Auf der Halbinsel Helgenæs
Die Halbinsel Helgenæs begrenzt den Nationalpark Mols Bjerge im Süden. Dabei ist nur der Bereich der Nordwestküste Teil des Nationalparkgebietes. Dennoch lohnt es sich auch, hier um die Südspitze von Djursland zu wandern. Auf unserer Wanderung auf der Halbinsel Helgenæs entdecken wir die gesamte Südspitze der Halbinsel. Dabei können wir auch schließlich einen wunderschönen Panoramablick von der Kalø-Bucht bis hin zur Ebeltoft Vig genießen.
Die Halbinsel Helgenæs
Helgenæs ist nur über die schmale Landzunge Dragsmur mit dem Gebiet von Mols Bjerge verbunden. Wahrscheinlich haben bereits die Wikinger die 240 Meter schmale Landverbindung genutzt, um hier ihre Boote über Land zu transportieren. Dadurch wurden ihnen rund 4 Seemeilen Segelstrecke erspart. Dragsmur und der Bereich der Nordwestküste gehören mit Teilen der Bergtrup Vig zum Nationalpark. Der restliche Teil von Helgenæs steht als Natura 2000 – Gebiet unter Naturschutz.
Die Halbinsel umfaßt eine Fläche von rund zwanzig Quadratkilometern. Wie Mols Bjerge entstand auch hier die Landschaft vor rund 12.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit. Die Gletscher hinterließen beim Abtauen eine Hügelkette aus Sand und Schotter.
Unsere Wanderung auf Helgenæs
Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der Leuchtturm von Sletterhage, Sletterhage Fyr. 1894 wurde der Turm in Betrieb genommen. Seitdem gibt der Turm vorbeifahrenden Schiffen Orientierung in der Aarhusbucht. Die Ost-West-Durchfahrt zwischen der Halbinsel Mols im Norden und den Inseln Samø und Tunø im Süden gilt als vielbefahren. Hinweise darauf sollen wir während unserer Wanderung noch sehen dürfen. Im Sommer ist der Turm nachmittags für Besucher geöffnet. Im Gebäude am Fuß des Turms befindet sich eine kleine Ausstellung. Ein kleiner Kioskwagen und öffentliche Toiletten sind hier am Parkplatz ebenfalls zu finden.
Wir wandern am Strand entlang auf die Steilküste zu. Bald schon weisen uns Schilder auf den Tyskertårnet hin. Über eine Holztreppe erklimmen wir das Steilufer. Unser Weg führt die Küstenlinie entlang. Dabei lohnt es, daß wir mehrmals zurückschauen. Es bietet sich uns ein wahres Postkartenpanorama. Am Ende der Landzunge sehen wir noch lange den Leuchtturm.
Über einen Anstieg kommen wir zum Tyskertårnet, einem deutschen Radarturm aus dem 2. Weltkrieg. Vom Turm hat man weite Ausblicke auf die Gegend. Eine kleine Ausstellung im Turm informiert über die Natur der Halbinsel Helgenæs. Tyskertårnet bedeutet der deutsche Turm. Ursprünglich wurde er als Radarturm erbaut. Der Turm hat eine Grundfläche von acht x fünf Meter. Seine Höhe beträgt fünf Meter. Seine Funktion lag in der Distanz- und Positionsmessung. Dafür war er mit einem FuMO3-Radar ausgestattet. Damit wurde der Luft- und Seeverkehr im Kattegat überwacht. Das Radar wurde von der deutschen Kriegsmarine betrieben.
Vom Turm aus geht es weiter über saftige Weiden entlang der Steilküste. Von den Hügeln schauen wir unten auf die Küstenlinie des Bursklint. Der Weg steigt an zur Aussichtshöhe Lusklit und wir blicken hinaus auf das Panorama der Ebeltoft-Bucht. Die Thermik im Gebiet scheint auch attraktiv für Gleitschirmflieger zu sein.
Unsere Tour führt uns nun fort von der Küste und weiter hinein in das Innere der Halbinsel. Über Weiden und an Hecken entlang wandern wir durch die hügelige Landschaft. Die bunten Hecken schützen die Landschaft vor dem teilweise starken Wind. Zudem bieten sie einer Vielzahl von Vögeln und Insekten Lebensraum. Auch Wein wird hier angebaut. Zwar noch in einem kleinen Rahmen, aber wer weiß. Wenn der Klimawandel weiter fortschreitet, wird auch Dänemark Weinanbaugebiet. Einige Weingüter gibt es ja bereits auf Jütland.
Komoot zeigt uns auf der Karte einen schmalen Pfad zu einem Aussichtspunkt. Wir halten die Augen offen und finden tatsächlich den Einstieg. In einem kleinen Halbkreis weichen wir von unserer geplanten Tour ab. Nach kurzer Zeit finden wir tatsächlich den Blick in die Landschaft. Sogar eine Pausenbank steht hier. Doch statt einer Pause wandern wir weiter.
Schließlich steigen wir auf atemberaubende 99 Meter an. Wir stehen auf dem Ellemandsbjerg und damit auf dem höchsten Punkt von Helgenæs. Laut einer Sage wurden hier auf dem Ellemandsbjerg Opferungen an die nordischen Götter vorgenommen. Ein Wenig spüren wir heute noch von dieser Mystik. Wir genießen die Aussicht auf die Aarhusbucht und Samsø im Süden und Aarhus im Westen. Von der Kuppe sehen wir auch Sletterhage Fyr. Da einige Pausenbänke hier auf der Kuppe stehen, entschließen wir uns, hier oben eine kleine Pause einzulegen.
Unser Abstieg gestaltet sich etwas abenteuerlich über einen fast zugewachsenen, schmalen Pfad. Weiter geht es über Schotterwege durch den kleinen Ort Ørby zurück zum Strand. Hier fällt uns der bunte Laden der Bo-Bendixen-Galerie auf. Wir schauen neugierig hinein. Bo Bendixen aus Aarhus fängt in seinen Designs von der Kleidung bis hin zu Haushaltswaren die Freude des skandinavischen Lebensstils und der Natur farbenfroh ein. Aus Ørby hinaus führt uns ein Weg direkt an den Weststrand von Helgenæs zurück.
Anfangs laufen wir noch über den Kiesstrand direkt an der Küste entlang. Schon seit Beginn unserer Wanderung ist uns der rege Schiffs- und Fährverkehr aufgefallen. Zwischen Aarhus und der Insel Seeland mit Kopenhagen verkehrt eine Fähre. Der Schiffverkehr hier ist nicht unproblematisch. Öfter scheint es zu Unfällen mit Kegelrobben und Seehunden zu kommen. Die verletzten Tiere und deren Kadaver werden dann an den Strand gespült. Auch auf unserer Wanderung finden wir gleich zwei solcher Opfer.
Nach einer kleinen Küstenbiegung sehen wir schon den Leuchtturm Sletterhage Fyr. Da das Laufen über den Kiesstrand doch anstrengt, nehmen wir auf dem letzten Kilometer den bequemeren Asphaltweg. Kurz vor dem Parkplatz am Leuchtturm treffen wir auf weitere Betonruinen aus der deutschen Besatzungszeit. Als kleines Highlight unserer Wanderung sehen wir sogar noch ein paar Schweinswale, die hier vor der Küste einen gedeckten Tisch vorfinden.
Fotoimpressionen unserer Wanderung auf Helgenæs
Unsere Videoimpression der Wanderung
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Mehr InformationenInformationen zur Wanderung
Dauer gesamt: 5:30 Stunden
Distanz: 12,9 Kilometer
Höhenunterschied: 160 Meter
Link zur Tour mit Trackdownload
Mit freundlicher Unterstützung von Komoot *
Startpunkt:
Parkplatz Sletterhage Fyr
Sletterhagevej 58, 8420 Knebel, Dänemark
Highlights unserer Tour:
- Sletterhage Fyr
- Tyskertårnet
- Panoramablicke mit Sletterhage Fyr
- Steilküste am Bursklint
- Ellemandsbjerg
Überblick
Auf der Halbinsel Helgenæs wandern wir um die Südspitze von Djursland und entdecken neben der atemberaubenden Küstenlinie auch noch das ebenso schöne Landesinnere.
Geschrieben von Torsten Berg
Dieser Beitrag wurde am 29.09.2023 aktualisiert.
Erstellt wurde er am 29.09.2023 .
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Wonderful, beautyfulpictures and films :D