Basstölpel auf Helgoland
Bei der Durchsicht der Fotos für meinen fotografischen Jahresrückblick Entdecke das Wilde Deutschland sind mir unter anderem mehrere Fotografien der Basstölpel auf Helgoland unter die Augen gekommen.
Diese entstanden bei einem Kurzaufenthalt auf der Insel Ende August. Das Wetter war in diesem Sommer abwechslungsreich – heiße sonnige Tage wichen verregneten Grauen, nach denen dann wieder die Sonne schien. Noch bei der Abfahrt aus Bremen regnete es und selbst bei der Ankunft auf Helgoland nieselte es noch. Der Himmel war grau und es war diesig bei bedeckten Himmel, 18 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit.
Jedoch besserte sich das Wetter zusehends und da sich die Anzahl der Touristen auf der Insel auch in Grenzen hielt, waren die wenigen Stunden Aufenthalt gut angelegt. Leider versäumte ich es meine Kamera wieder auf RAW einzustellen. Deshalb liegen die Fotos nur in der JPG-Version vor.
Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland ist bekannt für seine Natur. Auf der Nebeninsel, Düne genannt, lassen sich Seehunde und Kegelrobben beobachten und bringen hier auch ihre Jungen zur Welt. Wahrzeichen von Helgoland ist die Lange Anna, die freistehende Felsnadel vor der Inselküste. Hier in den Felsenbändern nisten Deutschlands Hochseevögel: Trottellummen, Tordalk, Eissturmvogel und eben auch der Basstölpel.
Der Basstölpel ist ein Meeresvogel und gehört zur Familie der Tölpel. Er ist die am weitesten im Norden brütende Art seiner Familie und die einzige, die auch in Europa brütet. Seit 1991 sind diese Tölpel auch Brutvögel auf Helgoland.
Basstölpel sind die größte und schwerste Art unter den Tölpeln. Brütende Vögel wiegen zwischen 3 und 3,4 Kilogramm. Der Vogel ist ca. 81 – 110 Zentimeter groß und die Spannweite liegt zwischen 165 und 180 Zentimeter.
Aufgrund der Nähe zum Rundwanderweg auf der Insel sind einige der Nester gerade auf den Kuppen sehr gut zu beobachten. Der Großteil der Vögel jedoch siedelt sich in den Felsbändern der Küste an und baut hier dichtgedrängt nebeneinander seine Nester.
Als Baumaterial kommen neben dem herkömmlichen Wasserpflanzen auch Treibgut wie Reste von Fischernetzen und anderes Plastikmaterial zum Einsatz. Dieses Müllproblem kann man sehr gut in den Nestern der Basstölpel auf Helgoland beobachten. Leider fallen immer wieder Vögel durch Selbststrangulierung diesem Müllproblem zum Opfer.
Bei den in Kolonien brütenden Vögeln bleiben nachbarschaftliche Streitigkeiten nicht aus. Mit lautem „rab-rab-rab“, Schnabel- und Flügelhieben wird dann versucht, dem zu nahe kommenden Nachbarn auf Abstand zu halten.
Bei unserem Aufenthalt war das Brutgeschehen schon vorbei, aber es waren noch etliche Jungtiere in der Aufzucht. Bis zur zweiten Lebenswoche ist den Jungen ein weißes Dunenkleid gewachsen, das ihnen ein wolliges Aussehen verleiht. Dieses Dunenkleid weicht bereits ab der fünften Lebenswoche allmählich einem dunkelbraunen und weißgefleckten Gefieder. Im zweiten bis dritten Lebensjahr bekommen die Jungtiere dann die endgültige Färbung der Elterntiere.
Nimmt man sich ein bisschen Zeit, um diese wunderschönen Vögel zu beobachten, kann man vielerlei interessante Verhaltensweisen beobachten. Ein Fernglas für die Beobachtung ist nicht nötig, bietet sich aber gerade für die entfernteren Felsbänder unterhalb der Kuppen an.
- Die Küste von Helgoland bietet mit ihren zum Meer liegenden Klippen und Felsen beste Bedingungen für Hochseevögel. In den Weiten der Nordsee finden sie ihre Nahrung, in den Felsen geeignete Nistmöglichkeiten.
- Beliebt sind die Felsbänder in den Felsen, auf denen sich dicht an dicht die Nester befinden. Von hier lassen sich Abflug und Landung ohne Nachbarschaftsrangeleien durchführen.
- Wenn auf den Felsbändern kein Platz ist, wird auf den Kuppen genistet. Zum Leidwesen der Vögel wird auch immer mehr Plastik für den Nestbau verwendet.
- Hier kommt es bei Start oder Landung jedoch öfters zu Stress mit dem Nachbarn.
- Gefiederpflege ist wichtig für den eleganten Flieger. Er heisst zwar Tölpel, ist aber keineswegs ein solcher!
- Porträt eines adulten Basstölpels.
- Selbst im Gedränge findet man zielsicher sein Junges.
- Die Jungtiere besitzen in den ersten Lebenswochen noch ihre flauschiges Dunenkleid.
Überblick
![20150815_Basstölpel_Helgoland 006 Basstölpel auf Helgoland](https://www.tberg.de/wp-content/uploads/2015/11/20150815_Basstölpel_Helgoland-006.jpg)
Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland ist bekannt für seine Natur. Wahrzeichen von Helgoland ist die Lange Anna, die freistehende Felsnadel vor der Inselküste. Hier in den Felsenbändern nisten die Basstölpel.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde zuletzt am 17.11.2023 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 16.11.2015 .
Wie goldig, Baby-Basstölpel! Danke für die schönen Fotos. Ein Grund mehr, mal nach Helgoland zu fahren …
Hallo Sabine,
:-) klein und flauschig sehen die ganz niedlich aus. Aber die Erwachsenen fliegen zu sehen ist auch ein Erlebnis.
Beste Grüsse Torsten
Lieber Torsten,
deine Momentaufnahmen von den Basstölpeln sind wundervoll. Sie zeigen die Natur und Tierwelt, wie sie ist.
Wenn ich mir deine Bilder anschaue, kann ich die Vögel hören und mir vorstellen, wie sie über die See gleiten, um sich dann auf den Felsen niederzulassen und wie der Wind durch ihr Gefieder bläst.
Danke für so schöne Fotografien
Hallo Clarissa,
vielen Dank für deinen Kommentar! Wenn Fotografien solche Gefühle auslösen und man so ein Lob für seine Fotografien erhält, ist das der beste Lohn! :-)
Beste Grüsse Torsten
Wonderful, beautyful pictures :-D