
Mit Eat the World wollen wir die Bremer Altstadt neu entdecken. Ob uns das gelingt? Auf alle Fälle sind wir gespannt auf die kulinarischen Köstlichkeiten, die wir auf der Bremer Altstadttour probieren können.
Der Beitrag enthält unbeauftragte Werbung.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 14.05.2023 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 14.05.2023 .
Bremer Altstadt entdecken mit Eat the World
Ist es noch möglich, als Bremer neu die Bremer Altstadt entdecken zu können? Eat the World verspricht ganz besondere Stadtführungen abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Auf den angebotenen Stadtführungen werden auch lokale Restaurants und Geschäfte angelaufen. Das hört sich doch ganz gut an! Grund genug für uns für ein neues Abenteuer.
Die Bremer Altstadt entdecken
Eat the World bietet in Bremen zwei Touren an. Wir entschieden uns für die Tour durch die Altstadt. Schliesslich wollen wir ja auch neues entdecken. Unser Guide Helmut erwartete uns am Neptunbrunnen auf dem Domshof. Schliesslich waren wir fünf interessierte Tourteilnehmer – eine entspannte Gruppengrösse. Nach einigen einführenden Worten machten wir uns auf den Weg. In Bremen sind die Wege erfahrungsgemäss kurz. Also kamen wir nicht weit. Wir erfuhren gleich eines der Bremer Geheimnisse. Der gesamte Domshof ist unterkellert. Den grössten Anteil daran hat der Bremer Ratskeller. In dessen Schatzkammer führt eine Treppe zu einem Notausgang. Dieser endet unter eben dieser Sitzbank, an der wir standen.
Weiter geht die Tour zur Markthalle 8. Was wir bereits aus anderen Städten lange kennen (zum Beispiel der time out market in Lissabon), hat nun auch endlich Bremen erreicht. Im Gebäude der früheren Bremer Bank befindet sich heute ein kreativer Genussort für Begegnungen und nachhaltige und bewusste Esskultur. Hier erwarteten uns dann auch die ersten zwei Probierstationen. Einmal gab es ukrainische Borschtsch nach einem originalem Familienrezept. Gleich danach dann eine Pizza Bianca. Das Besondere an der Pizza sind neben besten Zutaten auch die 48 Stunden dauernde kalte Teigfermentation. Sowohl die Borschtsch als auch die Pizza waren beide Kostproben sehr lecker.
Weiter ging es zum Bremer Spuktstein, dem Dom und dem Rathaus über Domsheide. Vorbei an der Bremer Glocke und dem Landgericht, am Landherrenamt ging es hinein in das Schnoor. Hier im ältesten Bremer Stadtteil erwarteten uns Kostproben von Bremer Klaben und an einer weiteren Station die eigens für die Konditorie patentierten Schnoorkuller und dem Bremer Kluten. Auch unterwegs erzählte unser Tourguide die ein oder andere Anekdote. Die Tourteilnehmer, die nicht aus Bremen kamen, lernten die Geschichten über Heini Holtenbeen kennen. Hier im Schnoor steht ein Denkmal zum Andenken an das Bremer Original.
Wir verlassen das Schnoor und werfen einen Blick auf die St. Martini-Kirche. Hier wuchs der Bremer Joachim Neander auf. Neander hat nicht nur den kirchlichen Choral Lobet den Herrn geschaffen. Auch das Neandertal ist nach ihm benannt. Doch das ist eine andere Geschichte aus Bremen und Bremerhaven und ein kleiner Teaser zu meinem Kommentar bei Sabines Artikel über das Neandertal.
Unsere Tour geht aber weiter durch die legendäre deutsche Winkelgasse. So wird neuerdings die Bremer Böttcherstrasse genannt. Naja – man muss sich als Marketingmensch ja ab und an etwas Neues einfallen lassen. Tatsache ist, hier werden Tausende von Touristen durchgeschleust. Und nur wenige können das gesamte Ensemble in seiner ganzen Schönheit erleben. Unser Guide brachte uns hier die wahre Geschichte zur Entstehung Bremens in Erinnerung, Irgend etwas war da mit einer Glucke.
Von der Böttcherstraße ging es wieder zurück in die Gute Stube von Bremen – dem Marktplatz. Leider war dieser zur Zeit verbaut, da der Kanzler in Bremen war. Der Bremer Schütting war Thema genauso wie das Rathaus und der Roland. Wir lernten die bekannte Bremer Bratwurstscheide kennen. Nun, die kannten wir schon und haben uns schon lange für eine der beiden Seiten entschieden. :-)
Weiter geht es in die eher usselige Gegend zwischen Pelzerstraße, ehemaliges saturn- und Galeriakaufhaus und Parkhaus. Mittendrin und trotzdem abseits vom Schuss. (Usselig ist übrigens ein norddeutsches Wort und bedeutet soviel wie unangenehm.) Hier entdeckten wir ein Burger Restaurant. Um die Geschichte des Burgers gibt es ja einige Streitereien. An unserer Station wird aber der Burger neu erfunden. Hier wird alles noch per Hand gemacht und selbst das Rindfleisch kommt aus der Region von das ganze Jahr über draussen lebenden Rindern. Aber auch vegetarische Burger sind im Angebot.
Wir nähern uns der letzten Station der Tour, einer bekannten Bremer Bäckerei. Zum Abschluss gab es wieder etwas Süsses, ein Petit Four. Zum Abschluss passend. Nach einigen Worten verabschiedete sich Helmut von uns. Voller Eindrücke traten wir den Heimweg an.
Die Bremer Altstadttour von Eat the World
Etwas über drei Stunden waren wir unterwegs auf der Bremer Altstadttour von Eat the World. Knapp drei Kilometer sind wir gegangen. An sechs Stationen konnten wir uns durch Bremer Köstlichkeiten probieren. Unser Guide Helmut wusste vieles über die Herkunft und Geschichte der Stationen zu erzählen. Nebenbei erfuhren wir die ein oder andere Begebenheit aus der Bremer Geschichte. Die Tour haben wir für Euch einmal auf Komoot * aufgezeichnet. Hier der Link dazu: Bremer Altstadttour bei eat the world
Eat the World bietet seit 2008 kulinarisch-kulturelle Touren in mehr als 150 Stadtvierteln in über 55 Städten in Deutschland an. Auch in Wien gibt es diese Touren mittlerweile.
Kritik an der Tour
Für Besucher von Bremen ist diese Tour sehr zu empfehlen. Sie sollte auch zu Beginn eines Bremen-Urlaubs erfolgen. So bekommt man als Besucher schon einen guten Eindruck von Bremen, lernt die bekanntesten Sehenswürdigkeiten kennen und erfährt auch etwas über Geschichte und Tipps zum weiteren Selbsterkunden. Für Bremer und Bremen-Kenner würde ich mir Touren in den Stadtteilen wünschen. Vielleicht gibt es demnächst eine kulinarische Tour durch die Neustadt, die Überseestadt oder Findorff. Mich würde es freuen.
Wirklich Neues konnten wir nicht in der Bremer Altstadt entdecken. Zwei, drei kleine Informationen haben wir dennoch mitnehmen können. Aber wir haben ein paar für uns neue Lokalitäten entdecken können. Unser Tourguide Helmut führte uns unterhaltsam zu den einzelnen Stationen. Unterwegs gab es die ein oder andere Anekdote aus der Bremer Geschichte.
Die erste und die zweite Station lagen dicht beieinander. Wir brauchten uns gar nicht vom Tisch zu bewegen. Hier hätte man die Tour besser planen können. Denn nach der zweiten Station gab es eine knappe Stunde keine Kostprobe mehr. Während die Borschtschsuppe noch im Suppenteller gereicht wurde, kam die Pizza als ganzes und geschnitten auf den Tisch. Leider eignet sich ein grosses Pizzastück nicht für Fingerfood. Wenigstens einen Pappteller hätte man dazu reichen können – auch aus hygienischen Gründen.
Die nächsten Stationen waren dem Süssen gewidmet. Bremer Klaben, Kluten und Schnoorbuller kommen zwar unbestritten aus Bremen. Aber es waren nur kleine Happen, die serviert wurden. Zudem haben wir seitens der Foodpartner nichts über Herstellung und Geschichte der Süssigkeiten erfahren. In der Konditorei schien das Personal sichtlich überfordert, die kleinen Happen auf einem Teller zu reichen.
Nach dem Süssen gab es Burger. Super lecker. Aber: auch hier gab es eine grosse Servierplatte und man musste den Burger mit der Hand essen. Das da so einiges daneben ging, musste zwangsläufig kommen. Aber ehrlich gesagt, in dieses Restaurant in dieser usseligen Ecke wäre ich von allein nie gegangen.
Leider war jede Foodstation nur eine Essensprobe. Abwechslungsreicher und spannender hätte ich es gefunden, würde man noch etwas zum Trinken anbieten. Hier hat gerade auch die Bremer Altstadt einiges an Wein, Bier oder Kaffee zu bieten. Die Hälfte der Stationen waren den süssen Leckereien gewidmet. Für meine Meinung zu viel und ich habe dafür Bremer Fischbrötchen, Bratwurst, Knipp oder Labskaus vermisst.
Fotoimpressionen unser Eat the World Tour
Offenlegung: Wir bekamen die Teilnahme an der geführten Tour von Bekannten geschenkt. Herzlichen Dank dafür! Eine Vergütung seitens Eat the World erfolgte nicht. Meine persönliche Meinung und Berichterstattung bleibt von der Einladung wie immer unbeeinflusst.

Mehr als 20 Jahre habe ich nun meine Wahlheimat in der schönen Hansestadt Bremen. Seit 2011 schreibe ich auf meinen Blog tberg.de unter anderem über unsere Natur, Naturfotografie und Naturerlebnisse in unserer Heimat.
Nun zeige ich Euch Bremen und Umzu, wie ich es sehe. Ich wünsche Euch eine tolle Zeit hier und spannende Erlebnisse!
Ich bin Your Local Hero Bremen!
Lieber Torsten,
Bremen ist meine Herzensstadt und ich habe wirklich unheimlich gerne dort gelebt. Daher war ich auch gespannt, was du zu Eat The World sagst – hatte auch schon überlegt, die Tour mal zu machen, da sich ja seit meinem Wegzug vor zehn Jahren einiges verändert hat. Allerdings kenne ich die vorgestellten Orte dann doch alle. Die Markthalle Acht liebe ich! Seit die eröffnet hat, bin ich dort bei fast jedem Bremen-Besuch zu finden. Das Essen dort ist so unfassbar lecker. Aber auch wenn Anwohner*innen nicht viel Neues erfahren, ist es doch schön, dass man Besucher*innen die Tour empfehlen kann.
Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap
Hallo Miriam, in der Altstadt ist es schwierig neue Dinge zu entdecken. Alles dort ist schon tausendmal beschrieben und fotografiert wurden. Daher gebe ich auch nur die Empfehlung, dass diese Tour etwas für neue Bremen-Besucher ist. Ich weiss nicht, welche Ziele in der Vierteltour angelaufen werden. Und was die Entwicklung in der Stadt selbst angeht – man denkt immer, schlimmer kann es nicht kommen.