#blogger4natur: Sabine von ferngeweht.de

In meiner Reihe #blogger4natur möchte ich Blogger und andere verrückte […]

Geschrieben von Torsten Berg

Dieser Beitrag wurde am 03.05.2022 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 03.05.2019 .

#blogger4natur: Sabine von ferngeweht.de

In meiner Reihe #blogger4natur möchte ich Blogger und andere verrückte Menschen interviewen, denen die Natur am Herzen liegt. Dabei lege ich bewusst Wert darauf, euch eine breite Palette von naturbegeisterten Menschen vorzustellen. Denn Natur schützen fängt meiner Meinung nach mit dem Begeistern für die Natur an.

#blogger4natur: Sabine von ferngeweht.de

Heute: Sabine von ferngeweht.de

Beschreibe bitte kurz, wer Du bist!

Ich heiße Sabine, wohne in der Nähe von Köln und arbeite dort als freie Journalistin und PR-Texterin.

Erzähle uns doch bitte etwas über Deinen Blog. Wie ist sein Name, und welche Geschichte steht dahinter?

Meinen Reiseblog Ferngeweht habe ich vor viereinhalb Jahren ins Leben gerufen, weil ich schon immer gern gereist bin. Im Laufe der Jahre verschob sich der Fokus immer mehr auf Reisen mit Schwerpunkt auf Naturerlebnissen.

Welchen Bezug hast Du zur Natur? Engagierst Du Dich im Natur- oder Umweltschutz?

Durch das viele Reisen wird mir immer stärker bewusst, wie einzigartig und wie verletzlich die Natur ist. Auf jeder Reise lerne ich wieder Neues über Tiere, Pflanzen und die unterschiedlichsten Lebensräume. In einer Natur- oder Umweltschutzorganisation engagiere ich mich (noch) nicht, aber ich versuche, durch meine Blogbeiträge ein Bewusstsein für den Natur- und Umweltschutz weltweit zu wecken.

Worin liegt Dein Schwerpunkt in der Beschäftigung mit der Natur?

Ich liebe Tierbeobachtungen. Am liebsten reise ich in Gegenden, in denen es viele Tiere zu sehen gibt, zum Beispiel nach Afrika oder Südamerika. Aber auch besondere Landschaften finde ich faszinierend, etwa Regenwald oder Wüste. Diese Regionen sind so ganz anders als alles, was man aus der heimischen Natur so kennt.

Wie oft bist Du draußen unterwegs?

Da ich direkt am Wald wohne, versuche ich, mindestens ein- bis zweimal in der Woche dort spazieren zu gehen. Auf Reisen bin ich möglichst jeden Tag in der Natur unterwegs. Städte sagen mir mittlerweile nicht mehr viel.

Dein bestes Naturerlebnis war … ?

Puh, das sind wirklich viele. Ich nenne einfach mal zwei Beispiele aus der Heimat: Vor einigen Jahren wanderten so viele Kröten durch den Wald vor meiner Haustür, dass ich beim Spazierengehen aufpassen musste, nicht auf sie draufzutreten. Ihre Laute hörten sich an, als würde der ganze Wald wie eine riesige Katze schnurren. Ein anderes Erlebnis in „meinem“ Wald: Wenn sich im Sommer Millionen von Glühwürmchen in der Dämmerung sammeln, kann ich in einem wahren Glühwürmchenmeer baden. Man muss also gar nicht unbedingt weit wegfahren, um tolle Naturerlebnisse zu haben.

Welche Bedrohung ist Deiner Meinung nach die schwerwiegendste für unsere Natur?

Ich glaube, dass die Abholzung der Regenwälder für uns Menschen die größte Bedrohung darstellt. Denn ohne Regenwälder bricht der komplette Klima-Kreislauf zusammen: Die Erde erwärmt sich, es fällt immer weniger Regen, Wüsten breiten sich aus, wodurch wiederum weniger Bäume CO2 speichern können. Hinzu kommt der Schwund all der Tierarten, die durch die Abholzung der Regenwälder ausgerottet werden.

Wie sieht es mit Deinem persönlichen ökologischen Fußabdruck aus?

Leider nicht so gut, allein wegen der Flüge, die eine Reise meist mit sich bringt. Daher versuche ich, auf Reisen an anderer Stelle meinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Ein paar Beispiele: Ich bleibe möglichst lange in einem Land statt über das Jahr viele kleine Reisen zu machen. Flüge nur übers Wochenende gehen gar nicht, finde ich. Vor Ort nehme ich meist öffentliche Verkehrsmittel. Ich bevorzuge kleine Unterkünfte statt große Hotelketten, die einen weit höheren Energieverbrauch haben. Flüge innerhalb von Deutschland sind für mich tabu. Den CO2-Ausstoß meiner Flugreisen ins Ausland kompensiere ich über atmosfair.

Als welche Art von Fotografen würdest Du Dich beschreiben und mit welchem Kameraequipment bist Du unterwegs?

Ich versuche, in meinen Fotos die schönen Seiten der Natur zu zeigen. Vielleicht animiert das den einen oder anderen dazu, sich Gedanken zu machen, wie diese Schönheit bewahrt werden kann. Ich nutze dazu eine Bridgekamera, weil mir ein großer Zoom vor allem für Tierfotos das Wichtigste ist.  Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, eine schwere Spiegelreflexkamera samt Objektiven mit mir herumzuschleppen. Daher der Wechsel vor einigen Jahren auf eine Bridgekamera von Sony, die eine Brennweite von 1200 Millimetern hat.

Zeige uns doch einmal bitte Deine fünf besten Naturfotos. Schön wäre es, wenn du ein bis zwei Sätze dazu sagen könntest.

Welchen Artikel auf Deinem Blog findest Du selbst am besten und warum bedeutet er Dir soviel?

Ich habe vor einiger Zeit zu einem Round-up-Post eingeladen, bei dem andere Blogger Tipps für verantwortungsvolle Tierbegegnungen geben. Ich freue mich, dass 18 Blogger mitgemacht haben. Dadurch ist eine tolle Liste von Orten auf der ganzen Welt entstanden, an denen man das Thema Tierschutz ernst nimmt.

Als Reisebloggerin siehst du ja auch viel von der aktuellen Naturzerstörung. Was empfindest Du dann?

Ich finde es sehr traurig zu sehen, an wie vielen Stellen die Natur bereits zerstört oder bedroht ist. Vor allem die großflächige Rodung des Regenwaldes in Borneo und Traumstrände voller Müll lassen mich oft sprachlos dastehen. Die Probleme erscheinen oft zu groß, als dass wir sie noch in den Griff bekommen könnten.

Meinst Du, dass der herkömmliche Tourismus mit dem Schutz der Natur in Einklang zu bringen ist?

Ein Problem ist sicherlich, dass einfach zu viele Menschen reisen und es immer noch mehr werden. Billige Flüge und mehr Wohlstand in der Welt sorgen dafür, dass viele, die sich bisher das Reisen nicht leisten konnten, jetzt Versäumtes nachholen wollen. Aber je mehr Menschen in einen Naturraum eindringen, umso schlimmer sind die Folgen für Tiere und Pflanzen. Ich wäre dafür, in besonders gefährdeten Gebieten Besucherlimits einzurichten. Außerdem sollte weltweit mehr Aufklärung über Natur- und Umweltthemen erfolgen – in den touristischen Gebieten ebenso wie zu Hause.

Welches Reiseziel musst oder willst du unbedingt noch (einmal) besuchen?

Ich würde gern irgendwann einmal in ein Land fahren, in dem es Eisberge gibt. Leider fürchte ich, aufgrund der Erderwärmung wird es diese riesigen Eisformationen nicht mehr lange geben.

Was würdest Du abschließend Deinen Lesern zum Thema Natur sagen wollen?

Ich glaube an den Satz: „Nur was Du kennst, kannst Du bewahren und schützen.“ Deshalb: Schau Dir die Natur an, wo auch immer Du kannst! Und dann nenn mir noch einen Grund, warum man so etwas Wunderbares zerstören will.

Gern kannst du Sabine im www besuchen und dort weiter stöbern. ferngeweht.de findest du zum Beispiel hier:

www.ferngeweht.de

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Vielen lieben Dank an Sabine für das Beantworten meiner Fragen! Solltest du noch Fragen an Sabine haben. dann ab damit in die Kommentare.

Möchtest du auch in einem Interview befragt werden, melde dich einfach bei mir oder lies meinen Beitrag über #blogger4natur.

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