Während unserer Wanderung zur Burgruine Regenstein und Sandhöhlen im Heers bei Blankenburg sammeln wir die Stempel der Harzer Wandernadel HWN 80 - 81 - 82.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 04.04.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 27.03.2024 .
Burgruine Regenstein und Sandhöhlen im Heers bei Blankenburg HWN 80 – 81 – 82
Im Harz gibt es viele wundervolle und magische Plätze. Auf unserer heutigen Tour wollen wir drei davon besuchen, u.a. auch die Burgruine Regenstein. Am Ende der Tour winken als Belohnung die Stempel der Harzer Wandernadel 80, 81 und 82 im Stempelheft.
Die Burgruine Regenstein bei Blankenburg HWN 80
Autofahrer, die aus Wernigerode, Halberstadt oder aus Richtung Quedlinburg kommen, werden vom Regenstein schon aus der Ferne begrüßt. Knapp 80 Meter ragt der Sandsteinfelsen aus seiner Umgebung hervor. Maler und Schriftsteller fanden hier ihre Motive und Inspirationen. Zahlreiche Sagen erzählen von hiesigen Geistern, Rittern und Jungfrauen.
Vom Wanderparkplatz an der Burgruine Regenstein starten wir heute für eine kleine Wanderung von rund sieben Kilometern. Die kurze Distanz wählen wir extra, weil wir noch genügend Zeit für die Besichtigung der Burg einplanen wollen.
Vom Wanderparkplatz ist der Weg zur Burgruine nicht zu verfehlen. Man folgt eigentlich nur den anderen Wanderern. Obwohl: im Vergleich zu anderen Touristen-Highlights ist hier noch wenig los. Vielleicht liegt es an diesem Aprilwetter, welches wir schon jetzt im März haben.
Vermutlich wurde der Regenstein schon in der Bronzezeit genutzt. Ein hier gefundener Bronzeschatz aus dieser Zeit soll darauf hindeuten. Bereits im 11. Jahrhundert sollen die Grafen vom Regenstein hier ihre Burg haben. Fundstücke, die auf dieses Jahrhundert datiert werden, geben Hinweise darauf. Urkundlich werden die Regensteiner Grafen im Jahr 1167 das erste Mal erwähnt. Berühmt wurde die Burg durch den Grafen Albrecht II. von Regenstein. Von ihm gingen in den 13330er Jahren häufig Streitigkeiten mit dem Bischof von Halberstadt oder der Äbtissin von Quedlinburg, aber auch mit den umliegenden Städten aus. An diese Geschichten erinnert heute noch der Raubgrafenkasten im Schloßmuseum zu Quedlinburg.
Bedingt durch die Lage war die Burg gut sichtbar und bot gute Möglichkeiten zur Verteidigung. An drei Seiten fällt der Sandsteinfelsen hier gerade ab. Für Feinde war es im Mittelalter schwer, die Burg zu erobern. Der Sandstein ließ sich gut bearbeiten und ermöglichte so die Gewinnung von Baumaterial. Ganze Räume wurden aus dem Felsen herausgearbeitet.
Im 15. Jahrhundert verließen die Grafen die Burg und bauten die Blankenburg zu einem repräsentativen Schloß aus. Das Schloß kann man noch heute von der Burgruine Regenstein aus betrachten. Die Burg jedoch zerfiel und wurde zur Ruine. Nach dem Erlöschen der Grafenfamilie fiel die Grafschaft zurück an die Braunschweiger Herzöge. Am Ende des 30-jährigen Krieges fiel die Burg an den Kurfürst von Brandenburg und wurde somit im Laufe der Zeit preußisch. Ab 1671 wurden die Reste der mittelalterlichen Burganlage zur Festung ausgebaut.
Im 7-jährigen Krieg hatten für eine kurze Zeit die Franzosen die Herrschaft inne, bevor die Burg wieder von den Preußen erobert wurde. Die Geschichte der Burg war recht abwechslungsreich. Jede Generation hinterließ hier ihre Spuren. Diese Spuren und die wechselvolle Geschichte der Burg kann man heute noch hier vor Ort erfahren und die Burgruine besichtigen. Der Eintritt zur Ruine ist allerdings kostenpflichtig.
Neben den militärischen Bauten und den Unterkünften für die Besatzung gab es auf dem Regenstein auch noch andere Bauwerke. Wir finden Spuren eines Brauhauses und einer Windmühle. Meist erinnern nur Grundmauern an die Nutzung. In zwei Felsräumen, die als Kasematten und Viehställe dienten, hat man heute Ausstellungsräume eingerichtet. Unter anderen werden hier Fundstücke wie Gebrauchsgegenstände, verzierte Ofenkacheln oder auch Waffenteile gezeigt. Die Festungsanlagen sind heute teilweise noch begehbar. Vom Burghof sehen wir bereits eines unserer nächsten Ziele, die Sandhöhlen im Heers.
Der Stempel der HWN 80 befindet sich aber vor dem Burgtor und kann auch ohne den Besuch der Anlage gestempelt werden.
Die Regensteinmühle – HWN 82
Doch zuerst gehen wir den Weg von der Burg wieder zurück zum Wanderparkplatz und biegen kurz vor dem Parkplatz rechts ab in den Wald.
Über schmale, beschilderte Pfade erreichen wir die unterhalb der Burgruine gelegene Regensteinmühle. Erbaut wurde die Mühlenanlage Ende des 12. Jahrhunderts. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts wurde hier für die Burgbewohner noch Grützmehl und Öl gemahlen. Mittels eines zwei Kilometer langen Mühlgrabens wurde die Mühle mit Wasser vom Goldbach betrieben.
Von 1988 bis 1997 wurde die Anlage wieder entdeckt und freigelegt. Die heute hier zu sehenden zwei Mühlräder aus Holz wurden 2013 und 2014 neu gefertigt und montiert. Direkt vor den Mühlrädern finden wir den Stempel der HWN 82.
Sandsteinhöhlen im Heers – HWN 81
Von der Regensteinmühle geht es für uns weiter auf der alten Heerstraße durch den Wald. Von dieser Straße kommt auch der Name für dieses Waldgebiet her, der „Heers“. Ziemlich bald kommen wir zu den Sandsteinhöhlen hier.
Mitten im Wald fallen dem Wanderer die vielen kleinen Felsen auf. Mit den bis zu drei Meter hohen Felsen und den von Menschhand in den Sandstein gehauenen Höhlen wird man dann häufig überrascht. Die Höhlen hatten bereits für die alten Germanen eine magische Anziehungskraft. Die Einheimischen nennen das Gebiet hier die „Sandhutsche“. In früheren Zeiten wurde hier der feine Quarzsand abgebaut. Dieser diente als Scheuersand zum Reinigen der Dielen.
Heute sind die Sandhöhlen im Heers eher als Kulissen für viele Märchenfilme und anderen Fernsehproduktionen bekannt. Hier wurde zum Beispiel Teile vom Märchenfilm „Das singende, klingenden Bäumchen“ (2016) oder die Folge „Hexen brennen“ (2021) vom Polizeiruf 110 gedreht.
An den Höhlen stempeln wir mit dem Stempel der HWN 81. Für den Rückweg entscheiden wir uns für einen weiteren schmalen Pfad, den sogenannten Raubgrafenweg. Eine Treppe führt hier steil nach oben. Auf unserem Weg kommen wir an weiteren, den „kleinen Sandsteinhöhlen“ vorbei.
Kurz darauf sind wir auch wieder am Ausgangsort unserer Wanderung. Die Tour ist mit ihren 7 Kilometern zwar recht kurz, dennoch sollte man einige Zeit für die Besichtigung der Burgruine einplanen. Auch an und in den Sandsteinhöhlen gibt es einiges zu entdecken.
Unsere Videoimpression der Wanderung
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Mehr InformationenInformationen zur Wanderung
Dauer gesamt: 2:45 Stunden
Distanz: 7,0 Kilometer
Höhenunterschied: 120 Meter
Link zur Tour mit Trackdownload
Mit freundlicher Unterstützung von Komoot *
Startpunkt:
Parkplatz Am Platenberg 1; 38889 Blankenburg
Highlights unserer Tour:
- Burganlage Regenstein (HWN 080)
- Regensteinmühle (HWN 082)
- Große Sandsteinhöhlen im Heers (HWN 081)
Hinweis: Die Burgruine Regenstein ist von April bis Oktober tgl. von 10 – 18 Uhr geöffnet. Von November bis März Dienstag bis Sonntag von 10 – 16 Uhr geöffnet. Einlaßschluß ist jeweils 30 Minuten vor Schließung. Ticketpreis normal 3,50 €. Für die Besichtigung sollte man mindestens 1 Stunde planen.
Unsere Herausforderung für die Harzer Wandernadel
Wir haben
76 Stempel
von 222 Stempeln erwandert!