihnachtswünsche der Kinder empfangen werden können, arbeitete nicht mehr. Und auch der Fernguckmonitor, den der Technik-Elf vor ein paar Jahren eingeführt hatte, blieb schwarz.
Kurzum, die Werkstatt des Weihnachtsmannes konnte aktuell nichts produzieren, keine Bestellungen annehmen oder gar Geschenke verpacken. Die Elfen versuchten emsig, die gelagerten Weihnachtsgeschenke aus den überfluteten Räumen zu bergen und zu trocknen. Vielleicht war doch noch etwas zu retten.
Das war quasi die Kurzfassung der Nachricht, die der Falke dem Förster übermittelt hat. Denn dadurch, weil die Technik nicht mehr einsatzbereit war, musste der Weihnachtsmann mit den alten herkömmlichen Mitteln um Hilfe bitten.
Tag 18
Nun lag es also wieder in den Händen der Waldesruher, das Weihnachtsfest zu retten. Denn wenn nur einige Kinder aufgrund des Wasserschadens keine Geschenke bekommen würden, würde es in diesem Jahr ein sehr trauriges Weihnachtsfest werden.
Aber davon wussten die Waldesruher noch nichts. Viele von ihnen war gerade mit Schneeräumen beschäftigt. Auch die Städter machten mit. Denn den meisten von ihnen war es peinlich, nur als Zuschauer darauf zu warten, dass man ihnen die Hofeinfahrt freimacht.
Allerdings gab es auch andere Stimmen. Einige der Städter waren der Meinung, dass der Ort gefälligst die Räumung zu veranlassen habe. Schliesslich zahle man genug Steuern. Andere Nachbarn meinten, der Bauer Heinrich räume ja nur aus Eigennutz die Straße frei.
Als Egon Schulze ein solches Gespräch mit anhörte, musste er sich einfach einmischen. „Ich weiss nicht, ob das jeder hier für den anderen getan hätte. Gerade die neu hinzugezogenen Einwohner sind zum Bauer Heinrich so ablehnend. Dabei müssen wir doch gerade hier in Waldesruh füreinander einstehen!“
Die angesprochenen Nachbarn finden das nicht so aufsehenerregend. Sicher hofft der Bauer Heinrich jetzt, dass nun alle Waldesruher zu ihm auf den Hof kommen und seine Lebensmittel kaufen würden.
Egon schüttelte bei diesen Äusserungen nur mit dem Kopf. Das war nicht das Waldesruh, welches er kannte und wo er aufgewachsen war. Er beschloss, einmal direkt zu Bauer Heinrich zu gehen und sich bei ihm zu bedanken.
Tag 19
Auf den Weg zum Hof von Bauer Heinrich musste Egon Schulze am der Rukollamühle vorbei. Er nutzte die Gelegenheit und wollte Tante Rukolla wenigstens kurz besuchen. Vielleicht hatte sie sogar gegen die Kälte eine heisse Schokolade für ihn?
Überrascht war er, als er den Förster Grünrock hier antraf. Er ahnte schon, dass wieder einmal etwas Schreckliches passiert war. Schliesslich gab es seit 2015 kein Jahr, an dem die Waldesruher ein ruhiges Weihnachtsfest feiern konnten.
Förster Grünrock schilderte ihm seine Befürchtungen. Die Sache mit dem Falken liess er aber aufgrund seines Versprechens gegenüber den Waldtieren unerwähnt. Stattdessen präsentierten er und Tante Rukolla ein kleines Zettelchen, auf dem der Weihnachtsmann sein Problem schilderte. In Anbetracht der Notlage war solch eine kleine Notlüge durchaus berechtigt.
Und auch jetzt stand fest, es musste wieder einmal gehandelt werden. Die ersten Aufgaben waren schnell verteilt. Egon Schulze sollte zu Bauer Heinrich gehen und sich für seinen Einsatz bedanken. Weiterhin sollten die beiden die Schneekatastrophe im Auge behalten. Denn schliesslich war Waldesruh immer noch von der Aussenwelt abgeschnitten.
Tante Rukolla sollte Fräulein Krause, Frau Dr. Bendig und die anderen wichtigen und hilfsbereiten Waldesruher informieren. Förster Grünrock erhielt den Auftrag, ein paar Brieftauben auszuwählen, um den Kontakt zum Weihnachtsmann herzustellen. Es wusste ja niemand, wann die modernen Kommunikationsmittel wieder zur Verfügung stehen würden.
Schliesslich sollten sich alle in spätestens zwei Stunden wieder hier in der Rukollamühle treffen. Gesagt und getan. Die Sache eilte, denn schon in fünf Tagen sollte der Heilige Abend stattfinden.
Tag 20
Wie bei Tante Rukolla besprochen, machte sich nun Egon Schulze auf den Weg zum Bauer Heinrich. Die beiden alten Waldesruher kannten sich schon seit ewigen Zeiten. Und beide spürten auch, wie sich der Ort auseinandergelebt hatte. Die neuen Waldesruher setzen ganz selbstverständlich Dinge voraus, die hier vor Ort gar nicht allein funktionieren würden.
Bauer Heinrich wunderte sich, als er Egon auf den Hof kommen sah. „Nu bischte ja widder da! (Da bist du ja mal wieder!“ freute er sich. Lange hatten sich beide Männer nicht gesehen. Als Egon sich für die Hilfe beim Schnee räumen bedankte, wurde der Bauer sogar ein bisschen rot im Gesicht. „Dat war doch glar, dat isch das mache. So wie frieher immer scho. (Das war Ehrensache, dass ich helfe. So wie früher immer schon!“
Egon drückte ihm die Hand. Die alten Waldesruher hielten noch zusammen. Egon fühlte sich so gerührt, da glitzerte sogar etwas in seinem Auge. So etwas war nämlich in den letzten Jahren auch in Waldesruh nicht mehr selbstverständlich.
Aber Egon wollte auch wissen, ob der Bauer Milch, Eier und andere Lebensmittel hatte. Denn aufgrund der Schneeverwehungen konnte auch die Waldesruher Einkaufhalle nicht von ausserhalb beliefert werden. Und auch Bauer Heinrich würde nicht alles verkaufen können, wenn keine Kunden zu ihm kämen.
„Jern gann isch Milsch un Eier zu de Koofhalle bringn. De LKW komme bei disse Wedder och nisch dursch un meene Rosi, de gann och nisch allet slbscht verorbeete. (Gern kann ich Milch und Eier in die Kaufhalle bringen. Die LKW der Händler kommen bei diesem Wetter bestimmt nicht nach Waldesruh und meine Rosi kann auch nicht alles selbst verarbeiten.)“
„Prima,“ meinte Egon. „dann verhungern und verdursten wir hier wenigstens nicht.“ „Wir haben auch noch genügend Säcke mit Mehl in der Scheune stehen“, meinte Rosi (die Frau vom Bauer Heinrich, nicht seine Sau), die gerade aus dem Haus kam. Ich könnte auch Brot backen für die anderen Dorfbewohner. Im Moment kommt ja niemand weg von hier.“
Egon fand den Vorschlag von Rosi gut. Er befürchtete aber, dass die meisten der Waldesruher zu stur wären, um auf den Hof von Heinrich zu kommen. Lieber würde mancher der Städter versuchen, mit seinem Konservenvorrat über die Tage zu kommen.
Trotzdem war Egon froh! Mit der Hilfe von Bauer Heinrich würde Waldesruh nicht in einen Versorgungsengpass kommen. Nun musste er sich aber beeilen, um wieder rechtzeitig an der Rukollamühle zu sein.
Tag 21
Als Egon Schulze den kleinen Saal in der Rukollamühle betrat, waren schon alle wichtigen Personen unserer Handlung vor Ort: Tante Rukolla natürlich, Förster Grünrock, Dr. Bendig und auch unser Fräulein Krause. Und nicht zu vergessen, die Waldesruher Kinder Susi, der Forschtrat und der dicke Bernd waren mittlerweile ebenfalls informiert.
Nachdem die Versorgungslage in Waldesruh wohl erst einmal geklärt war, kamen nun die wirklich wichtigen Dinge auf den Tisch. Wie konnte man dem Weihnachtsmann helfen? Wie konnte man denn überhaupt Kontakt zu ihm aufnehmen? Immerhin waren ja noch alle Kommunikationsmittel gestört. Als einzige Möglichkeit schien nur die alte Nachrichtenübermittlung mittels Brieftauben. Aber diese Möglichkeit wollten die Waldesruher nur im allerletzten Notfall nutzen.
Konnte sich der Weihnachtsmann nicht einfach nach Waldesruh beamen? Schliesslich verbergen sich im Bart und im Mantel des Weihnachtsmannes bekanntlicherweise einige Zauberkräfte. Denn der Bart verleiht dem Weihnachtsmann die Möglichkeit, in einer einzigen Nacht alle Kinder der Welt mit Geschenken zu beglücken. Der Mantel machte es möglich, dass unser Weihnachtsmann durch jeden Schornstein passt. Und das auch, obwohl er mittlerweile einige Pfund zugenommen hatte.
Wie durch ein Wunder polterte es genau in diesem Moment im Kamin. Durch den Schornstein rieselten Aschereste in die Stube. Aus dieser Aschewolke heraus, trat niesend und sich abstaubend unser Weihnachtsmann. Anscheinend hatte er die Gedanken der Waldesruher erraten können. War das nun ein gutes Zeichen, dass der Weihnachtsmann plötzlich in der Stube stand?
Tag 22
Alle in der Rukollamühle waren erfreut, den Weihnachtsmann wieder zu sehen. Man begrüsste und umarmte sich. Schnell war alles erzählt. Die Wetterkapriolen hatten wohl doch nicht einen so grossen Schaden angerichtet, wie alle hier dachten. Zwar waren die magische Antenne und der Fernguckmonitor immer noch ausser Betrieb. Aber dank seiner Elfen konnte der überwiegende Anteil der Geschenke gerettet, getrocknet und repariert werden.
Wenn jetzt auch noch der Rentierschlitten wieder verkehrs- und flugfähig wäre, könnte dem diesjährigen Weihnachtsfest nichts im Wege stehen. Der Weihnachtsmann hoffte aber stark auf die Fähigkeiten seines obersten Technik-Elfs und der anderen fleissigen Elfen.
Ein paar Hundert Geschenke würde er aber gern aus der Waldesruher Spielzeugwarenmanufaktur als Ersatz mitnehmen wollen. Denn der unplanmässige Produktionsausfall am Nordpol hatte auch dafür gesorgt, dass nicht alle Geschenke planmässig hergestellt werden konnten.
Den Waldesruhern fiel hörbar ein ganz grosser Felsbrocken von ihren Herzen. Endlich einmal keine Gefahr, dass Weihnachten aus irgendwelchen Gründen ausfallen würde. Die Sache mit dem Spielzeug aus Waldesruh würde man hinbekommen. Es war nicht das erste Mal, dass die Manufaktur hier aushelfen konnte. Denn aufgrund der Erfahrungen hatte man hier bereits seit dem letzten Weihnachtsfest schon wieder fleissig gesägt, gehobelt, gehämmert und gemalt
Es schneite immer noch. Der Schneefall war zwar nicht mehr so stark wie vor einigen Tagen. Aber es gab immer noch viel Wind, der den Schnee überall hin wehte. Die Straße in die Stadt wurde einmal am Tag einspurig geräumt. Jedoch aus Waldesruh traute sich kaum jemand der Einwohner den Ort zu verlassen. Zu unsicher war es, ob es nicht wieder am Abend Verwehungen gab, die es niemanden erlaubten nach Hause zurückzukehren.
Die Waldesruher organisierten einen Transporter, welcher aus der Stadt frische Lebensmittel zur Kaufhalle brachte. Von hier wurden die Lebensmittel dann an die Waldesruher verteilt.
Abends jedoch, zwei Tage vor dem Heiligen Abend, änderte sich die Wetterlage. Die Temperaturen stiegen wieder an auf 5 Grad und ein Tauwetter setzte ein. Es regnete sogar eine Zeitlang. Doch gegen Mitternacht kam es plötzlich zu einem Kälteeinbruch.
Tag 23
Der Kälteeinbruch kam ganz plötzlich. Als der Regen auf den Schnee fiel, gefror das Wasser in Bruchteilen von Sekunden. Alle Straße, Wege und Plätze waren mit einem Mal spiegelglatt. Die Temperaturen sanken auf -10 Grad. Sand und Split streuen hätte in diesen Momenten gar nichts gebracht. Auch Streusalz nicht – aber das war sowieso verboten.
Obwohl die Waldesruher Erfahrungen mit Wintereinbrüchen haben, hier konnte nun niemand mehr etwas ausrichten. Die meisten Bewohner hatten ohnehin auf die steigenden Temperaturen gewartet. Deshalb hatten viele von ihnen die Einkäufe für die Weihnachtstage noch nicht erledigt. Dieser plötzliche Kälteeinbruch machte ihnen nun einen Strich durch die Rechnung.
Wer von den Waldesruher Einwohnern aber vorgesorgt hatte, dem ging es nun gut. Die alten Waldesruher hatten ja noch das Wissen, wie man im Gebirge im Winter überleben kann. Genügend Heizmaterial hatten sie schon seit dem Sommer wieder gesammelt. Und bis in den Herbst hinein, hatten sie auch vieles aus ihren Gärten, von den Feldern und aus dem Wald eingekocht, eingekellert und eingelagert.
Die hergezogenen neuen Waldesruher jedoch, die kannten bisher nur das Leben in ihrem Luxus. Die in den letzten Jahren neugebauten Häuser wurden vielfach noch mit Gas oder Öl geheizt. An Sonnenkollektoren hatte hier noch niemand gedacht und die alten Kohle- oder Holzöfen waren nur altmodisch, machten Dreck und verursachten Arbeit.
Das Hauptproblem waren nun aber erst einmal die Weihnachtsfeiertage. Wer bis heute noch nicht eingekauft oder vorgesorgt hatte, der hatte nun ein ernsthaftes Problem oder ein trauriges Weihnachtsfest.
Als Egon Schulze durch die Gassen ging, wurde er vielfach gefragt, was man denn nun machen solle. Dessen Antwort war fast immer gleich: „Geht zu eurem Nachbarn, fragt, was er noch an Vorräten hat. Oder schaut beim Bauer Heinrich vorbei.“
Bei diesen Worten fingen viele der neuen Einwohner an nachzudenken. Bis heute war ihnen die Nachbarschaft eher egal gewesen. Viele lebten anonym Haus an Haus. Und jetzt sollte man einfach zum Nachbarn oder gar zum alten Bauer Heinrich gehen und auf Hilfe hoffen? Das war den Leuten so unangenehm, dass sie lieber daran dachten das Weihnachtsfest mit einem spärlichen Mahl zu feiern.
Tag 24
Der Morgen des Heiligen Tages begann bei mancher Hausfrau und manchem Hausmann wohl mit Kopfschmerzen. Wie wird das Weihnachtsfest verlaufen, würden alle im Haus satt werden oder würde man sich über die nächsten Tage noch mehr zerstreiten.
Beim Öffnen der Haustür wunderten sich aber nicht wenige der Waldesruher Einwohner. An der Klinke der Eingangstür hing nämlich ein kleiner Stoffbeutel. In diesem Stoffbeutel steckte ein Brot mit einer kleinen Banderole aus Papier.
Auf dieser Banderole befand sich eine Aufschrift:
Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und sind gern mit unseren Lebensmitteln behilflich!
Bauer Heinrich und Frau Rosi
Die Waldesruher waren sehr erstaunt, als sie diese Botschaft in Empfang nahmen. Solch eine nette Geste waren sie gar nicht gewohnt. Doch hier in Waldesruh schienen die Uhren doch etwas anders zu ticken.
Bei ihrem Treffen in der Rukollamühle tauschten sich Egon Schulze, Tante Rukolla, Fräulein Krause, unsere drei Freunde und die anderen hilfsbereiten Waldesruher auch über die Situation unter den Waldesruher Einwohnern aus.
Alle Anwesenden beschlossen, dass man die neuen Waldesruher Einwohner auch richtig begrüssen sollte. Denn nur, wenn man miteinander redet, kann man die ganzen Unstimmigkeiten und Verwechslungen beseitigen.
Dabei dachten auch Bauer Heinrich und Rosi, seine Frau (nicht die Sau), an die Mehlvorräte in ihrer Scheune. Den ganzen Abend bis in die Nacht hinein backten die Frauen die Brote, die Kinder bastelten die Stoffbeutel und Banderolen und die Männer verteilten diese dann an ihre neuen Mitbewohner im Dorf.
Nun musste niemand mehr lange überlegen. Gegen Mittag des Heiligen Abend stand eine ganze Traube von Waldesruhern auf dem Hof von Bauer Heinrich. Die Kinder streichelten die Hoftiere und spielten mit den Katzen. Rosi, die Frau von Bauer Heinrich und Tante Rukolla verteilten warme Milch mit Schokolade. Der Bärenwirt brutzelte Bratwürste und Dr. Bendig schenkte Bitterblubber aus. Susi, unser Forschtrat Tobi und der dicke Bernd verteilten Plätzchen.
Die Waldesruher, die noch Lebensmittel für die Festtage brauchten, konnten bei Bauer Heinrich einkaufen. Die mitgebrachten Schlitten füllten sich mit allerlei Köstlichkeiten aus Waldesruh. Kartoffeln, Möhren, Äpfel, Nüsse, Wurst und Käse, Gänse- und Entenbraten, auch Fleisch vom Schwein oder von der Kuh. Sogar Forellen aus dem Mühlenbach gab es und Wildfleisch von den Jägern aus Waldesruh.
Alle Waldesruher, die alten und die neuen Einwohner kamen an diesem Abend miteinander ins Gespräch. Sie redeten über ihr jetziges Leben und über ihre eigene Kindheit. Plötzlich fanden es alle gut in ihrem jetzigen Wohnort alle gemeinsam eine Heimat zu haben.
Mit Beginn der Dämmerung setzte wieder leichter Schneefall ein. So mancher Waldesruher blickte besorgt in den Himmel. Doch der Wind hatte sich schon am frühen Morgen gelegt und die kleinen lockeren Schneeflocken verbreiteten eine gemütliche Atmosphäre. Plötzlich klang ein vertrautes Knattern durch die Luft. Am Horizont zeichnete sich ein rotes Licht ab.
Plötzlich schwebte über allen der Rentierschlitten vom Weihnachtsmann. Durch die Luft erklang die Musik eines vertrauten Weihnachtsliedes. Alle Waldesruher stimmten selig mit ein:
„Stille Nacht, heilige Nacht …“
Hiermit möchte ich als Erzähler nun die Waldesruher allein zurücklassen. Sicher haben sich die liebenswerten Bewohner unseres beschaulichen Örtchens noch eine Menge untereinander zu erzählen. Und auch ihr – da bin ich mir sicher – wartet nun sehnsüchtig auf die Bescherung!
Die Waldesruher und ihre Gäste wünschen allen Leserinnen und Lesern besinnliche Stunden im Kreise der Menschen, die Ihr lieb gewonnen haben. Haltet die Ohren steif, passt auf Euch auf und das wichtigste: bleibt gesund! Vielen Dank für Eure Zeit, die Ihr hier beim Lesen in Waldesruh und den anderen Bereichen verbringt. Vielen Dank für Eure Hinweise und Ratschläge. Ich hoffe, ich konnte Euch auch in diesem Jahr wieder mehr als einmal ein Lächeln in das Gesicht zaubern.
FRÖHLICHE WEIHNACHTEN!
So, das war sie, die Weihnachtsgeschichte 2021 aus Waldesruh. Die Waldesruher hoffen, ihr hattet viel Freude mit ihren Erlebnissen. Solltet ihr Gefallen an der Geschichte gefunden haben, dürft ihr gern davon euren Freunden und Bekannten erzählen. Die Waldesruher freuen sich natürlich auch sehr über einen Kommentar von euch! Bleibt dran, auch im nächsten Jahr geht es weiter mit Waldesruh.
Überblick
Der Wert der Nachbarschaft wird vielfach unterschätzt. In der Weihnachtsgeschichte [...]
Geschrieben von Edgar Ente
Dieser Beitrag wurde zuletzt am 08.08.2023 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 24.12.2021 .
Eine wunderschöne Geschichte, phantasie- und liebevoll erzählt. Daraus ein Kinderbuch zu machen, angereichert mit Deinen vielen schönen Fotos … das würde bestimmt ein Kinderbuch-Bestseller werden ;-)