Baubericht der Streuobstwiese von Förster Grünrock
* Hier folgt der Baubericht Streuobstwiese von Förster Grünrock. Arbeiten an diesem Geländeteil werden hier dokumentiert und der Baufortschritt aktualisiert.*
Mit diesem Baubericht der Streuobstwiese von Förster Grünrock möchte ich dem aufmerksamen Leser die Baugeschichte dieses Teiles aus dem beschaulichen Ort Waldesruh näherbringen. Sollte sich etwas am Landschaftsbestandteil ändern, wird es hier ein Update geben.
Charakteristik
Vor kurzem war Förster Grünrock mit den Kindern aus Waldesruh auf seiner Streuobstwiese unterwegs. Diese Streuobstwiese befindet sich direkt hinter seinem Haus und direkt am Waldrand zwischen dem Nationalpark und dem Ort Waldesruh. Hier am Hang bestehen günstige klimatische Verhältnisse, die den Obstanbau vor Ort lukrativ machten. Mit dem Aufkommen der industriellen Produktion in der Landwirtschaft wurden hochstämmige Streuobstwiesen vielerorts unrentabel und mussten Bauland weichen. Die Globalisierung trug weiterhin dazu bei, dass sich der Obstanbau nicht mehr gewerblich lohnt. Umso erfreulicher ist es, dass der Förster auch heute noch aus dem Naturschutzgedanken heraus an der Pflege der alten Streuobstwiese festhält.
Baubericht der Streuobstwiese von Förster Grünrock
20. Januar 2015
Zur Verwendung kamen hier Obstbäume aus dem Fundus meiner ersten Anlage, blühend und nicht blühend. Das besondere an diesen Bäumen ist, daß diese keinen festen Sockel haben. Stattdessen kann der Baumfuß bei Bedarf aufgesteckt werden . Durch Drehen des Fußes ist es möglich, die Bäume auch an Steilhängen senkrecht aufzustellen. Eine tolle Lösung um Bäume auch an Hängen trotzdem senkrecht nach oben wachsen zu lassen.
Die Bäume wurden im Abstand von ca. 5 cm gepflanzt, d.h. der Wurzelteller wurde auf den Gips aufgeklebt. Dabei wurde schon darauf geachtet, daß die Bäume auch schon senkrecht stehen. Entgegen der ursprünglichen Planung wurde die Fläche für die Streuobstwiese vergrößert. Diese reicht jetzt vom Mühlenbach bis zum gegenüber liegenden Wanderweg. Somit bekomme ich bei dem gewählten Baumabstand auch einige Bäume mehr auf die Wiese. Beim Aufstellen achtete ich auch darauf, daß ich blühende mit nicht blühenden Obstbäumen abwechselnd stellte. In der Natur ist es oft so, daß nicht alle Bäume gleichzeitig blühen.
21.Januar 2015
Sobald auf der Streuobstwiese die Aufsteller der Obstbäume festgeklebt waren, konnten der nächste Schritt erfolgen. Die Bäumchen wurden aus den Wurzeltellern herausgezogen und das gesamte Gelände der Streuobstwiese mit dem bekannten Wasser-Leim-Gemisch eingepinselt.
Dann wurde die Fläche mit einem Gemisch aus dem Streugut, welches ich schon für den Nationalpark verwendet habe, bestreut. Da es sich aber um eine grüne Wiese handeln soll, habe ich mehr grünes Streugut zum Mischen verwendet und zudem noch ein paar bunte Schaumflocken als Blumenersatz. So soll erst einmal der Bodengrund für eine Wiese entstehen.
Nach dem Trocknen werde ich die Fläche absaugen und die weitere Gestaltung in Angriff nehmen. Für das Foto habe ich schon einmal wieder zwei der Bäume in die Wurzelteller gesteckt. Ich bin gespannt, wie es final ausschaut.
29. Januar 2015 – Begrasung der Streuobstwiese von Förster Grünrock
Die Streuobstwiese von Förster Grünrock nimmt weiter Gestalt an. Nach dem ersten Aufbringen der Bodenschicht wurde die Bodenstreu abgesaugt. Erfahrungsgemäß klebt die Streu nicht überall gleichmäßig nach der ersten Beklebung. Das ist auch so gewollt, denn auch in der Natur ist nicht überall eine gleichmäßige Erdschicht vorhanden. Also folgt der nächste Schritt. Im Unterschied zum Wald um das Nationalparkhaus herum brachte ich aber nicht noch einmal die gleiche Streu auf. Die Streuobstwiese von Förster Grünrock besteht unter den Obstbäumen aus Gras. Also muss da auch Gras hin!
Ich tupfte mit einem breiten Pinsel die gesamte Fläche mit Leim ein. Tupfen deshalb, weil ein Streichen die bereits klebende Streu wieder abgelöst hätte. Auf den flüssigen Leim wurde dann mittels NOCH Gras-Spritzdose ein Gemisch unterschiedlicher Grasfasern eingeschossen.
Bild 1 zeigt einen Teil der Wiese mit dem noch feuchten Leim, Bild 2 bereits die Wiese mit dem mittlerweile getrocknetem Leim. Die Streichhölzer steckte ich in die Wurzelteller der Bäume hinein, damit deren Löcher nicht durch den Leim und die Grasfasern verstopfen.
Die Dose funktioniert wie der bekannte NOCH Grasmaster: Die Grasfasern werden durch die Reibung in der Dose elektrostatisch aufgeladen und stehen dadurch aufrecht auf der eingeleimten Fläche. Jedoch zu einem Bruchteil des Geldes, was ein Grasmaster kostet. Für einen Hobbymodellbahner eine preiswerte und gute Alternative, gerade, wenn man nur kleinere Flächen begrasen möchte.
Auch gut finde ich bereits jetzt die Optik der Wiese. Durch die Verwendung unterschiedlich farbiger und langer Grasfasern wird der Eindruck einer lebendigen Wiese und keines englischen Rasens geschaffen.
31. Januar 2015 – Weitere Begrasung an der Streuobstwiese von Förster Grünrock
Nachdem der Leim von der ersten Begrasung an der Streuobstwiese von Förster Grünrock getrocknet ist und nunmehr farblos war, wurde das Ergebnis der Begrasung sichtbar. Wie schon erwartet und aus der Aufbringung von Streugut bekannt, deckte auch der erste Durchgang der Begrasung nicht vollständig die Fläche ab.
An einigen Stellen konnte man noch relativ kahle Stellen durch das Gras schimmern sehen. Doch das ist absolut nicht schlimm, fast gewollt. Diese Stellen tupfte ich wieder mit einem Leimpinsel ab und begraste hier erneut. Diesmal verwendete ich eine andere Mischung von Grasfasern. Und zwar mischte ich unter die bereits erfolgte Mischung, welche noch in der Dose war, einen Anteil an gelbem Wildgras von NOCH hinzu.
Durch das Aufbringen auf die beleimten Flächen entsteht eine unterschiedliche Wiesenfläche mit verschieden satten Grastönen. An den Stellen, bei denen das Gras nicht sattgrün ist, befindet sich nicht soviel nährstoffreicher Humusboden unter der Grasnarbe. Diesen Effekt kann man auch in der Natur beobachten. Auch an Berghängen etc. ist das Gras nicht immer einheitlich grün. Ich bin gespannt, wie es diesmal ausschaut, wenn der Leim getrocknet ist.
08. Februar 2015 – Wegearbeiten rund um die Streuobstwiese von Förster Grünrock
Nach der Begrasung auf der Streuobstwiese von Förster Grünrock wurde es Zeit auch die Wanderwege und das Gelände rund um das Forsthaus zu bearbeiten. Zur Bestreuung der Wege und Plätze verwendete ich wieder den Busch Quarzsand. Auch hier wurden wieder die vorgesehenen Stellen mit dem schon bekannten Wasser-Leim-Gemisch bestrichen und dann der Sand fein über den Leim.
Nach einer Nacht, die der Leim zur Trocknung hatte, saugte ich den losen Teil des Sandes ab und tupfte erneut den leim auf. Darauf wurde wieder eine Schicht Sand gestreut. Die zweite Schicht ist notwendig. damit hier ein einheitlicher und deckender Belag entsteht. Ist auch diese Schicht abgetrocknet und gesaugt, werden weitere Stellproben erfolgen und das Gelände ausgestaltet. Dann werden auch die Streichhölzer auf der Streuobstwiese durch Bäume ersetzt.
Bäume auf der Streuobstwiese von Förster Grünrock gepflanzt
Nachdem die Begrasung durchgeführt wurde, konnten auch wieder die Bäume auf der Streuobstwiese von Förster Grünrock gepflanzt werden. Jetzt gibt es auf der Wiese keine Streichhölzer mehr zu sehen: Aufgrund des vorher aufgeklebten Baumfußes konnten nun die Bäume auf der Fläche so ausgerichtet werden, daß sie gerade nach oben wachsen. Bei der Aufstellung der Bäume wurde darauf geachtet, daß auch in der Natur nicht alle Obstbäume gleichzeitig blühen. So ergab es sich auch bei Förster Grünrock, daß bereits einige Bäume schon verblüht sind, andere aber noch in voller Blüte stehen.
Auch in diesem Teil von Waldesruh wird es in den nächsten Tagen weitere Details geben. Das diesseitige Ufer des Mühlenbaches wird bepflanzt, ein paar Büsche kommen auf die Streuobstwiese und eine Totholzhecke wird zusätzlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten. Natürlich wird das Wirtschaftsgelände vom Forsthaus auch noch ordnungsgemäß eingezäunt.
Überblick
Mit diesem Baubericht der Streuobstwiese von Förster Grünrock möchte ich dem aufmerksamen Leser die Baugeschichte dieses Teiles aus dem beschaulichen Ort Waldesruh näherbringen.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 07.02.2024 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 20.01.2015 .